2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Viel Nackenheimer Körpereinsatz für ein "ruhiges Saisonende". F: Wolff
Viel Nackenheimer Körpereinsatz für ein "ruhiges Saisonende". F: Wolff

Nach dem großen Umbruch

Seit Sommer rundum erneuerter Kader beim 1. FC Nackenheim +++ Gute Leistungen nach katastrophalem Saisonstart +++ Zehnter in A-Klasse

Nackenheim. Die Wechselliste des 1. FC Nackenheim nahm im Sommer gar kein Ende - in der ersten Saisonhälfte nach dem großen Umbruch schlägt sich das Team von Trainer Christoph Wilfer wacker und überwintert im soliden Mittelfeld.

Saisonverlauf

Zu Saisonbeginn guckte man in Nackenheim erst einmal tief in die Röhre. Auf die 2:5 Niederlage im Auftaktspiel in Harxheim folgten drei weitere Pleiten, ins fünfte Saisonspiel gegen Gau-Algesheim ging man als Tabellenletzter mit sage und schreibe null Punkten. Nach sieben Minuten dann das alte Bild: 0:1-Rückstand. Dieses Mal jedoch raffte Nackenheim sich auf und fuhr den ersten Sieg der Spielzeit ein - in den folgenden 13 Spielen folgten dann sechs weitere Dreier. So steht das Team aktuell in der Winterpause auf Platz zehn, von den direkten Abstiegsplätzen satte 13 Punkte entfernt.

Das lief gut

Die Startschwierigkeiten lassen sich einfach erklären: Im Sommer wurde ein Großteil des Nackenheimer Kaders ausgetauscht, sieben Spieler verließen den Klub, diverse Neuzugänge stiegen anschließend ins Training ein. "Inzwischen sind alle gut integriert. Viele Spieler sind aus der zweiten Mannschaft hinzugekommen, weitere von anderen Vereinen", sagt Nackenheim-Trainer Christoph Wilfer, der diese Phase seiner Mannschaft als "positiven Umbruch" beschreibt. Seit dem Sieg gegen Gau-Algesheim scheinen seine Jungs mächtig Selbstvertrauen getankt zu haben - sogar Nierstein, den Tabellendritten der A-Klasse, konnte man bezwingen, dem zweitplatzierten Italclub trotzte Nackenheim immerhin noch ein Remis ab.

Das muss besser werden

60 Gegentore in 18 Partien - nur bei den beiden Schlusslichtern der A-Klasse klingelte es häufiger. In einem Drittel aller Spiele kassierte Nackenheim fünf (!) oder mehr Tore, lediglich einmal stand hinten die Null. "Die Defensive muss unbedingt stabilisiert werden", findet Wilfer.

Überraschungen

Viele Überraschungen gab es für Wilfer nicht in dieser Saison: "Dass Türkgücü und Italclub vorne stehen würden, das konnte man schon erahnen", sagt der 33-Jährige über die Erfolgswelle der beiden Aufsteiger. Lediglich das Comeback seiner eigenen Mannschaft könnte man dem Trainer zufolge als "überraschend" bezeichenen. "Nach dem katastrophalen Saisonstart haben wir uns dann doch recht schnell gefunden", so Wilfer.

Winterpause und Transfers

Eine Reihe an Testspielen stand für Nackenheim auf dem Fahrplan der Winterpause. "Das lief alles ganz ordentlich", findet Wilfer, auch auf dem Transfermarkt war der A-Ligist aktiv. Mit Behr und Altherr kamen gleich zwei Mittelfeldspieler vom Schlusslicht Laubenheim, Philipp Scheller und Ricardo Linke aus Gimbsheim sollen den Angriff verstärken und der 19-jährige Maximilian Schuppe aus Rotenburg ist "einer für die Zukunft". Dazu kommen auch Bastian Zimmermann (SVW Mainz II), Mehmet Özen sowie David Simmet und Torhüter Pascal Jost, die sich nach beruflich bedingten Auszeiten zurückmelden. Matthias Bastian verließ den Verein in Richtung Harxheim.

Stimmung

"Die Stimmung ist so gut wie noch nie", sagt Christoph Wilfer, dessen Jungs aus den letzten zwei Pflichtspielen vor der Winterpause vier Punkte mitnahmen. "Jetzt sind alle gut angekommen, ich bin zufrieden."

Nächstes Spiel

Am 28. Februar rollt der Ball wieder in Nackenheim. Dann steht gleich ein ganz wichtiges Spiel für die Heimmannschaft an: der FV Budenheim ist zu Gast. Die Mannschaft von Andreas Thielen ist punktgleich mit den Nackenheimern, das bessere Torverhältnis sorgt für Platz neun. Allerdings: In den letzten sieben Partien in der A-Klasse konnte Budenheim nur einmal gewinnen. Das Hinspiel gewann der FV jedoch deutlich, beim 6:1 war Nackenheim noch chancenlos. "Budenheim ist momentan schwer einzuschätzen, ich hoffe natürlich auf einen Sieg", lautet Christoph Wilfers Meinung.

Saisonausgang

Fünf Unentschieden, sechs Siege und sieben Niederlagen - von Konstanz kann man bei den Nackenheimer Leistungen diese Saison nicht sprechen. Wilfers Hoffnung auf ein "ruhiges Saisonende" sollte aller Voraussicht nach dennoch in Erfüllung gehen, wenn sein Team in den verbleibenden zwölf Spielen nicht in alte Muster des Saisonbeginns zurückfällt. An der Tabellenspitze wird sich nichts mehr tun, meint Nackenheims Trainer: "Türkgücü hat zu viele Punkte Vorsprung, die sichern sich die Meisterschaft."

Aufrufe: 012.2.2016, 07:30 Uhr
Anton SchroederAutor