2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Schnell die nötigen Punkte zum Ligaerhalt einsacken, lautet die Devise für den SV Kohlberg (in schwarz), als auch für den einen Punkt besser da stehenden TSV Pleystein. F: Nachtigall
Schnell die nötigen Punkte zum Ligaerhalt einsacken, lautet die Devise für den SV Kohlberg (in schwarz), als auch für den einen Punkt besser da stehenden TSV Pleystein. F: Nachtigall

Pleystein und Kohlberg hoffen auf schnelle Erträge

Rückblick Kreisklasse Ost - Platz 9 und 10 +++ TSV Pleystein und SV Kohlberg noch in gefährlicher Nähe zur Gefahrenzone +++ Beide wollen schnell Zählbares, um in die ruhigen Gefilde vorzustoßen

Mit der Betrachtung der Mannschaften auf den Tabellenplätzen 9 und 10 nähern wir uns im Rückblick auf die bisher absolvierte Ost-Kreisklassensaison der "ungemütlichen" Zone, will heißen der Region des Klassements, in der insgesamt fünf Teams um den Ligaerhalt kämpfen. Mit fünf beziehungsweise vier Punkten Abstand zum "Schleudersitz", den momentan der SV Altenstadt/VOH belegt, haben der TSV Pleystein und der SV Kohlberg die besten Karten, auch im nächsten Jahr dieser Liga anzugehören. Dennoch ist der Keil zu den "gehaßten" Rängen 12 bis 14 nicht zu dick, deshalb gilt es für beide Mannschaften, ab Beginn der Restrückrunde möglichst schnell Zählbares einzufahren, um sich endgültig in ruhigere Gefilde absetzen zu können.

TSV Pleystein – 9. Platz – 22 Punkte – 5/7/6 – 20:24 Tore

Auch wenn es Trainerroutinier Hans-Jürgen Mühling wahrscheinlich nicht gerne hören wollte, der TSV gehörte nach einer tollen Spielzeit 2017/18 zum erweiterten Kreis der Favoriten für die neue Saison. Nachdem man im Vorjahr dem Abstieg noch gerade so von der Schippe gesprungen war, hatten die Pleysteiner in der letzten Serie mächtig auf die Pauke gehauen und begeisterten durch ihr mit hohem Einsatz geführtes Spiel, bei dem auch spielerische Glanzlichter nicht fehlten. Neunzehn Mal verließ man bei 26 Partien den Platz als Sieger, spielte als einzige Mannschaft nie Unentschieden und verpasste die Möglichkeit über Entscheidungsspiele sogar den großen Sprung in die Kreisliga zu schaffen nur um einen einzigen Zähler. Am Ende stand ein undankbarer 3. Tabellenplatz, auf dem man am Kreuzberg aber berechtigterweise sehr stolz sein konnte.

Nun, auch wenn einige so genannte Experten der Meinung waren, der TSV hätte in der letzten Saison über seinen Verhältnissen gespielt, so war die Erwartungshaltung im Umfeld der Kreuzbergelf natürlich schon höher, als vor der letzten Spielzeit. Am 29. Juli startete man mit dem Heimspiel gegen den SV Altenstadt/VOH also optimistisch in die Saison 2018/19 und wollte den ersten Heimauftritt gleich positiv gestalten. Dies gelang nur bedingt, denn beim torlosen Remis blieb nur ein Zähler im „Sack“ des TSV. Als auch das zweite Heimspiel in Folge gegen den TSV Flossenbürg nur ein Unentschieden gebracht hatte, wurde frühzeitig deutlich, dass sich diese Spielzeit wohl etwas schwieriger gestalten würde, als erwartet. Nach einem 0:2 in Störnstein fand sich die Kreuzbergelf dann im hinteren Tabellendrittel wieder und sollte diesen Bereich mit einer Ausnahme (nach dem 6. Spieltag) nicht mehr verlassen. In Folge gelangen dann wohl zwei Heimdreier und auch in Vohenstrauß holte man einen Zähler, doch gestaltete sich der weitere Saisonverlauf als ein stetiges Auf und Ab. Dabei fiel auf, dass sich die Mühling-Elf vor allem gegen die Spitzenmannschaften sehr gut verkaufte. Dem SV Waldau zum Beispiel konnte man aus den beiden gespielten Matches vier Zähler abknöpfen, den SV Störnstein hielt man zuhause gar mit 3:0 nieder und auch den Irchenriethern bereitete man beim 0:0 große Probleme. Gegen die direkten Konkurrenten im Kampf ums Dasein gab es dagegen schmerzliche Punktverluste. 1:4 in Altenstadt/VOH, 1:1 gegen Waldthurn und auch nur Unentschieden gegen die Kreisligareserve aus Vohenstrauß. Im Vergleich zu letzten Saison entpuppte sich dabei die Offensive zum Problemfall. Durch eine mehr als mangelhafte Chancenverwertung der in der Vorsaison mit 53 Treffern so schlussgewaltigen „Abteilung Attacke“ konnte sich die Mühling-Elf gleich mehrfach für eigentlich passable Vorstellungen nicht belohnen.

