2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
F: Pötter
F: Pötter

Showdown in Hattendorf

KLA ALSFELD: +++ Alles-oder-Nichts-Spiel zwischen dem Zweitplatzierten und Tabellenführer Burg-/Nieder-Gemünden +++

Alsfeld (mcs). Selbst Krimi-Altmeister Alfred Hitchcock hätte da wohl nicht besser Regie führen können: Der vorletzte Spieltag der Fußball-Kreisliga A Alsfeld verspricht Spannung pur. Der SV Hattendorf (2. Platz, 64 Punkte) empfängt am Sonntag (15 Uhr) den TSV Burg-/Nieder-Gemünden (Tabellenführer, 65 Punkte) und könnte mit einem Sieg den Platz an der Sonne erobern. Andererseits könnte die Loch-Truppe bei einer Niederlage sogar den Relegationsplatz einbüßen, denn Aufsteiger FSG Ohmes/Ruhlkirchen (3., 62) lauert.

Doch auch die Gonder-Truppe hat enormen Druck: Bei einem Erfolg ist zumindest Rang zwei schon sicher, unter Umständen sogar schon die Meisterschaft – wenn Ohmes/Ruhlkirchen patzt. Im schlechtesten Fall droht auch dem Vorjahres-Vizemeister der Sturz auf Rang drei – und der ist bei dem aktuell packenden Dreikampf der „Verliererrang“. Wir haben mit den sympathischen Trainern beider Clubs, Klaus Gonder (TSV Burg-Nieder-Gemünden), und Boris Loch (SV Hattendorf), vor dem „Endspiel“ gesprochen.

Zwischen Platz eins und Platz drei ist ja vor den letzten beiden Partien noch alles möglich. Verspüren Sie daher besonderen Druck vor dem Topspiel am Sonntag?

Gonder: Nein, ehrlich gesagt nicht. Das Wohl und Wehe einer Saison kann meiner Meinung nach auch nicht am Ergebnis eines einzigen Spieles hängen. Wir werden einfach unser Bestes geben und dann schauen wir mal, wofür das reicht.

Loch: Als Druck würde ich es nicht bezeichnen. Klar ist, dass wir nicht Zweiter oder Dritter werden wollen, sondern Erster. Daher wollen wir dieses Spiel unbedingt gewinnen, und ich denke auch, dass uns Burg-/Nieder-Gemünden ganz gut liegt.

Worauf wird es aus Ihrer Sicht am Sonntag ankommen?

Gonder: Auch wenn wir uns den Druck nicht auferlegen, wird es darauf ankommen, gut mit der Situation umzugehen. Dass es um viel geht, ist ja klar. Zudem werden sicherlich auch viele Zuschauer dabei sein. Aber wir gehen voller Vorfreude an die Aufgabe heran. Nach dem schwachen Restrundenstart wollten wir uns ein „Endspiel“ in Hattendorf erarbeiten, das haben wir jetzt!

Loch: Natürlich ist es wichtig, auf den Punkt da zu sein. Es muss uns am Sonntag gelingen, 100 Prozent Leistung zu bringen. Das wird aus meiner Sicht der Schlüssel sein. Ich freue mich schon sehr auf das Spiel, bin heiß und zudem sehr optimistisch.

Hattendorf Spielertrainer Boris Loch (oben) zeigts an: Platz eins soll es nach der Partie am Sonntag für seine Mannschaft sein...

... doch genau das will Burg-/Nieder-Gemündens Coach Klaus Gonder (unten) mit seinem Team verhindern!


Wie sieht es personell aus? Haben Sie Ausfälle zu beklagen?

Gonder: „Jonas Repp wird uns definitiv ausfallen. Er hat einen Muskelfaserriss. Bis auf zwei Langzeitverletzte sieht es ansonsten gut aus. Ein paar Spieler haben zwar mit kleineren Wehwehchen zu kämpfen, wir hoffen aber, dass uns alle am Wochenende zur Verfügung stehen. Und gegen Rundenende ist so etwas ja auch völlig normal.“

Loch: „Sibahn Yousef wird uns fehlen, war aber auch schon in den letzten Wochen nicht dabei. Ansonsten gibt es keinen Spieler, von dem ich jetzt schon weiß, dass er mir definitiv nicht zur Verfügung stehen wird. Ein paar kleinere Blessuren sollten vor einem solchen Spiel auch keine Rolle spielen.“

Wie ist Ihr Draht zu Ihrem Trainerkollegen? Gab es da in der Vergangenheit Berührungspunkte?

Gonder: Herr Loch ist ja noch nicht lange im Alsfelder Bereich und war vorher im Raum Fulda unterwegs. Aber aus meiner Sicht leistet er in Hattendorf gute Arbeit und ist auch ein richtig guter Spieler. Sowohl auf als auch neben dem Platz ist er mir bislang ausschließlich als fairer Sportsmann aufgefallen.

Loch: Ich kenne Herrn Gonder persönlich kaum, schätze aber seine Arbeit sehr hoch ein. Wir haben ja letztes Jahr schon gegen Burg-/Nieder-Gemünden gespielt, und in diesem Jahr kann man ganz klar seine Handschrift erkennen. Ich habe gehört, dass er sehr gutes Training macht. Ich habe höchsten Respekt. Er ist schon deutlich länger im Geschäft als ich und hat sicher schon wesentlich mehr gewonnen. Daher hätte ich nichts dagegen, wenn er mir diesmal den Vortritt lassen würde (lacht).

Was wünschen Sie sich für Sonntag, mal davon ausgehend, dass drei Punkte für Ihr Team ohnehin schon ganz oben auf der Wunschliste stehen?

Gonder: Ich hoffe vor allen Dingen auf ein engagiertes, aber faires Spiel. Der Spruch ist zwar nicht neu, aber „Möge der Bessere gewinnen“. Und natürlich hätte ich nichts dagegen, wenn wir das wären (lacht).“

Loch: Vor allem wünsche ich mir eine faire Partie, in der es aber schon zur Sache gehen soll. Ich denke, dass ein solches Spiel ja im ganzen Fußballkreis Alsfeld Beachtung finden wird und wir damit für positive Schlagzeilen sorgen können.

Aufrufe: 019.5.2017, 08:00 Uhr
Marc Steinert (Oberhessische Zeitung)Autor