Auch in der 19. Minute war Kilic nah dran am ersten Treffer, machte beim Konter jedoch einen Schritt zu viel und wurde von Weigl gestoppt. Mit einem Schuss von Murat Yildirim und Aktionen durch Kai Robin Schneider und Emre Kilic hatten die Hausherren im ersten Durchgang weitere gute Gelegenheiten, die jedoch nicht zum Torerfolg führten. Deutlich weniger Gefahr strahlten die Gäste in der ersten Hälfte aus - eine scharfe Hereingabe von Meik Kuta, die Almir Sogolj in der Mitte knapp verpasste, gehörte zu den besten Angriffen des SVS, der ansonsten weitgehend von der Heimdefensive ausgebremst wurde.
Hatten die Hausherren im ersten Durchgang noch die Nase vorn, so ging die zweite Hälfte an die Scherpenberger, die die Zaghaftigkeit aus dem ersten Durchgang scheinbar in der Kabine gelassen hatten. Zwar gelang dem SV Hö.-Nie zunächst der Führungstreffer durch den eingewechselten Lukas Kratzer (55.) - doch Scherpenberg gewann im Mittelfeld zunehmend die Oberhand und brachte die "Bullen"-Defensive unter Druck. Maximilian Stellmach (64.) nutzte einen Moment der Unordnung im Strafraum der Hausherren zum 1:1, und während die Kräfte bei den Hausherren in den letzten 20 Minuten nachließen, erhöhte Scherpenberg den Druck. "Wir machen gleich einen!", peitschte Stürmer Almir Sogolj seine Mitspieler in der Schlussphase an - und als Hö.-Nie. den Ball nach einem Freistoß nicht schnell genug aus dem Strafraum klären konnte, war Sogolj (78.) selbst zur Stelle, um zum 2:1 für die Gäste einzuschießen. Die Riesenchance zum Ausgleich hatte dann noch Stefan Chciuk (86.), dessen Direktabnahme im Strafraum jedoch am linken Pfosten vorbeisauste. Auf der anderen Seite hatte Meik Kuta in der Nachspielzeit noch die Konterchance zum 3:1 - am Ende blieb es jedoch beim 2:1 für Aufsteiger Scherpenberg.
Andre Trienenjost, Co-Trainer des SV Hö.-Nie., sprach von einem enttäuschenden Ergebnis, sah jedoch im Vergleich zu den Testspielen eine deutliche Leistungssteigerung seiner Schwarz-Gelben: "In der ersten Halbzeit haben wir unsere Sache sehr gut gemacht. Wir standen gut, haben dem Gegner kaum Luft gelassen und schön über außen gearbeitet - nur die Chancenverwertung hätte besser sein können. Spielerisch bin ich bis zu 70. Minute sehr zufrieden, in den letzten 20 Minuten fehlte uns dann etwas die Kraft. Beim Freistoß zum 1:2 haben wir geschlafen, ein Punkt wäre aber dennoch verdient gewesen."