2024-06-14T14:12:32.331Z

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– Foto: Boris Hempel

Akzeptanz ist nur mit Covid-19-Tests zu erreichen

Kommentar zur Fortsetzung des Spielbetriebs in der Regionalliga West

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Die Entscheidung kam für den einen oder anderen doch etwas überraschend: Die Regionalliga West wird vom Land NRW als Profiliga eingestuft und darf damit, anders als die übrigen vier Regionalligen in Deutschland, ihren Spielbetrieb prinzipiell fortsetzen. Zweifel an der Entscheidung gab es sofort, doch sind diese berechtigt? Und woran darf man da zweifeln?

Vorweg sei gesagt: Wer sich einmal nur kurz in die Rolle der politisch Verantwortlichen versetzt und versucht zu erörtern, wie er selbst die eine oder andere Entscheidung getroffen hätte, der wird sehr schnell feststellen, dass Politiker gerade aktuell kaum zu beneiden sind. Zumindest dann, wenn der Proband ehrlich und nicht nur auf Krawall aus ist, was in diesen Tagen leider auch nicht selten vorkommt.

Akzeptanz ist wichtig

Die Maßnahmen müssen jedoch stets auch vor dem Hintergrund getroffen oder über Genehmigungen entschieden werden, dass es für die Bürger, die in diesen Tagen viel Entbehrungen sozialer und auch finanzieller Natur zu akzeptieren haben, eine Nachvollziehbarkeit geben muss. Relativ schnell war klar, dass die Trennlinie zwischen Profis und Amateuren genau durch die Regionalliga läuft - und das wohl nicht nur im Westen. Denn während sich Klubs wie Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen, Alemannia Aachen oder der Wuppertaler SV wohl ebenso wie die Zweitvertretungen der Profiklubs wehren dürften, als Amateure bezeichnet zu werden, so dürfte man in Wegberg, Lippstadt oder Straelen sicher Probleme mit der Bezeichnung als reiner Profiklub haben.

Nur mit Tests kann es weiter gehen

Entscheidet man sich also für die Fortsetzung der Saison in Liga vier, dann muss jedoch eines klar sein: Wer die Nutznießung eines Profis genießen will, der muss auch die Pflichten eines solchen erfüllen, und dazu gehören in Tagen wie diesen eben auch engmaschige Corona-Tests. Schon so ist es Eltern von jungen Kickern nur schwer zu vermitteln, dass ihr Nachwuchs sich unter freiem Himmel nicht bewegen darf. Erste Klagen gegen das Fußballverbot sind in der Mache - und eine Regionalliga ohne Tests hätte hier sicherlich für neues Futter gesorgt. Es darf immer noch diskutiert werden, ob die Entscheidung zur Fortsetzung richtig ist. Nur: Ohne Tests wäre sie definitiv falsch gewesen.

Aufrufe: 06.11.2020, 20:00 Uhr
Sascha KöppenAutor