Das Restprogramm hat es für die Mannen um Spielführer Michael Schmid nun in sich. In den verbleibenden acht Duellen prallt man auf drei Mitstreiter um den Erhalt der Liga und auf gleich fünf Mannschaften aus dem vorderen Tabellendrittel. Eine Herausforderung wird also die andere jagen, da gilt es auf den Punkt topfit zu sein und sich mit einem Auswärtssieg bei Schlusslicht ASV Neustadt gleich den nötigen Schwung und das wichtige Selbstbewusstsein für die restlichen Aufgaben zu holen. Hans-Jürgen Mühling wird seine Mannschaft sicherlich in die notwendige gute körperliche Verfassung bringen und darauf hoffen, dass seine Angriffsspitzen in Zukunft besser „stechen“, als in den bisher gespielten 18 Punktekämpfen. Denn schließlich hat man, mit erst 20 Einschüssen, die wenigsten der gesamten Klasse zu verzeichnen.



SV Kohlberg – 10. Platz – 21 Punkte – 6/3/9 – 34:41 Tore

Nach einem einjährigen Gastspiel in der Kreisklasse West war der SVK zurück in "heimischer" Umgebung, dort wo er fünf der letzten zehn Spielzeiten schon am Start gewesen war. Auf der Kommandobrücke sollte ab dem Sommer mit Michael „Much“ Meier nun auch ein neuer Coach stehen. Einem Mann aus den eigenen Reihen wurde also das Vertrauen geschenkt, der, weil viele Jahre in Kohlberg auch als Aktiver im Einsatz, die dortigen Verhältnisse bestens kannte. Meier beerbte Achim Beck und fand einen Kader mit einer guten Mischung aus erfahrenen Spielern mit jungen, hungrigen Talenten vor, mit dem er in der Endabrechnung einen einstelligen Tabellenplatz belegen wollte.

Nun, ein guter Start in die Saison ist ja immer wichtig für das Selbstbewusstsein, sagt man, deshalb sollte auch der erste Heimauftritt gegen den SV Störnstein erfolgreich über die Bühne gehen. Doch daraus wurde nichts, in der dritten Minute der Nachspielzeit raubten die Gäste dem SVK den einen, schon sicher geglaubten Punkt. Nach einer weiteren Heimniederlage gegen den SV Waldau und einer 0:4-„Packung“ in Vohenstrauß konnte man dann endgültig von einem total misslungenen Saisonstart sprechen, die Meier-Elf „zierte“ nach Spieltag 3 das Tabellenende. Erst am Augustfeiertag platzte endlich der Knoten, als der SV den ASV Neustadt mit 4:3 niederhalten konnte. War der „Patient“ nun auf dem Weg der Besserung? Es schien so, denn beim Gastspiel in Neustadt, bei einem der Ligafavoriten, holten die Mannen um Kapitän Michael Baumann ein verdientes 2:2 und knöpften in der Folgewoche auch dem nächsten ambitionierten Team aus Irchenrieth einen Punkt ab. Eine Woche später wurde der nun scheinbar eingeschlagene Weg nach oben jäh gestoppt. Beim 1:6 in Waidhaus gab es kräftig Prügel und auch am folgenden Spieltag gegen den FC Luhe stand man am Ende mit leeren Händen da, hier lag man schon zur Pause hoffnungslos mit 0:3 im Rückstand. Es folgte ein stetiges Auf und Ab, auch Verletzungssorgen führten zu immer wieder wechselnden Ergebnissen. In sechs Partien wurden sieben Zähler aufs Habenkonto verbucht, der gewünschte Sprung raus aus der Gefahrenzone klappte nicht, das 1:1 gegen Flossenbürg und das 2:3 in Störnstein an den Spieltagen 13 und 14 bedeutete sogar das Abrutschen auf den „Schleudersitz“.

