2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Werden die Köpfe zusammenstecken müssen: Co.-Trainer Matthias Schade, Teamchef Jörg Schröder, Cheftrainer Sebastian Jankowksi und Torwarttrainer Marek Wilczek (von rechts) sind als Krisenbewältiger in den kommenden Wochen gefragt  ©MOZ/Udo Plate
Werden die Köpfe zusammenstecken müssen: Co.-Trainer Matthias Schade, Teamchef Jörg Schröder, Cheftrainer Sebastian Jankowksi und Torwarttrainer Marek Wilczek (von rechts) sind als Krisenbewältiger in den kommenden Wochen gefragt ©MOZ/Udo Plate

Katerstimmung bei Victoria nach Heimdebakel

IM VIDEOTICKER: Brieselang gibt mit dem zweiten Saisonsieg gegen Seelow die rote Laterne ab.

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Die zweiwöchige Pause hat den Oberliga-Kickern von Victoria Seelow nicht wirklich gut getan. Dem verheerenden 0:6-Heimdebakel vor 14 Tagen gegen den Malchower SV ließen die Victorianer nun eine 2:6 (0:2)-Schlappe vor heimischer Kulisse gegen das bisherige Schlusslicht Grün-Weiß Brieselang folgen.

"In dieser Begegnung ist eigentlich so alles schief gegangen, was auch hätte schief gehen können. Da lässt sich selbst mit dem größten Wohlwollen für die Mannschaft nichts, aber auch nichts Gutes mehr herbeireden. Die Truppe steckt in einer handfesten Krise. Es nicht so zu sehen wäre Realitätsverlust", offenbarte ein merklich frustrierter Jörn Albrecht, der sportliche Leiter des Gesamtvereins, die allgemein bei den Klubverantwortlichen vorherrschende Katerstimmung.

Dabei hatte das Trainerduo Sebastian Jankowski und Matthias Schade die 0:6-Pleite ausgiebig analysiert und vor allem das Defensivverhalten der Seelower kritisiert und gegen Brieselang eine sichtbare Steigerung verlangt. In den Anfangsminuten setzten die Victoria-Balltreter die Forderung der Übungsleiter um und erstickten Brieselangs Offensivbemühungen mit ihrer Verteidigung auf gutem Niveau. Die taktischen Vorgaben gingen bis kurz vor dem Pausenpfiff des Unparteiischen Henry Müller vor nicht ganz 160 Unentwegten in der Seelower Sparkassen-Arena auch auf. Die Platzherren erarbeiteten sich zunächst ein leichtes Chancenplus, ohne jedoch echte Torgefährlichkeit vor Brieselangs aufmerksamen Torsteher Eike Doht heraufzuschwören. Vielmehr blieben zahlreiche Bemühungen Stückwerk und Einzelaktionen.

Mit der Zeit fand die Gästeelf von Coach Patrick Schlüter einen Weg aus der anfänglichen Seelower Umklammerung. Zwar verteidigte die Jankowski-Mannschaft mit reichlich Engagement, verlor jedoch immer wieder kurzzeitig die Orientierung. So auch in der 41. Minute, als Brieselangs Niclas Wittur zwar mit einem Freistoß an der Seelower Drei-Mann-Mauer scheiterte, das Spielgerät jedoch Marc Reichel vor die Füße prallte. Der Blondschopf fackelte nicht lange und erzielte mit einem Traumtor aus der Distanz das 0:1. Doch es kam noch dicker für die fortan merklich gehemmt agierende Heimelf. Ein weiter Abschlag von Gästekeeper Doht landete beim agilen Wittur und der lochte eiskalt zum 0:2 (44.). Unterstützung erhielt der Brieselanger ungewollt von Dawid Jankowski, der bei seinem Rettungsversuch dem Ball noch eine Richtungsänderung gab und Maurice Geisler im Seelower Kaster so keinerlei Abwehrmöglichkeit mehr hatte.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Gastgeber indes einen fulminanten Fehlstart. Zunächst brach sich Unglücksrabe Dawid Jankowski bei einem Abwehrversuch zu allem Überfluss den Unterarm und musste ausgewechselt werden (56.). Brieselang nutzte die Gunst der Stunde und die fehlende Ordnung in der Seelower Hintermannschaft und zog umgehend auf 3:0 davon. Zeitgleich mit dem mehr als vorentscheidenden 0:3 durch Patrick Richter handelte sich Florian Matthäs in der 59. Minute den roten Karton ein. Damit gerieten die Seelower nicht nur fast aussichtslos ins Hintertreffen, sondern auch in numerische Unterlegenheit. Brieselang ließ nicht locker und Christopher Lemcke (65) sowie Patrick Richter erhöhten auf 0:5 (72.). Erst jetzt erinnerten sich die Platzherren an das "Erfolgsrezept" der Anfangsphase und nahmen trotz Unterzahl den Gästen zumindest phasenweise ein wenig den Wind aus den Segeln. Der eingewechselte Robert Budzalek ließ seine Torgefährlichkeit aufblitzen und erzielte den 1:5-Ehrentreffer. Doch die Gäste blieben die Antwort nicht lange schuldig. Christopher Lemcke markierte den sechsten Brieselanger Treffer zum 1:6. Auch wenn der Schlussakkord den Seelowern gehörte - das Tor von Marcel Georgi zum 2:6-Endstand konnte über die völlig unbefriedigende Vorstellung nicht hinwegtäuschen.

"Das sollte nun tunlichst der Tiefpunkt gewesen sein. Schlimmer kann es ja kaum noch werden", meinte ein konsternierter Stadion-Sprecher Olaf Märker am späten Sonntagabend. Bei der Ursachenforschung der anhaltenden Victoria-Talfahrt hatte er allerdings auch noch keine nachvollziehbare Erklärung ausmachen können.

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Aufrufe: 017.10.2017, 07:25 Uhr
MOZ.de / Udo PlateAutor