2024-05-08T14:46:11.570Z

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Der schönste Moment: Nicht für den Torwart, aber für den Feldspieler, der ins Tor trifft. | Foto: Wolfgang Scheu
Der schönste Moment: Nicht für den Torwart, aber für den Feldspieler, der ins Tor trifft. | Foto: Wolfgang Scheu

Kreisliga A II: Wünsche, Träume und harte Realität

Saisonstart in der Kreisliga A2: Den Absteigern SV Hinterzarten und SV Grafenhausen trauen die Trainer am meisten zu

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Saisonauftakt am Wochenende: Wie verlief die Vorbereitung? Wer ist Meisterschaftsfavorit? Wir haben bei den Trainern der Kreisliga A2 in unserem Verbreitungsgebiet nachgefragt, ebenso welches Idol die Übungsleiter haben. Den neuen Coach des SV Göschweiler, Franco De Rosa, konnten wir trotz zahlreicher Versuche nicht erreichen.
SV Gündelwangen - Trainer Nurhan Ardiclik
Vorbereitung: „Total zufrieden“ zeigt sich Trainer Nurhan Ardiclik mit der Vorbereitung seiner Gündelwanger. Die Trainingseinheiten seien immer gut besucht gewesen. Dass jetzt einige Urlauber fehlten, gehe anderen Vereinen ja genauso.
Saisonziel: Vorrangiges Ziel für ihren kleinen Dorfverein sei „wie immer der Klassenerhalt“. Wenn den Gündelwangern nochmals ein Erfolg wie der sechste Tabellenplatz in der Vorsaison gelingen würde, wäre das „eine Riesensache“.
Titelfavoriten: Bezirksliga-Absteiger Grafenhausen.
Spielweise: „Hinten die Null halten und vorne irgendwann mal ein Tor schießen“, das möchte der Gündelwanger Trainer gern von seiner Mannschaft sehen. Dass sie immer für einen Treffer gut sei, habe die vergangene Runde gezeigt. Eine stabile Abwehrleistung war Ardiclik auch in der Vorbereitung wichtig.
Trainer-Lieblingsspruch: Jeder soll an seine eigene Stärke und an die der Mannschaft glauben, dann holt man auch die Punkte. Das sagt Nurhan Ardiclik seiner Elf vor jedem Spiel.
Trainer-Vorbild: „José Mourinho ist schon das A und O.“ Der Trainer von Manchester United „sieht immer so arrogant aus“, doch Ardiclik imponiert der smarte Portugiese.
Erster Gegner: Am Sonntag bekommen es die Gündelwanger in Grafenhausen mit einem Absteiger zu tun. Ein Fehlstart wie im Vorjahr soll vermieden werden. Auch wenn zwei oder drei Urlauber fehlen, sagt Ardiclik: „Wir sind gerüstet“.

FC Lenzkirch - Trainer Zeljko Cosic
Vorbereitung: Nicht wie gedacht, sondern „sehr schleppend und schlecht“ verlief laut Zeljko Cosic die Saisonvorbereitung. Die Beteiligung sei „schon gut“ gewesen: 17 bis 22 Spieler aus beiden Mannschaften zählte der Trainer bei den Übungseinheiten. Doch die Ausfälle machen ihm Sorgen: Neben den Langzeitverletzten Martin Gautsch (Knochenabsplitterung im Fußgelenk) und Moritz Jägler (Meniskus), der wohl operiert werden müsse, wird auch Jonas Friedrich nach Muskelfaserriss den Auftakt verpassen.
Saisonziel: „Das kann unter diesen Voraussetzungen nur Nichtabstiegsplatz heißen“, sagt Cosic, der mit dem Elften der Vorsaison gern „eine ruhige Saison spielen“ würde.
Titelfavoriten: die Absteiger, vor allem Grafenhausen, aber auch Hinterzartens „junge Truppe“, zudem Bräunlingen. Cosics „Geheimfavorit“ ist der SSC Donaueschingen.
Spielweise: Wegen der Abgänge – Rüdiger, Veit und Pluta schossen 38 der 60 Tore des FCL – stellte Cosic das System jetzt um: „von 4 – 2 – 3 – 1 auf defensiver“. Das soll die Zahl der Gegentore verringern. Vorne wollen die Lenzkircher „Nadelstiche setzen“.
Trainer-Lieblingsspruch: keiner, aber „zu jedem Anlass ein Sprüchle“. Aktuell motiviert er sein Team mit dem Bild vom angeschossenen Bären, der zurückschlage. Testspiel habe man zwar keines verloren, „aber Pflichtspiele sind anders“.
Trainer-Vorbild: hat Cosic nicht. Allerdings würde er sich wünschen, ein bisschen ruhiger zu sein, etwa so cool wie Carlo Ancelotti auf der Bayern-Bank – „aber ich bin eher so der Hampelmann“.
Erster Gegner: Am Sonntag kommt der SV Eisenbach nach Lenzkirch und Cosic hat „allergrößten Respekt“ vor dem Aufsteiger mit sehr gutem Nachwuchs und starken Testspielen. Der SVE „wird sich festsetzen in der A2“. Trotzdem sollen die Punkte im Schliechtstadion bleiben.

