2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait

Den Abschied mit dem Pokalsieg versüßt

Eric Thielmann hört als Co-Trainer beim SV Hetzerath auf

Der SV Hetzerath hat mit dem Kreispokalsieg 2015 und dem vorzeitigen Klassenverbleib in der Kreisliga A Mosel seine Saisonziele erreicht. Einer, der über sechseinhalb Jahre „ganz eng dabei war“, ist Co-Trainer Eric Thielmann. Der frühere, langjährige Bezirksligaspieler des SVH beendet seine Karriere, bleibt dem Verein aber weiterhin treu. Der Volksfreund hat in Hetzerath nachgefragt.

Hetzerath. Wie so oft stand er nach großen Spielen, aber auch nach deftigen Enttäuschungen nicht im Rampenlicht, sondern eher Abseits der großen Worte: Eric Thielmann. Der Co-Trainer und langjährige Spieler des SVH nimmt Abschied vom aktiven Spielgeschehen, doch nicht vom SV Hetzerath. Nach dem 3:1-Endspielsieg der Mannschaft gegen den Ligakonkurrenten aus Morbach fielen ihm spontane Worte sichtlich schwer. „Ich weiß im ersten Moment nicht, was ich sagen soll. Das Team hat großartig gekämpft und gespielt und sich den Pokalsieg mehr als verdient.“ Bereits im Vorfeld des Finales wurde Thielmann nachdenklich. „Natürlich bin ich nervös, auch wenn man nicht mehr auf dem Rasen steht“, gestand der langjährige Haudegen des SV Hetzerath, der in den letzten sechseinhalb Jahren als Co-Trainer dem Coach Christian Thimm zur Seite stand. „Es waren schöne Jahre, in denen ich helfen konnte, der Mannschaft ein Profil und ein Gesicht zu geben. Wir feierten Aufstiege, mussten aber auch Abstiege in Kauf nehmen. Mit dem Pokalsieg aber bereitete mir die Mannschaft mein schönstes Abschiedsgeschenk.“ Mit einem Titel zu gehen, war vor dem Spiel gegen Morbach so selbstverständlich nicht. Christian Thimm warnte schon vor dem Spiel: „Gegen Morbach haben wir in der Meisterschaft 2:5 verloren, sie haben eine gute Rückrunde gespielt, da müssen wir höllisch aufpassen.“ Thimm weiter: „Es wäre aber wichtig, mit einem Sieg in die Sommerpause zu gehen, die Wirkung wäre nachhaltiger Natur.“ Schon jetzt bedauert Thimm den Abschied seines kongenialen Partners. „Es war immer ein sehr kameradschaftliches Verhältnis zwischen Eric und mir. Nie gab es böse Worte, die positiven Gedanken überwogen. Das war in dieser doch sehr nervenaufreibenden Saison nicht anders. Erst gegen Ende der Saison konnten wir den Klassenerhalt feiern.“ An Thielmanns Seite wird nun Frank Sungen rücken, ebenfalls früherer Spieler beim SVH. Neben Torwart Sven Krames, der ebenfalls aufhört und Patrick Hahn, dessen Zukunft noch immer nicht klar ist, muss Christian Thimm künftig wohl auch auf den Deutsch-Rumänen Stefan Nicolae verzichten. „Ein Spieler von seiner Qualität bleibt nicht in der A-Klasse. Es wird schwer ihn zu halten.“ Doch drei Routiniers werden wohl noch eine Saison dranhängen. Der 41-Jährige Frank Reilich, der seinen gefühlten dritten Frühling erlebt, ist ebenso aus der Mannschaft nicht wegzudenken, wie Daniel Hahn und Andreas Knops. „Andy Knops war lange verletzt, kommt langsam wieder in Tritt. Und Daniel Hahn hat sich seine Option offengehalten, in der neuen Saison noch mal weiterzumachen.“ Über das siegreiche Pokalfinale sagt der Coach: „Der Pokalsieg war in jedem Fall verdient. Die Hähnchen-Brüder waren wieder einmal der Schlüssel zum Erfolg, ackerten vorn, gingen auf die gegnerische Abwehr drauf und provozierten dann deren Fehlpässe. Die haben immer für Unruhe gesorgt. Und die beiden Elfmeter waren berechtigt. Es ist schön zu sehen, wenn ein pfeilschneller Spieler wie Jens Ballmann die Strafstöße rausholt. Auch ihn werden wir verstärkt mit ins Boot nehmen.“ Über den 1000-Euro-Scheck von der Bitburger Braugruppe freute sich schließlich das ganze Team. Auch das Flair, das die Veranstaltung in Burgen versprühte, wird Eric Thielmann unterdessen noch lange im Gedächtnis bleiben. „Das hatte schon was vom großen Fußball. Erst die Champions-League-Hymne, dann die Nationalhymne mit unseren lautstarken Fans im Rücken. Dass es der ersehnte Finalsieg wurde, setzt dem ganzen Spektakel noch zusätzlich die Krone auf. So etwas vergisst man auch in 20 Jahren nicht.“ Thiemann selbst wird aber – wie alle anderen Spieler auch – erst im Winter in den Genuss des Feierns kommen. Dann nämlich steht die traditionelle Winterteamfahrt des SVH an. Es geht dann nach Österreich in den Skiurlaub. „Der SV Hetzerath ist mein Heimatverein, auch wenn ich kein Trainer oder Spieler mehr bin, werde ich immer beratend zur Stelle sein oder helfen, wenn der Verein mich braucht.“ (L.S.).

Aufrufe: 028.5.2015, 10:22 Uhr
Lutz SchinköthAutor