2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: A. Hotzler

Siemerode verabschiedet sich mit Sieg gegen Eisenach von eigenen Fans

Würde die Saison nicht gerade zu Ende gehen, hätte wohl Grün-Weiß Siemerode noch die Klasse gehalten. Die Bilanz der Grün-Weißen in den letzten Spielen liest sich nicht wie die eines Absteigers. Den fünften Sieg in den letzten acht Spielen gab es beim letzten Heimspiel gegen den FC Eisenach. Die Gäste aus der Wartburgstadt schwächten sich allerdings früh selbst...

Frühe Rote Karte schwächt Gäste
Der FC Eisenach war mit einigen Personalsorgen ins Eichsfeld gereist. Beim Spiel gegen den abgestiegenen SV Grün-Weiß Siemerode fehlten FCE-Trainer Jürgen Heun vier Stammkräfte im Vergleich zum Spiel unter der Woche gegen SCHOTT Jena. Dafür sprangen Spieler aus der zweiten Mannschaft bei den Eisenachern in die Bresche. Dennoch sah es anfangs nicht schlecht für die Wartburgstädter aus. Nach einer Viertelstunde kamen aber die Hausherren besser ins Spiel und auch zu ersten Gelegenheiten. Der für Sven Kallenbach spielende Dominik Werner im Tor der Gäste konnte sich gegen einen Schuss von Thomas Klöppner auszeichnen (14.). Bei einem Freistoß von Peter Honék an den Außenpfosten schaute der junge Eisenacher Keeper aber auch nur zu (16.) und ließ wenig später einen Freistoß von André Thüne nur prallen. Auch bei der Schlüsselszene der Partie war der Gästetorwart im Mittelpunkt. Werner ging im eigenen Strafraum zu ungestüm gegen einen Angreifer zu Werke! Rote Karte und Elfmeter für die Heimelf. Jürgen Heun wechselte René Geuß ins Tor. Dafür musste mit Chris Hohmann ein Feldspieler aus taktischen Gründen frühzeitig runter. Den fälligen Elfmeter setzte Grün-Weiß-Torjäger Christoph Schneemann sicher zur Führung in die Maschen (24.). Trotz numerischer Unterzahl zeigten sich die Gäste in der Offensive gefährlich. Tobias Kiesewetter setzte allerdings das Leder nach einem Freistoß-Abpraller von Andy Brandau über den Kasten der Hausherren (29.). Kurz vor dem Pausenpfiff wäre fast der Ausgleichstreffer gefallen. Wieder wurde es nach einen Brandau-Freistoß gefährlich. Der Ball kam auf dem langen Pfosten, wo aber Max Frank GW-Keeper Christian Möhlhenrich nicht überwinden konnte und auch beim Abpraller im Torwart seinen Meister fand (42.). So hatte die knappe Führung der Hausherren zur Halbzeit bestand.

Zwei Platzverweise kurz vor Ultimo
Kurz nach Wiederbeginn bestrafte Denys Repetylo eine Schlafeinlage von Robert Kiesewetter eiskalt. Der Siemeroder schlich sich im Rücken des FCE-Abwehrspielers an und spitzelte das Spielgerät zum 2:0 über die Linie (47.). Damit waren alle taktischen Vorgaben der Eisenacher für die zweite Spielhälfte bereits frühzeitig über den Haufen geworfen. Das Spiel verlor nun an Fahrt, fand zumeist im Mittelfeld statt. Die Hausherren kontrollierten jetzt gegen dezimierte Gäste das Geschehen und zogen gelegentlich das Tempo an. Zunächst hatte Spieletrainer Thüne aus spitzem Winkel noch kein Glück, wenig später aber zeigte Jürgen Ständer per Volleyabnahme von der Strafraumgrenze unter den Querbalken der Gäste sein ganzes Können zum 3:0 (67.). So wollten sich die Eisenacher aber nicht aus der Saison verabschieden. Sie waren jetzt an ihrer Ehre gepackt und zeigten nochmals Gegenwehr. Zunächst setzte Alexander Pohl den Ball aber nach Vorlage von Brandau über das Tor (71.). Doch wenig später glückte Andy Trübenbach der Anschlusstreffer (73.). Jedoch gerieten die Hausherren nicht mehr in Verlegenheit. Trauriger Schlusspunkt der Partie war dann die Rote Karte gegen Brandau, der im Strafraum gegen Honék zu ungestüm zu Werke ging. Allerdings verlegte Schiedsrichter Eichler den Tatort außerhalb des 16ers. So gab es anstatt Elfmeter nur einen Freistoß, was wiederum Honék dermaßen erregte, dass ihn der Unparteiische nur mit der Ampelkarte zu beruhigen wusste (90.). Zehn Siemeroder Spieler beendeten dann gegen neun Gästeakteure das Spiel mit einem verdienten Sieg.

Siemerode nicht wie ein Absteiger ++ FCE mit bester Saison seit 20 Jahren
Siemerode spielt nächstes Jahr wieder in der Landesklasse Nord. Jedoch macht die Rückrunde Hoffnung, dass die Grün-Weißen vielleicht in zwei Jahren wieder in Thüringens Fußballoberhaus spielen werden. Zur Halbserie noch abgeschlagen am Tabellenende kämpften sich die Eichsfelder mit einer starken Rückrunde an die Nichtabstiegsränge heran. Würde die Saison noch etwas länger gehen, womöglich hätte Siemerode dann den Klassenerhalt noch geschafft. Nun gilt es im Nachholspiel gegen Wismut Gera am 22. Juni darum sich angemessen zu verabschieden.
Für den FC Eisenach heißt es jetzt den unrühmlichen Saisonausklang abhaken und mit voller Kraft gemeinsam in die nächste Saison gehen. Fakt ist aber auch, dass es seit 20 Jahren die beste Saison für die Wartburgstädter war. Die Heun-Elf könnte im nächsten Jahr, wenn es kein SCHOTT Jena in der Liga gibt, in einem ausgeglichenen Spitzenfeld eine wesentliche Rolle spielen. Wir können gespannt sein...


Aufrufe: 015.6.2020, 08:46 Uhr
André HofmannAutor