FC Neustadt II - Trainer Oliver Mahler
Vorbereitung: Sie verlief bei der zweiten Mannschaft der Neustädter „anfangs gut, dann durchwachsen“, sagt Trainer Oliver Mahler. Er will nicht klagen, auch wenn er zu Saisonbeginn wegen Urlaub und Verletzungen auf ein paar Spieler verzichten muss.
Saisonziel: Der Tabellenneunte der vergangenen Runde will „nichts mit dem Abstieg zu tun haben“ und möglichst schnell punkten.
Titelfavoriten: Mahler erwartet eine „recht enge Spitze“ mit der Bad Dürrheimer Reserve, Pfohren, Bräunlingen, Hinterzarten, Grafenhausen und eventuell noch einem Überraschungsteam.
Spielweise: Da hält sich Mahler bedeckt. Natürlich probiere man seinen Plan umzusetzen, manchmal müsse man aber auf den Gegner reagieren oder sich am verfügbaren Personal orientieren.
Trainer-Lieblingsspruch: „Wir müssen immer einen Schritt mehr machen als die anderen.“
Trainer-Vorbild: Als Köln-Fan nennt Oliver Mahler „Herrn Stöger“. Weil der cool und sachlich sei und das ganze Umfeld des 1. FC Köln in sich aufsauge.
Erster Gegner: Die Neustädter fahren am Sonntag nach Pfohren. Der Tabellendritte der vergangenen Saison habe sich „gemausert“ und sei spielstark: „Ich erwarte ein hartes Stück Arbeit.“

SV Hinterzarten - Spielertrainer Kay Ruf
Vorbereitung: In der Kreisliga A2 kann man nicht erwarten, dass man im Training immer 100 Prozent des Personals hat. Acht bis zehn Spieler waren in den Einheiten, das ist schon okay. Manche engagieren sich supergut und machen auch eine gute Entwicklung durch. Ich bin zuversichtlich für die Saison, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt.
Saisonziel: Wir Trainer haben die Mannschaft entscheiden lassen, was als Saisonziel ausgegeben werden soll. Die Mannschaft hat entschieden, dass sie aufsteigen will. Ich freue mich, dass die Spieler bereit sind, diesen Weg zu gehen.
Titelfavoriten: Grafenhausen war beim Turnier in Neustadt schon sehr weit. Für mich ist das der Favorit, zumal sie auch etliche erfahrene Spieler haben.
Spielweise: In der Vorbereitungsphase haben wir viel am Ballgefühl gearbeitet, damit wir unser Kurzpassspiel verbessern. Ich stelle mir eine Mischung aus Kurzpassspiel und langen Bällen vor.
Trainer-Lieblingsspruch: Die Mannschaft soll Spaß haben beim Fußballspielen, dann schaffen wir auch, was wir uns vorgenommen haben.
Trainer-Vorbild: Ich habe sehr viele positive Eigenschaften bei Ralf Eckert erkannt, er war beim Freiburger FC mein Trainer. Mir hat gefallen, wie er mit uns Spielern umgegangen ist.
Erster Gegner: Wenn wir gegen LöffingenII unser Spiel durchbringen, werden wir erfolgreich sein. SV

