Nur vier Punkte fehlten dem SV Leonberg in der vergangenen Saison, um an den Aufstiegsspielen zur Kreisliga teilzunehmen. Auch deshalb wurde die Truppe von Coach André Schille vor dieser Spielzeit zu den Favoriten für den Aufstieg gezählt. Doch zur Winterpause ist dieser Zug quasi schon abgefahren, denn der Rückstand auf Platz zwei beträgt bereits zwölf Punkte.
Auch wenn sich der Trainer mehr erhofft hätte, ist er mit dem aktuellen siebten Tabellenplatz nicht gänzlich unzufrieden: „Zu Beginn der Saison hätte ich das sicher anders gesehen – vor allem waren wir nach sieben Spieltagen noch gut im Soll. Danach hatten wir aber einen Einbruch, von dem wir uns nie mehr wirklich erholt haben. Im Spätherbst haben wir uns mit zwei Siegen gegen Fischbach und Steinberg zumindest noch etwas gefangen.“ Gründe gibt es für Schille, der beruflich als Verwaltungsbeamter bei der Stadt Cham beschäftigt ist, mehrere. Zum Einen hatte der SV einige Verletzte zu kompensieren und zum Anderen sind vier Spieler nach mehrjähriger Pause wieder zur Mannschaft gestoßen. „Die Rückkehrer waren für uns natürlich äußerst erfreulich. Allerdings musste man ihnen Zeit geben, schließlich sitzen die Automatismen nach einer längeren Pause nicht mehr. Vielleicht ist damit auch der Einbruch nach sieben Spielen zu erklären“, blickt Schille zurück.
Viele Chancen, wenig TorePersonell hat sich in der Winterpause nicht viel verändert; Abgänge gab es keine und vom SC Teublitz stieß Daniel Gleixner zu den Schwarz-Weißen.
Für Schille, der vor dem SV Leonberg bereits in Nittenau, Winklarn und Burglengenfeld in der Verantwortung stand, gilt es, jetzt in der Vorbereitung die Weichen für eine erfolgreiche Restrunde zu stellen. Gerade die ersten drei Spiele dürften schon richtungsweisend sein, denn zuerst muss der SV zum Tabellenvorletzten Mitterdorf, danach kommt Schlusslicht Atzenzell-Sattelbogen nach Leonberg und im dritten Spiel geht’s zum Tabellennachbarn ins Regental. „Auch wenn wir momentan sieben Punkte vor dem Abstiegs-Relegationsplatz stehen, ist die Messe noch lange nicht gelesen“, weiß André Schille. Denn die Leistungsdichte in der Kreisklasse Süd sei extrem ausgeglichen, oftmals geben die starken Einzelspieler in den verschiedenen Mannschaften den entscheidenden Ausschlag. „Wenn wir da nicht hundertprozentig konzentriert sind, kann sich das schon rächen“, warnt der Coach.
Überraschungen an der Spitze
Die einzige Ausnahme, was die Ausgeglichenheit in der Liga betrifft, sei natürlich der Spitzenreiter aus Alten-/Neuenschwand, denn der Vorjahreszweite marschiert souverän vorneweg. Überrascht zeigt sich Schille jedoch vom bisherigen Abschneiden des TSV Falkenstein und des SSV Schorndorf; beide präsentierten sich bislang enorm stabil und stünden demnach verdient weit vorne. Mehr hätte der SVL-Trainer – neben seiner eigenen Truppe – hingegen von der SpVgg Bruck erwartet, die aktuell fünf Punkte weniger auf dem Konto hat als der SV Leonberg.
Alle im Verein ziehen an einem Strang
André Schille ist mittlerweile ein Jahr in Leonberg im Amt – und das soll noch lange so bleiben, wenn es nach ihm geht: „Es macht mir sehr viel Spaß, mit dieser Mannschaft zu arbeiten und auch neben dem Platz viele gemeinsame Aktionen zu erleben. Auch wenn uns im Trainingsbetrieb eine zweite Mannschaft sehr guttun würde, ist die Beteiligung sehr gut. Auch der Verein arbeitet sehr zielstrebig und die Verantwortlichen ziehen an einem Strang.“ Langfristig möchte er Übungsleiter in Leonberg etwas aufbauen und die Jugendspieler, die in der JFG-3-Schlösser-Eck spielen, im Herrenbereich integrieren. Die Jugendlichen werden in der JFG hervorragend ausgebildet; die U19, die U17 und die U15 gehen alle in der Bezirksoberliga an den Start. Wenn sich der ein oder andere Spieler nach dem Juniorenbereich für den SVL entscheidet, ist André Schille optimistisch, langfristig einen (neuen) Anlauf auf die Kreisliga unternehmen zu können.