2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Der SVG möchte im Aufstiegskampf nicht mehr Federn lassen. Gegen Waldalgesheim gewann das Team um Damir Bektasevic damals im Hinspiel mit einem knappen 1:0. F: Bohr
Der SVG möchte im Aufstiegskampf nicht mehr Federn lassen. Gegen Waldalgesheim gewann das Team um Damir Bektasevic damals im Hinspiel mit einem knappen 1:0. F: Bohr

Primus sucht Trendwende

SV Gonsenheim will den Schlendrian loswerden +++ Abräumer Dominik Ahlbach wird deutlich

Gonsenheim. Seine Vertragsverlängerung beim SV Gonsenheim war, wie Trainer Christian Lüllig sagt, „im Grund Formsache“. Mit der direkten Rückkehr in die Fußball-Oberliga sieht es, trotz Sieben-Punkte-Vorsprungs an der Tabellenspitze, anders aus. Die Kaderplanung laufe weiter zweigleisig, und das jüngste 0:0 bei Kellerkind RWO Alzey habe gezeigt, „dass wir weiterhin in jedem Spiel an unsere Leistungsgrenze gehen müssen“, betont der 39-Jährige.

Noch deutlicher wird Dominik Ahlbach. „Das Ergebnis am Wochenende und die Spielweise in den letzten Wochen haben uns wachgerüttelt“, betont der Mittelfeldspieler, „wir müssen einiges drauflegen. Die letzten Wochen waren von der Körperspannung und Spielweise her nicht in Ordnung, das Spiel in Dudenhofen ausgenommen. Wir müssen, was die Einstellung angeht, den Schalter umlegen.“ Angesichts der Tatsache, dass der SVG vom Spiel in Alzey abgesehen 2019 alle Partien gewonnen hat, mag der verbale Wachrüttler verwundern. Doch Souveränität und Spielwitz sind der Wildpark-Elf über die Winterpause etwas abhanden gekommen. Und Führungsspieler sind auch dazu da, beizeiten Klartext zu sprechen.

Ein Führungsspieler ist der 23-Jährige ohne Zweifel, und ein begehrter noch dazu. Dass der groß gewachsene, resolute und torgefährliche Abräumer auch ein Mann für höhere Spielklassen wäre, ist kaum zu übersehen. „Ich will dazu nichts sagen“, hüllt sich Ahlbach in Schweigen. Nur so viel: Die berufliche Zukunftsplanung hat Priorität eins. Der BWL-Student schreibt derzeit seine Bachelor-Arbeit, könnte ein Master-Studium in Mainz oder auch anderswo dranhängen – oder andere Wege einschlagen. Derzeit überlegt Ahlbach gründlich, in welche Bahnen er sein Berufsleben lenken will. „Wir würden uns freuen, wenn er bleibt, unterstützen ihn aber auch, wenn er den Sprung in eine höhere Spielklasse schafft“, betont Manager Marvin Bylsma.

Schon vor einem Jahr stand Ahlbach im Fokus anderer Klubs. Durch den Abstieg war er aber „bei der Ehre gepackt“: „Wir wollten ausbügeln, was wir verbockt hatten.“ Dass Ahlbach sich über Monate aufgrund eines Praktikums beim Pforzheimer Oberligateam fit gehalten und am Wochenende dann für den SVG gespielt hat, „macht nicht jeder Verein mit“, betont der 1,96-Meter-Mann. Außer der möglichen Chance, höherklassig zu spielen, spricht eigentlich nichts gegen einen Verbleib in Gonsenheim. Dort will man den Kader, wie Bylsma sagt, in Breite und Spitze verstärken, wobei oberste Priorität ist, die Mannschaft so weit als möglich zusammenzuhalten.

„In den Testspielen haben wir schon gezeigt, dass wir punktuell mit Oberligisten mithalten können“, sagt Lüllig. Doch man dürfte nicht damit planen, noch einmal über weite Strecken der Saison von Ausfällen von Leistungsträgern verschont zu bleiben. Lüllig hofft auf „ein, zwei weitere Korsettstangen – wir wollen uns ja stetig verbessern“. Das wird am Sonntag (15 Uhr) gegenüber dem Gastspiel am Wartberg auch notwendig sein, wenn der SV Alemannia Waldalgesheim zu Gast ist, mit Lülligs Vor-Vor-Vor-Vorgänger Aydin Ay an der Seitenlinie, erstmals wieder in einem Punktspiel am Wildpark. Ebenfalls wohl wieder mit dabei ist, nach ausgeheilter Bänderdehnung, Dominik Ahlbach. Der 23-Jährige arbeitet mit gezieltem Athletiktraining im Fitnessstudio auf mehr Stabilität in Beinen und Gelenken hin. Weitere Gründe, warum der zweikampffreudige Abräumer selten verletzt ist: „Glück – und ich habe wohl immer die härteren Knochen.“



Aufrufe: 011.4.2019, 15:00 Uhr
Torben SchröderAutor