2024-04-25T14:35:39.956Z

Halle
Treffsicher: Schottler Edis Sinanovic (rechts) zieht im Finale ab, der Bodenheimer Malte Schmidt kann ihn nicht entscheidend stören. Der Oberliga-Kicker avancierte gemeinsam mit dem Ginsheimer Tim Steingötter zum besten Turniertorschützen.	Foto: hbz/Jörg Henkel
Treffsicher: Schottler Edis Sinanovic (rechts) zieht im Finale ab, der Bodenheimer Malte Schmidt kann ihn nicht entscheidend stören. Der Oberliga-Kicker avancierte gemeinsam mit dem Ginsheimer Tim Steingötter zum besten Turniertorschützen. Foto: hbz/Jörg Henkel

Schott als Wiederholungstäter

TSV gewinnen erneut Bodenheimer Hallenmasters / Harxheim überrascht als Vierter

Bodenheim. Die schlimmste aller Reporter-Frage: „Wie wichtig war Ihnen dieses Tor, wo es doch gegen den Ex-Verein ging?“ „Es war mir besonders wichtig“, gibt Igor Heizmann mit stolz geschwellter Brust zurück. „So ein Penner“, ruft Nelson Kari-Kari hinein – mit breitem Grinsen. Nein, wirklich übel nehmen Kari-Kari und seine VfB-Kollegen es ihrem früheren Mannschaftskameraden nicht, dass er mit dem TSV Schott Mainz den Titel beim Bodenheimer Hallenturnier gewonnen hat.

4:2 hieß es im Finale zwischen dem Titelverteidiger und dem gastgebenden VfB, neben Heizmann und Nils Fischer netzte auch Edis Sinanovic doppelt ein – die Tore elf und zwölf des Turniers, neun davon allein ab dem Viertelfinale. Das brachte dem Dribbelkünstler – gemeinsam mit dem Ginsheimer Tim Steingötter – auch den Titel des besten Turnier-Torschützen.

Tröstlich für die Bodenheimer mag sein, dass Torsten Bochinsky zum besten Keeper gekürt wurde. Und Dominik Lang gewann beim Gewinnspiel zugunsten des Mombacher Tierheims einen Fernseher. Zudem flossen, während der TSV 300 Euro erhielt, 150 Euro in die Mannschaftskasse. „Es hat Spaß gemacht, das Niveau fand ich noch höher als im vergangenen Jahr“, sagt Kari-Kari. „Da ist keiner, der sich ausruht, und wir haben sehr schöne Tore erzielt“, lobte Ludwig Anspach, der in den entscheidenden Spielen ohne seinen besten Knipser auskommen musste: „Norman Loos hatte VIP-Karten für 05 gegen Köln“, erzählte der VfB-Trainer. Aus einem anderen Grund war Serdal Günes nicht mehr mit dabei: Der Schott-Außenverteidiger hatte im Viertelfinal-Derby gegen den SV Gonsenheim nach einem Foul an Balcan Sari die Rote Karte bekommen und befürchtet nun eine Sperre im Freundschafts- oder Ligaspielbetrieb. Dabei hatte Sari noch inständig um Gnade gebeten. „Ein Unding“, sagte der gefoulte Gonsenheimer zum Feldverweis seines Oberliga-Kontrahenten. „Wir werden überlegen, ob wir noch an Hallenturnieren teilnehmen, dafür müssen wir uns einfach zu oft über Schiedsrichter-Leistungen ärgern“, schimpfte SVG-Co-Trainer Ertan Ekiz.

Marco Senftleben spielt fast komplett durch

Den Gonsenheimern war es beim 3:5 nicht gelungen, sich für die 0:9-Finalklatsche des Vorjahres zu revanchieren. „Als Titelverteidiger, der wieder gewonnen hat, dürft ihr sehr gern wiederkommen“, rief Organisator Günter Loos in Richtung der Schottler. „Machen wir“, gab TSV-Kapitän Marco Senftleben zurück. Der hatte, nachdem neben Günes auch die angeschlagenen Omar Njie und Silas Schwarz außen vor waren, „bis auf zwei Minütchen in der Vorrunde“ durchgespielt. „Der Trainer hat gesagt, dass die, die gestern beim Testspiel Pause hatten, heute marschieren sollen“, berichtete Senftleben. Vom Trainerteam war niemand in der Halle, die selbst organisierte Mannschaft lieferte dennoch. „Es macht einfach Spaß, die ganzen Fußball-Freunde wiederzusehen“, zählt Marco Senftleben zu den Befürwortern des Budenzaubers.

„16 Mannschaften ist vielleicht etwas grenzwertig wegen der Wartezeiten“, bekennt Loos. Womöglich wird das Hallenmasters nächstes Jahr wieder mit zwölf Teams und mit Bande bestritten. Hohes Niveau wollen die Macher, aber auch die Nachbar-Klubs einbinden. Die dankten es, Viertelfinalist TSV Mommenheim und die SG Harxheim, die auf Rang vier einlief, waren die positiven Überraschungen des Turniers. „Sie haben sich sehr gut verkauft“, lobt VfB-Chef Ingo Riebel, während zwei Bodenheimer Kicker in Zivil vorbeilaufen. „Noch elf Minuten bis zum Finale“, sagt der eine, „noch ein Bier?“ „Noch ein Bier“, kommt prompt als Antwort. Hallenfußball ist eben – für Spieler wie auch Zuschauer – dafür da, es sich gut gehen zu lassen. Und das klappte in Bodenheim allemal.



Ü50 der Lilien überragend

Während die Aktiven Zweiter wurden, fuhren die Ü 32-Fußballer des VfB Bodenheim am Guckenberg den Turniersieg ein – mit einem 2:1 im Finale gegen den FSV Saulheim.

Die Alten Herren (Ü 52) des VfB sicherten sich im Elfmeterschießen gegen 1817 Mainz Rang drei, den Turniersieg holte Darmstadt 98 gegen Kicker Offenbach (4:2).

„Das hat Spaß gemacht“, erzählte Bodenheims AH-Kicker Frank Bauermeister, „Darmstadt war mit den früheren Zweitligaspielern überragend, da kommst du nicht an den Ball.“ Anschließend genossen nicht nur die Finalkontrahenten eine ausgiebige dritte Halbzeit: „Wir haben erst um halb zwei das Klubheim abgeschlossen“, erzählt Bodenheims Günter Loos.

Aufrufe: 022.1.2017, 20:30 Uhr
Torben SchröderAutor