Eisenbach - Trainer Mario Heinrich
Vorbereitung: Bei uns war die Trainingsbeteiligung sehr gut. Es waren fast immer 25 Mann im Training. Viele Spieler waren bereit, ihren Urlaub auf Juni vorzuziehen.
Saisonziel: Als Aufsteiger ganz klar die Klasse halten. Wir wollen den Abstieg vermeiden, das ist unser oberstes Ziel.
Titelfavoriten: Die Bezirksliga-Absteiger Grafenhausen und Hinterzarten sind die Favoriten, dazu der FC Bräunlingen und der SSC Donaueschingen hat mächtig aufgerüstet. Ich glaube nicht, dass eine Mannschaft vorneweg marschiert. Es könnte ein Trio sein, das den Titel unter sich ausmacht.
Spielweise: Ich lege Wert auf hohes Engagement der Spieler. Vielleicht sind wir noch ein Stück weit zu brav für diese Liga, aber wir arbeiten dran.
Trainer-Lieblingsspruch: Mir ist wichtig, dass die Mannschaft geschlossen auftritt. Der Mannschaftsgedanke steht über allem. Wir haben keine Überrenner, deshalb müssen wir es mannschaftlich lösen.
Trainer-Vorbild: Ich finde gut, wie Frank Schmidt vom Zweitligisten FC Heidenheim mit der Mannschaft umgeht. Das ist ein extrem interessanter Trainer. Ich habe dort auch schon mal beim Training zugeschaut.
Erster Gegner: Das erste Saisonspiel ist immer schwierig, weil man ja nie weiß, wie weit der Gegner ist. Bei der eigenen Mannschaft hat man da eine bessere Vorstellung. Der FC Lenzkirch ist jedenfalls der Favorit. Mir ist wichtig, dass wir gut reinfinden ins Spiel und in die Saison und mit etwas Glück auch etwas mitnehmen.

FC Löffingen II - Trainer Stefan Löffler
Vorbereitung: Oje, die verlief schlecht. Wir hatten meistens nur sieben Spieler im Training.
Saisonziel: Ganz klar der Nichtabstieg. Das wird schwierig, da mehr absteigen. Die Zahl der Mannschaften soll ja reduziert werden.
Titelfavoriten: Hinterzarten und Bräunlingen.
Spielweise: Wichtig ist, dass wir defensiv gut stehen. In der vergangenen Saison haben wir uns zu viele Gegentore eingefangen. Im Sturm sind wir eher dünn besetzt, da hoffe ich, dass wir hin und wieder Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft einsetzen können.
Trainer-Lieblingsspruch: Dass jeder für jeden kämpft und jeder 100 Prozent gibt. Ich wünsche mir auch, dass die Spieler im Training und im Spiel positiv miteinander reden und umgehen.
Trainer-Vorbild: Ich finde Herrn Klopp ganz gut. Der geht an der Linie ab und zu ab wie ein Zäpfchen, auch wenn er es manchmal etwas übertreibt.
Erster Gegner: Wir werden in Hinterzarten defensiv agieren und ich hoffe, dass wir nicht zu viele Gegentore kriegen. Ich hoffe natürlich, dass wir gewinnen, aber das wird sehr schwer.

SV Grafenhausen - Trainer Roberto Wenzler
Vorbereitung: war gut, die Ergebnisse mal gut, mal schlecht.
Saisonziel: mein Geheimnis. Sofortiger Wiederaufstieg wäre ja verwegen.
Titelfavoriten: keine Ahnung, ich habe mich nicht mit den anderen Mannschaften befasst.
Spielweise: Wir werden auf jeden Fall nicht defensiv spielen.
Trainer-Lieblingsspruch: Ein Spiel ist vorbei, wenn’s der Schiedsrichter abpfeift. Vorher hat man immer noch eine Chance.
Trainer-Vorbild: Keiner, ich schätze viele Kollegen.
Erster Gegner: Der Trainer des Bezirksliga-Absteigers kennt auch die Gäste aus Gündelwangen nicht. Mit Kampf und guter Einstellung über 90 Minuten sei ein Sieg drin.
Aufrufe: 017.8.2017, 20:00 Uhr
Jürgen Ruoff & Annemarie Zwick (BZ)Autor