Dominanz bleibt unbelohnt

Gonzerath. Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: Das 1:1 fiel für den SV Gonzerath schmeichelhaft aus. Denn die Gäste aus Klausen und Sehlem dominierten die umkämpfte, anfangs mit hohem Tempo geführte Partie über weite Strecken. Doch die Inkonsequenz im Abschluss und ein junger Gonzerather Torhüter Kevin Laudes ließen ein besseres Ergebnis für den Liganeuling nicht zu. Gonzerath wurde schon in der achten Minute eiskalt erwischt, als Sebastian Simon mit einem gewaltigen Sturmlauf über den halben Platz nicht angegriffen wurde und der Stürmer aus vollem Lauf die Kugel unter die Latte nagelte. Der Fusionsverein überraschte mit sehenswertem Offensivfußball und präzisen Flankenwechseln, während die "Besenbinner" nur zögerlich und mit langen Bällen ins Spiel fanden. Lakhdar Saim besaß mit einem Schuss knapp am linken Pfosten vorbei die einzige gute Möglichkeit für den SVG. Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag: völlig aus dem Nichts stand es plötzlich 1:1. Was war passiert? Eloy Campos zog aus 17 Metern aus der Drehung ab - weil Torwart Daniel Banemann den glitschigen Ball nicht kontrollieren konnte und ihm dieser durch die Hände flutschte, zappelte die Kugel im Netz (46.). Weiterer Fakt aus dem Kuriositätenkabinett: Schiedsrichter Janek Eiden übersah, dass jegliche Eckfahnen gar nicht vorhanden waren. Dennoch ging es mit Tempo und hartnäckigen Zweikämpfen weiter, in dessen Ergebnis Gonzeraths Daniel Willems Gelb-Rot sah, weil er wiederholt unfair eingestiegen war. So musste Gonzerath eine knappe halbe Stunde in Unterzahl auskommen. Klausen war am Drücker, versuchte es über Matthias Wey, Manuel Hasenstab und Simon auch mit Distanzschüssen. Sahen die 180 Zuschauer am Gonzerather Schackberg in der ersten Halbzeit noch richtig gute Spielzüge, wurden sie danach mit meist zerfahrenem Spiel enttäuscht. Klausen zog die Daumenschrauben an, drängte auf den Siegtreffer, während der SVG kämpfte und läuferisch überzeugte. Als Simon über die linke Seite davoneilte und erst im Sechzehner unfair gestoppt wurde, zeigte Eiden korrekt auf den Punkt. Der in vielen Spielen zuvor so treffsichere Elfmeterschütze Etienne Irmisch schoss den Strafstoß allerdings halbhoch, so dass Laudes den linken Arm dran hatte. Gonzerath kam nur noch zu zaghaften Entlastungsangriffen, während Klausen mit Steve Barteleit und Wey seine letzten Chancen vergab. "Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, ganz klar, mit der spielerischen Leistung allerdings nicht. Nach der Gelb-Roten Karte haben wir unser Konzept verloren. Das 1:1 ist glücklich", gestand Gonzeraths Trainer Thomas Reichert. Klausen-Coach Markus Zimmer sprach von "zwei liegengelassenen Punkten. Wir waren aufgrund der Dominanz das bessere Team, hätten gewinnen müssen. Wir haben den Gegner teilweise an die Wand gespielt." (L.S.).