2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Leihgesterns Marlon Alvarez (links) im Zweikampf gegen Jan Metz.	Foto: Bayer
Leihgesterns Marlon Alvarez (links) im Zweikampf gegen Jan Metz. Foto: Bayer

2:2: Aber da war noch mehr drin

KOL-RELEGATION: +++ Hattendorf läuft nach 2:0-Führung der TSG ins offene Messer / Irrer Relegationsauftakt / Neuer Trainer unter den Zuschauern +++

Linden. Zehn Minuten fehlten dem SV Hattendorf zu einem Traumstart in die Dreier-Aufstiegsrelegation zur Fußball-Kreisoberliga Süd. Bis zu diesem Zeitpunkt führte der Vizemeister der A-Liga-Alsfeld noch mit 2:1 beim Kreisoberliga-Vertreter TSG Leihgestern, dann traf der eingewechselte Flick für die Hausherren per Foulelfmeter zum 2:2-Endstand. Ein Ergebnis, das Hattendorf für den weiteren Relegationsverlauf noch alle Chancen offen lässt, zumal es jetzt am Donnerstag, 8. Juni, vor heimischer Kulisse zu einem möglichen „Endspiel“ gegen Lollar-Staufenberg kommt. Zuvor erwartet der Gießener A-Liga-Vizemeister am kommenden Freitag Leihgestern.

Leihgestern - Hattendorf 2:2

Es war ein irres Relegationsspiel mit unglaublich vielen Torgelegenheiten, das genauso gut 7:7 hätte enden können. Vor der Pause verlief die Partie noch weitgehend verhalten, obwohl es gleich einen turbulenten Start gab: Erst vergab Leihgesterns Port freistehend (1.), dann brachte der erste Gästeangriff die Hattendorfer Führung. Nach einem Foul an Andreev verwandelte dieser den fälligen Elfmeter sicher (4.). Schon in dieser Phase zeigte sich, dass die Gäste im Spiel nach vorne immer gefährlich, in der Defensive aber anfällig waren. Vielleicht machte sich hier auch das Fehlen von gleich vier Akteuren (Arifi, Marcel Degenhardt, Yousef und Bierwirth) bemerkbar.

So richtig Fahrt nahm die Partie dann nach der Pause auf. Zwar erwischte Hattendorf – übrigens unter den Augen des neuen Trainers Langhof – erneut den besseren Start und Merle köpfte nach Freistoßflanke von Hirnich das 0:2 (49.), doch dieser Treffer wirkte wie ein Weckruf für die Hausherren. Ex-Profi „Poldi“ Weber (früher Mainz 05) blühte jetzt auf, die Einwechslung von Flick brachte mehr Schwung ins TSG-Spiel, während Hattendorf einfach nicht clever genug agierte. Im Mittelfeld gab es viel zu große Lücken, dadurch wurden auch leichte Bälle viel zu schnell verloren und so kam Leihgestern, bei dem der angeschlagene Torjäger Herold erst spät eingewechselt wurde, immer wieder zu klaren Chancen. Allein dreimal hatten die Hausherren Aluminiumpech: Schäfer (19.), Weber (57.) und Schnaubelt (60.) visierten nur Pfosten oder Latte an. Zudem kratzte SVH-Abwehrchef Loch noch einen Schuss von Flick von der Linie (60.). Und auch Hattendorfs Keeper Kaminski parierte, trotz offensichtlicher Schwächen in der Strafraumbeherrschung, auf der Linie mehrfach prächtig.

Auf der Gegenseite hätte Hattendorf bei zahlreichen Kontern sogar noch nachlegen können, doch mehrfach scheiterte der überragende Andreev an TSG-Keeper Stumpf. Allerdings entblößte der SVH bei seinen Kontern viel zu sehr die Defensive – und das wurde letztlich bestraft. Nach einem per Kopf verlängerten Konter stand Tom Schäfer völlig frei vor Kaminski und traf zum 1:2 (68.). Und zehn Minuten vor dem Ende foult Peter Keller den aus dem Strafraum (!) laufenden Herold – den fälligen Elfmeter verwandelte Flick zum 2:2. Letztlich ein verdientes Ergebnis, wobei Hattendorf sich vorwerfen lassen muss, nach der 2:0-Führung den Hausherren regelrecht ins „offene Messer“ gelaufen zu sein.

Leihgestern: Stumpf, Valentin, Alvarez, Horn, Schnaubelt, Yannik Schäfer, Tom Schäfer, Öhmichen, Weber, Klotz, Port - eingewechselt: Flick, Herold, Rippel.

Hattendorf: Kaminski, Laufer, Loch, Patrick Keller, Merle, Andreev, Bettray, Peter Keller, Ochs, Hirnich, Metz - eingewechselt: Weisbach.

Tore: 0:1 Andreev (4./FE), 0:2 Merle (49.), 1:2 Tom Schäfer (68.), 2:2 Flick (80./FE). Schiedsrichter: Marcel Rühl (Hohenahr). Zuschauer: 380. Beste Spieler: Flick, Weber - Andreev, Patrick Keller, Hirnich. Gelb-Rot: Ochs (H/82.).



Aufrufe: 030.5.2017, 08:00 Uhr
Volker LehrAutor