Ende Oktober setzten die Kohlberger dann allerdings zu einem „Jahresschlussspurt“ an: Beginnend mit einem 2:1-Coup beim SV Waldau legte man nach und nahm im Match gegen die SpVgg Vohenstrauß II erfolgreich Revanche für die schlimme Hinspielniederlage. Nach einem kurzen Aussetzer bei Schlusslicht ASV Neustadt (2:4) sorgten die Schützlinge von Michael Meier mit einem geradezu sensationell anmutenden 5:1 gegen die DJK Neustadt letztlich dafür, dass mit drei eminent wichtigen Punkten, die Rang 10 und ein Polster von vier Zählern zu den Abstiegsplätzen bedeuteten, ein doch noch besinnliches Weihnachtsfest gefeiert werden konnte.

Nach einer bislang bewegten, von einer Reihe von Unwegbarkeiten begleiteten Spielzeit konnte man nun doch einigermaßen zufrieden in die Spielpause gehen. Nach einem durchwachsenen Saisonstart konnten wir in den letzten Spielen endlich unser vorhandenes Potential zeigen. Von den letzten vier Begegnungen konnten wir drei gewinnen“, sagt Uwe Schmidt, seit Februar 2018 Fußballabteilungsleiter beim SV Kohlberg-Röthenbach, der sich FuPa für ein kurzes Interview zur Verfügung gestellt hat. Für die noch anstehenden acht Matches der Restrückrunde gibt er als Ziel vor, möglichst schnell die notwendigen Punkte einzufahren, um die angestrebte „sorgenfreie Saison“ frühzeitig in trockene Tücher zu legen.

In einer laut Coach Meier schon seit 10. Februar laufenden und sehr intensiven Vorbereitung wird drei Mal pro Woche trainiert, zudem sollen eine Reihe vereinbarter Testspiele für Spielpraxis sorgen. Gegner sind unter anderem der SV Parkstein, die TSG Weiherhammer und Kreisligist Anadoluspor Weiden. Als "Highlight" gilt dabei ein Trainingslager, zu dem sich der Kohlberger Troß vom 8. bis 10. März in Immenreuth aufhalten wird.

Zu Beginn dieser "schweißtreibenden" Zeit hoffe man in Reihen des SVK nun, dass einige lange Zeit verletzte Spieler wieder zum Kader stoßen, sagt „Fußballboss“ Schmidt. Vermelden könnten die „Grün-Weissen“ zudem eine Verstärkung, hat sich doch mit Niklas Aha (23) ein von der DJK Weiden kommender kreisligaerfahrener Akteur dem Sportverein angeschlossen. Uwe Schmidt hofft nun, dass die zuletzt gezeigten stark verbesserten Leistungen und der daraus entstandene Schwung ins neue Jahr hinüber transportiert werden konnten. „Zu Saisonbeginn fehlte einfach die Konstanz, über 90 Minuten die erforderliche Leistung abzurufen, außerdem wurde fast jeder Fehler gnadenlos bestraft. Zum Ende der Hinrunde wurde das deutlich verbessert, deswegen besteht im Moment wenig Verbesserungsbedarf“, so Schmidt, der in diesem Zusammenhang das große Engagement seines Coaches lobt: „Die Wende zum Positiven ist natürlich in erster Linie unserem sehr guten Trainer Michael Meier zu verdanken, der eine starke Trainingsarbeit leistet und die Spieler bestens einstellt.“

Auch mit Uwe Schmidt schauen wir natürlich abschließend auf die Tabelle, wollen wissen, ob es da für ihn Überraschendes gibt und wen er am Ende „unten“ und „oben“ sieht. „Überrascht hat mich ohne Zweifel der aktuelle Tabellenführer FC Luhe-Markt, der eine beeindruckende Saison spielt. Ich denke auch, dass er am Ende das Rennen machen wird. Den SV Störnstein sehe ich als ersten Verfolger und größten Anwärter auf Platz 2. Und am Tabellenende, wer schließlich absteigen wird, ist schwer zu sagen. Das wird eine enge Kiste“, will sich Schmidt nicht festlegen. Angesprochen auf das Abschneiden seiner Jungs hofft er, dass die Meier-Crew noch einmal alles in die Waagschale wirft, um am Ende vielleicht sogar noch einen guten Mittelfeldplatz zu belegen.

Aufrufe: 027.2.2019, 09:21 Uhr
Werner SchaupertAutor