2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Thorsten Weigold
Thorsten Weigold – Foto: Foto: FR
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"Unsere Reise soll ins Land der Eichhörnchen gehen"

Sechs Punkte aus drei Spielen hat Fußball-Kreisligist SV Karsee bislang in der Staffel A 2 Bodensee geholt. Das übertrifft die Erwartungen, dennoch bleibt der Klassenerhalt das anvisierte Ziel.

Karsee / sz - Thorsten Weigold, Trainer des Fußball-Kreisligisten SV Karsee, hat derzeit allen Grund zur Freude, schließlich mischt sein Team in der Staffel A 2 Bodensee nach zwei Siegen aus drei Partien in der Spitzengruppe mit. Vor dem Heimspiel gegen den TSV Tettnang am Sonntag (16 Uhr) hat Thomas Schlichte mit dem Trainer gesprochen.

Herr Weigold, aktuell läuft es bei Ihnen und Ihrem Team ja ziemlich gut?

Das ist richtig. Wir haben die ersten vier Spiele eigentlich als Testspiele ausgegeben und uns eventuell einen bis maximal drei Punkte erhofft. Im ersten Spiel ist gleich alles in die Hose gegangen, was hätte schiefgehen können (0:9 beim FC Dostluk Friedrichshafen, Anm. d. Red.).

Was ist dann passiert?

Im darauffolgenden Training waren 19 Spieler da, was über den Charakter der Mannschaft einiges aussagt. Das hat man dann auch bei den Spielen gegen Lindau und Langenargen gemerkt (2:1 und 3:1 gewonnen, Anm. d. Red.). Wir sind eben ein kleiner Dorfverein, bei dem es auf jeden Einzelnen ankommt. Da ist es ganz egal, ob es ein Superspieler, der Edelfan oder derjenige ist, der die Bratwürste für uns grillt. Wir sitzen alle in einem Boot und halten zusammen.

Warum hat es im Vorjahr nicht geklappt, schließlich wären Sie eigentlich abgestiegen?

Das war eigentlich auch in der vergangenen Saison schon so. Nur haben wir da vielleicht nach dem Aufstieg und der Bombenrunde gedacht, dass das einfach so weitergeht. Leider machten wir da zu viele Fehler. Zudem fehlten einige Spieler verletzungsbedingt.

Aber in dieser Spielzeit sieht es momentan bisher deutlich besser aus?

Ja gut, zwar fehlen uns auch jetzt noch einige Spieler verletzt, aber die Stimmung und der Fitnesszustand sind recht gut, was mich sehr freut. Und dann haben wir aktuell auch noch das Quäntchen Glück, das uns in der vergangenen Runde gerade in vielen engen Spielen gefehlt hat.

Und wohin kann und darf diese Reise aus Ihrer Sicht noch hingehen?

Tja, also erst einmal ins Land der Eichhörnchen. Wir wollen schnellstmöglich so viele Punkte wie möglich sammeln, um vielleicht tatsächlich die Überraschung zu schaffen, nicht abzusteigen. Aber das ist Zukunftsmusik. Deshalb werden wir einfach so weitermachen, kämpfen, rackern und uns spielerisch weiterentwickeln. Gegen Tettnang wird es unter normalen Umständen nichts zu ernten geben, aber das dachte man gegen Lindau auch. Also werden wir befreit aufspielen, weil unser Punktekonto schon besser ist, als von allen erwartet.

Aufrufe: 017.9.2020, 19:00 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor