2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Ohne Abwehrchance ist Vahldes Torwart Meyer bei diesem Schlenzer von Sönke Prigge zur 2:1-Führung für Helvesiek. F: Paasch
Ohne Abwehrchance ist Vahldes Torwart Meyer bei diesem Schlenzer von Sönke Prigge zur 2:1-Führung für Helvesiek. F: Paasch

Prigge lässt Helvesiek jubeln

Spiel der Woche: Spitzenreiter der 2. Kreisklasse Rotenburg Süd gewinnt Topspiel gegen den Nachbarn SV Vahlde mit 3:2

Es war das Gipfeltreffen der beiden überragenden Teams der 2. Kreisklasse Rotenburg Süd. Erster gegen Zweiter, SV GW Helvesiek gegen den Vahlder SV. Unglaubliche 291 Stimmen sammelte diese Partie der beiden Nachbardörfer, um zum FuPa "Spiel der Woche" zu werden. Und die Spieler auf dem Platz ließen das Spiel - nach einer etwas zerfahrenen Anfangsphase - zu einem wirklich tollen Schlagabtausch werden. 5 Tore, einige hochkarätige Chance, ein Platzverweis. Am Ende jubelte Tabellenführer Helvesiek über einen knappen 3:2-Erfolg.

SV GW Helvesiek - Vahlder SV 3:2

Doch danach sah es auf dem erstaunlich gut bespielbaren Platz in der Helvesieker Schulstraße gar nicht aus. Vor etwa 120 Zuschauern leisteten sich die Grün-Weißen in der Anfangsphase der Partie insbesondere in der Defensive einige Nachlässigkeiten, die die Vahlder allerdings nicht zu nutzen wussten. Trotzdem: Helvesiek-Trainer Florian Dittmer schimpfte wie ein Rohrspatz an der Seitenlinie und ermahnte seine Schützlinge zu mehr Konzentration.

Die bemühten sich sichtlich, mehr Ordnung und Struktur in ihr Spiel zu bringen und konnten dann auch die erste nennenswerte Chancen der Partie verzeichen. Ein von Tobias Schiller scharf getretener Freistoß aus rund 30 Metern verfehlte das Tor nur knapp (14.).

Ein Augenschmaus war das Derby um die Tabellenspitze zu diesem Zeitpunkt nicht. Erst durch das erste Tor des Spiels sollte den Zuschauern mehr geboten werden. Und das fiel fast aus dem Nichts: Vahldes Yannick Glimmann ließ die Helvesieker Abwehr stehen, erlief einen Ball in die Spitze und spitzelte die Kugel quer durch den Strafraum zu Steffen-Ole Pietsch, der keine Mühe hatte, zum 1:0 für die Gäste einzunetzen (26.). Vahlde war zu diesem Zeitpunkt wieder Tabellenführer.

Doch die Helvesieker wollten nicht erneut gegen den Ortsnachbarn verlieren, nachdem sie im Hinspiel die einzige Niederlage der Saison kassiert haben. Sie schüttelten sich einmal kurz und schalteten dann einen Gang hoch - was dem Spiel spürbar guttat und schnell zum Ausgleich führte: Zunächst scheiterten sie mit zwei schnellen Chancen noch an der Vahlder Abwehr und an Torwart Jan-Peter Meyer, die dritte gute Möglichkeit binnen weniger Minuten landete dann aber im Kasten: Christoph Kulke setzte sich mit einem starken Dribbling im Strafraum gleich gegen mehrere Abwehrbeine durch, verzögerte im Duell mit Meyer geschickt den Torabschluss und legte den Ball gekonnt ins Netz (29.).

Kochs Verletzung schwächt Vahldes Defensive

Die Heim-Elf profitierte dabei sicherlich auch davon, dass Vahldes Tobias Koch das Spielfeld kurz zovor nach einem knackigen Zweikampf stark benommen verlassen musste. "Der ist defensiv ganz wichtig für unser Spiel. Das konnten wir nicht kompensieren. Das war der Knackpunkt", sagte auch Vahldes Trainer Bodo Bosselmann nach dem Spiel. Denn Helvesiek erarbeitete sich im zweiten Spielabschnitt leichte Feldvorteile und brachte die Gäste-Abwehr immer wieder mit langen Bällen in Schwierigkeiten. Bereits in der 48. Minute führte ein solcher zur Führung des Tabellenführers. Sönke Prigge ergatterte den Ball, setzte sich im Strafraum gut durch und schlenzte das Leder sehenswert zum 2:1 ins Netz (48.).

Und Prigge war es auch, der mit seinem Treffer zum 3:1 für eine Vorentscheidung sorgte: Bei einem Angriff ließ ihm die Vahlder Abwehr zuviel Raum und der Angreifer ließ sich nicht zweimal bitten, drang in den Strafraum ein, guckte Torwart Meyer aus und setzte den Ball halbhoch ins kurze Eck (58.). Helvesiek hatte nun Oberwasser, versäumte es aber, das Spiel zu beruhigen.

Und so durfte Vahldes Stefan Lohmann den Ball ungestört in den Strafraum führen, ehe er dort von Cord Meyer von den Beinen geholt wurde. Elfmeter - und Jan Rosenbrock verwandelte sicher (65.)

"Das wird ein heißer Ritt", fürchtete GW-Trainer Dittmer an der Seitenlinie und wurde nicht müde, seine Mannen immer wieder zu pushen. In der Schlußphase hätte Helvesiek dann auch noch zwei oder drei Tore schießen können, ja müssen, schaffte es aber nicht trotz hochkarätigster Chancen, die Führung wieder auf zwei Tore zu schrauben. Und so hätten die dezimierten Gäste - Momtez-Nizar Sabouneh hatte wegen Haltens als letzter Mann vom umsichtig leitenden Schiedsrichter Ferdi Aslan die Rote Karte gesehen - beinahe doch noch den Ausgleich erzielt - mit dem letztem Angriff, den Clemens Windeler im Tor der Helvesieker nur abklatschen lassen konnte, ehe seine Abwehr den Ball zur Ecke klärte, die dann allerdings auch nichts mehr einbrachte (90.+5.).

Und so feierte Helvesiek den Sieg im Derby und hat durch die drei Punkte gegen den direkten Verfolger nun einen beruhigenden Vier-Punkte-Vorsprung in der Tabelle. Die Vorentscheidung? "Wahrscheinlich", sagte Bosselmann nach dem Spiel, "wenn man bedenkt, wie Helvesiek die Hinrunde gespielt hat, wird es für uns wahrscheinlich schwer, da noch mal ranzukommen." Aber das wollte Dittmer so nicht stehen lassen: "Nächste Woche haben wir schon das nächste Derby gegen Lauenbrück. Die haben eine richtig gute Offensive und werden uns die Punkte nicht schenken. Und Reeßum kann an guten Tagen auch jeden Gegner schlagen. Die Liga bleibt weiter spannend."

Tore: 0:1 Steffen-Ole Pietsch (26.), 1:1 Christoph Kulke (29.), 2:1 Sönke Prigge (48.), 3:1 Sönke Prigge (58.), 3:2 Jan Rosenbrock (65. Foulelfmeter)

Platzverweise: Rot gegen Momtez-Nizar Sabouneh (89./Vahlder SV/Halten als letzter Mann)

Aufrufe: 029.11.2015, 19:28 Uhr
FuPa Lüneburg / Dennis PaaschAutor