2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Wollen auch gegen Salmrohr jubeln: Jan Itjeshorst (vorn) und Stefano Pennella.  Archivfoto: hbz/Henkel
Wollen auch gegen Salmrohr jubeln: Jan Itjeshorst (vorn) und Stefano Pennella. Archivfoto: hbz/Henkel

Respekt vorm Trainerfuchs

Salmrohr kommt mit Paul Linz nach Gonsenheim / Schotts offene Rechnung

Mainz. „Das ist kein normaler Tabellen-Neunter, der da kommt“, warnt Babak Keyhanfar: „Seit Paul Linz dort Trainer ist, ist der Erfolg zurück gekehrt.“ Der Cotrainer des SV Gonsenheim hat gute Gründe, vor dem letzten Oberliga-Heimspiel des Jahres gegen den FSV Salmrohr (Sonntag, 15 Uhr) zu warnen. Sechs Siege, zwei Unentschieden und nur eine Niederlage lautet die Bilanz der Eifelaner, seit der 58-Jährige das Traineramt übernommen hat.

Seinen ersten Sieg holte der Ex-Profi ausgerechnet beim Gonsenheimer Stadtrivalen Schott Mainz (3:1). Damals bestätigte sich Keyhanfars Einschätzung: „Salmrohr hat einige sehr erfahrene Oberliga-Topspieler und kommt über die mannschaftliche Geschlossenheit. Es ist schwer, gegen sie Tore zu schießen.“
Eine „superstarke Mannschaft“, sagt Gonsenheims Kapitän Jan Itjeshorst, „sie hatten zwar einen miserablen Saisonstart, haben sich aber gefangen. Wir dürfen sie nicht unterschätzen. Wir müssen unsere Taktik durchziehen und kompakt spielen, dann können wir sie schlagen“. In der fünften Oberliga-Saison am Stück ist der 24-Jährige in der Innenverteidigung ein fester Bestandteil, auch wenn ihm in seinem 122. Oberliga-Spiel im Derby beim TSV Schott vor dem finalen 2:2 ein Stockfehler unterlief. „Das nehme ich auf me ine Kappe“, blickt er zurück. Am Ende hatte indes bei allen Gonsenheimern sichtbar die Kraft nachgelassen. „Wir haben einen großen Anteil an Spielern, die die Saison bislang ziemlich komplett durchgespielt haben“, erklärt Keyhanfar, „dem müssen wir allmählich Tribut zollen.“ Noch fehlen die zwingenden Alternativen aus der sehr jungen zweiten Reihe, die mit Macht in die Startelf drängen, was aber kaum anders zu erwarten war: „Der Sprung aus der A-Jugend in die Oberliga ist extrem groß“, sagt Itjeshorst, der es als Cotrainer der U19 selbst am besten beurteilen kann. Doch Ausruhen ist einstweilen nicht möglich: Bereits am nächsten Donnerstag steht das Pokalspiel in Dudenhofen an.
Das 2:6 noch nicht vergessen
„Überragend von denen und ziemlich schwach von uns“, erinnert sich Ali Cakici an den 10. August. 2:6 hatte sein TSV Schott Mainz im ersten Oberliga-Heimspiel der Vereinsgeschichte gegen den 1. FC Saarbrücken II verloren. „Wir sind brutal ausgekontert worden. Damals hat der ganze Spuk zu Hause angefangen, und wir haben fast die gesamte Hinrunde gebraucht, um das richtig abzuschütteln“, berichtet der Trainer. Nach der Salmrohr-Pleite holte der TSV acht Punkte aus vier Heimspielen, auswärts (nur eine Niederlage) läuft es ohnehin – ganz anders als beim Regionalliga-Unterbau, der zuletzt 13 Pleiten aus 15 Spielen kassierte und seit Mitte August nur noch gegen Schlusslicht Betzdorf gewinnen konnte. „Nach dem Vorspiel sind wir natürlich gewarnt“, verspricht Cakici, „wir haben etwas gutzumachen.“ Beim Vorletzten ist also wieder eine tatkräftige TSV-Elf zu erwarten. Nur zwei Teams haben mehr Tore geschossen. „37 Tore nach 18 Spielen – wenn man das hochrechnet, sind es über 70 in der Saison“, freut sich Cakici. Dass es hinten etwa genauso oft klingelt, „interessiert mich erst mal nicht“, betont der Trainer: „Wenn man was riskiert und probiert, geht auch mal was schief. Aber wir lernen ja, und das mit riesig viel Geduld.“

Aufrufe: 027.11.2014, 18:13 Uhr
Torben SchröderAutor