2024-05-02T16:12:49.858Z

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Grafenhausens Trainer Robert Wenzler redet lieber mit seinen Spielern als mit anderen über sich selbst, | Foto: Wolfgang Scheu
Grafenhausens Trainer Robert Wenzler redet lieber mit seinen Spielern als mit anderen über sich selbst, | Foto: Wolfgang Scheu

Daniel Stritt: „Es geht Schritt für Schritt voran“

BZ-INTERVIEW mit Vereinschef Daniel Stritt vom SV Grafenhausen, der einem Trainer ohne Mitteilungsbedürfnis vertraut.

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Roberto Wenzler, Trainer des A-Kreisligisten SV Grafenhausen, muss in seinem Job kräftig hinlangen. Viel über sich reden mag er nicht, auch nicht mit Medienvertretern. Seine Arbeit als Übungsleiter macht er gewissenhaft, ohne viel Worte. Ein Sprachrohr des Vereins gibt es dennoch: BZ-Redakteur Johannes Bachmann unterhielt sich mit Vereinschef Daniel Stritt über ein verschworenes Team.

BZ: Wie lange hat es gedauert, den Abstiegsschmerz zu verdauen?
Stritt: Das ging schnell und war nicht dramatisch. Wir waren ja vorbereitet. Der Abstieg kam ja nicht überraschend und war schon im Frühjahr absehbar.


BZ: Der Saisonstart war zäh, der SV Grafenhausen stand tief unten im Keller. Jetzt, da elf Partien gespielt sind, stehen fünf Siege und Rang sieben zu Buche.
Stritt: Der Start war schwach, die Mannschaft ein bisschen verunsichert, die Fehlerquote hoch. Jetzt haben wir uns gefangen und kommen Schritt für Schritt voran. Aus den letzten zwei Spielen haben wir leider nur zwei Punkte geholt, da wäre mehr drin gewesen. Wenn man 2:0 führt in Pfohren, sollte man gewinnen. Gegen Bräunlingen haben wir aus einem 0:3-Rückstand ein 3:3 gemacht. Hut ab vor den Jungs, die haben sich richtig reingehängt.


BZ: Trainer Roberto Wenzler gilt als zupackend. Aber er redet nicht gern über sich. Und lieber nicht viel mit der Presse.
Stritt: So ist er halt. Er handelt lieber. Und er passt gut zu uns. Wenzler spricht viel mit den Spielern. Das ist entscheidend. Ich bin überzeugt, dass es funktioniert und er die Mannschaft erreicht.


BZ: Torhüter Philipp Johnston und nicht wie von der BZ irrtümlich gemeldet Jens Müller prallte im Heimspiel gegen Möhringen mit einem Gästespieler zusammen. Was ist da passiert?
Stritt: Johnston kam aus dem Tor nach vorne, spielte den Ball und wurde von einem Möhringer unglücklich am Kopf getroffen. Er war kurz benommen und kam mit einem Krankenwagen in die Klinik. Es war zum Glück nichts Schlimmeres, die Wirbelsäule ist unverletzt. Aber er hat Rückenprobleme und Nackenschmerzen und ist immer noch krank geschrieben.


BZ: Wie reagierten die Möhringer?
Stritt: Der Spieler, der mit Philipp Johnston zusammengeprallt ist, hat sich persönlich entschuldigt und in der vergangenen Woche haben sich die Möhringer noch einmal bei unserem Trainer erkundigt, wie es Philipp geht. Das war sehr fair. Absolut topp, wie sich die Möhringer verhalten haben.


BZ: Was zeichnet Ihre Mannschaft aus?
Stritt: Der Wille. Es ist toll, wie sich die Jungs reinhängen, um nach vorne zu kommen. Aber wir machen im Spielaufbau noch zu viele leichte Fehler. Ein Problem, das uns die vielen Gegentore beschert hat.


BZ: Grafenhausen ist weit weg von jeder Metropole. Ist das ein Standortnachteil als Vereinschef eines Fußballclubs?
Stritt: Das ist gut so. Wir haben eine andere Philosophie. Wir bauen auf Eigengewächse. Wir spielen komplett mit Grafenhausener Spieler. Mit einer Ausnahme. Torwart Johnston wohnt in Lenzkirch und ist eigentlich Bonndorfer.


BZ: Am Sonntag erwartet Ihr Team den FC Löffingen II.
Stritt: Ich hoffe, dass wir an die Leistung der zweiten Halbzeit gegen Bräunlingen anknüpfen. Wenn uns das gelingt, bin ich sicher, dass wir als Sieger vom Platz gehen, obwohl die Löffinger bisher eine starke Runde spielen.

Aufrufe: 019.10.2017, 19:15 Uhr
Johannes Bachmann (BZ)Autor