2024-05-02T16:12:49.858Z

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Grob unfaire Vergehen, auch gegen sie selbst, notierten die Schiedsrichter zuletzt vermehrt. imago images/Olaf Selchow
Grob unfaire Vergehen, auch gegen sie selbst, notierten die Schiedsrichter zuletzt vermehrt. imago images/Olaf Selchow

Amateurfußball in Osnabrück: Lange Sperren nach Gewaltexzessen

Sportgericht bestraft Kicker und Vereine

Osnabrück. Fast 700 Euro Geldstrafe gegen den SV Kosova wegen pöbelnder Zuschauer, lange Sperren gegen Fußballer des TSV Osnabrück und der Spielvereinigung Haste sowie ein Jugendspieler des SV Hellern, der einem Referee vor das Schienbein tritt: Das Sportgericht des Fußballkreises Osnabrück-Stadt hat neue Urteile zu Gewaltausbrüchen und Eskalationen im Amateurfußball gefällt.

Beim Kreispokalspiel des SV Kosova bei Rasensport (2:4) hatten Zuschauer aus dem Umfeld des SV Kosova den Schiedsrichter-Assistenten während und nach der Partie massiv verbal beleidigt – offenbar auch wegen des Migrationshintergrunds des 21-Jährigen, dessen Familie aus Osteuropa stammt. Das Sportgericht wertete dies als krass sportwidriges Verhalten, das dem Verband sowie dem Fußball in der Öffentlichkeit schade, und verhängte 500 Euro Geldstrafe. Dazu kommen Verfahrenskosten plus weitere 100 Euro Strafe, weil Kosova einen Spieler einsetzte, der weder auf dem Spielbericht stand noch dort nachgetragen wurde. Raspo wurde wegen des fehlendem Ordnungsdienstes verwarnt.

Rechtskräftig abgeurteilt sind auch die Gewaltexzesse beim Spiel TSV Osnabrück gegen Spvg. Haste II in der 2. Kreisklasse mit vier Roten Karten in der 68. Minute. Ein gelbwürdig gefoulter Haste-Spieler hatte den Übeltäter vom TSV geschlagen – dieser schlug dreimal zurück. Laut Sportgericht schlug im folgenden Tumult ein weiterer Haste-Spieler zu, ehe der fernab vom Pulk stehende Haster Torwart heransprintete und den TSV-Spieler mit einem Sprungschlag niederstreckte.

Der Haste-Keeper wurde nun vom Sportgericht für 10 Monate – also bis zum Saisonende – gesperrt, die weiteren Beteiligten der Spielvereinigung erhielten Sperren von drei und fünf Monaten. Der beteiligte TSV-Akteur, der sich als Einziger vor dem Sportgericht zum Sachverhalt geäußert und um Entschuldigung gebeten hatte, erhielt sieben Monate Sperre. Dazu kommen Geldstrafen: 50 Euro für den TSV, 125 Euro für die Spvg. Haste.

Zudem erhielt ein C-Jugend-Fußballer der JSG Hellern/Hasbergen sechs Monate Sperre, weil er nach einem Spiel den Schiedsrichter beim Sportgruß an der Mittellinie vors Schienbein getreten hatte. Bei der Verhandlung vor dem Sportgericht zeigte sich der Nachwuchskicker zerknirscht ob seines Ausrasters. Mit der Absolvierung eines Anti-Agressions-Trainings erhält er die Chance, seine Sperre um zwei Monate zu verkürzen.

Aufrufe: 023.10.2019, 07:00 Uhr
Benjamin Kraus / NOZ SportAutor