2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Ausgewiesener Freund des Hallenfußballs: Hechtsheims Kevin Frey (rechts), hier im Einsatz gegen Barbaros-Spieler Gökhan Kavakli, steht mit der TSG in der Endrunde	Foto: hbz/Jörg Henkel
Ausgewiesener Freund des Hallenfußballs: Hechtsheims Kevin Frey (rechts), hier im Einsatz gegen Barbaros-Spieler Gökhan Kavakli, steht mit der TSG in der Endrunde Foto: hbz/Jörg Henkel

Oberligisten mit Steigerungspotenzial

TSV Schott will sich für die Endrunde des Schiri-Turniers qualifizieren, die Gonsenheim bereits mit Mühe erreicht hat

MOMBACH. Vorjahres-Finalist TSV Schott Mainz ist der große Favorit, wenn an diesem Samstag beim Hallenfußballturniers der Schiedsrichter-Vereinigung Mainz-Bingen und des Freundeskreises der Schiedsrichter-Vereinigung Teil zwei der Zwischenrunde auf dem Programm steht. Gespielt wird von 12 bis 15.33 Uhr, dann sind die Teilnehmer für die Endrunde am Sonntag (10 bis 16.15 Uhr) fix. Das Finale steigt am Sonntag um 16 Uhr.

Sollten sich die Schottler in Gruppe D gegen die unterklassige Konkurrenz von SV Italclub Mainz (A-Klasse), Croatia Mainz und TuS Marienborn II (beide B-Klasse Ost) nicht durchsetzen, wäre dies ein dickes Ding. In Gruppe C müssten nach menschlichen Ermessen Landesligist VfB Bodenheim und Bezirksligist Fontana Finthen das Rennen machen und die C-Klassen-Kicker von Türkgücü Mainz II sowie den FC livingroom aus der B-Klasse Ost auf die Plätze verweisen.

Sicher ist dies allerdings keineswegs. Und genau dies macht ja auch den Reiz aus beim Budenzauber in der Halle Am Großen Sand. Bereits für die Endrunde qualifiziert sind Oberligist SV Gonsenheim, Landesligist TSG Hechtsheim und Bezirksligist TSV Zornheim, die es in ihrer Gruppe mit dem Zweiten der Gruppe C und den Zweiten der Gruppe D zu tun bekommen werden. In der anderen Endrunden-Gruppe treffen Landesligist TuS Marienborn und A-Klassen-Vertreter SKC Barbaros auf den Sieger der Gruppe C, den Sieger der Gruppe D sowie den besten Dritten der Gruppen C und D, der ebenfalls das Ticket für die Runde der Top Ten löst.

,,Gonsenheim, Hechtsheim und Schott werden am Ende ganz vorne landen - da bin ich mir sicher", prophezeit 1817-Coach Sven Woschnitza, der zu den profundesten Kennern des Turniers zählt. ,,Sonst kommt da keiner mehr dazwischen, außer vielleicht Zornheim. Dadurch, dass die Bande nicht mehr da ist, werden große Überraschungen ausbleiben."

Freiwillige Veranstaltung

Wobei es den SVG in der Zwischenrunde fast erwischt hätte (die AZ berichtete). ,,Ist doch gut, dass wir nicht so souverän waren", flachst Gonsenheims Hallen-Coach Babak Keyhanfar. ,,Jetzt können wir in der Finalrunde als Außenseiter ins Rennen gehen." In Wirklichkeit gefiel dem 30-Jährigen natürlich nicht, wie seine immerhin mit vier bis fünf Oberliga-Stammspielern aufgelaufenen Jungs die Rückwärtsbewegung vernachlässigten. Auch Sturmführer Arif Güclü (,,In der Halle geht es ruckzuck - wenn du weniger läufst, verlierst du auch gegen B-Klassen-Mannschaften") war nicht erbaut von den Auftritten seines Teams. Bei vielen Leuten habe die rechte Einstellung gefehlt. ,,Aber das hier ist eine freiwillige Veranstaltung und ich mache der Mannschaft nur bedingt einen Vorwurf", befand Keyhanfar. ,,Am Sonntag wollen wir uns deutlich besser präsentieren."

Steigerungspotenzial hat durchaus auch der TSV Schott, dessen Cheftrainer Ali Cakici auf die Frage, was sein Team in diesem Jahr reißen könne, nicht ganz ernst gemeint antwortete: ,,Wir werden hier nie etwas reißen. Wenn wir ins Finale kommen und wieder verlieren, sind wir zufrieden. Denn wir sind viel zu verspielt, um das Turnier zu gewinnen." Damit ausdrücken wollte der frühere Zweitliga-Co-Trainer des FC Ingolstadt, dass der Spaßfaktor im Vordergrund steht.

,,Auch wir genießen das Turnier jetzt", betonte Hechtsheims Coach Tobias Rieger, nachdem die Quali für die Endrunde perfekt war. ,,Wenn man die Zwischenrunde überstanden hat, ist alles möglich - aber an den Turniersieg zu denken, wäre für uns vermessen." Für das Schiri-Turnier habe er übrigens vor allem wegen Kevin Frey gemeldet. ,,Er wollte unbedingt spielen, ihm macht es in der Halle sehr viel Spaß." In der Zwischenrunde versäumte der Ex-Gonsenheimer deswegen keine einzige Sekunde auf dem Hallenboden. Bis Sonntag dürfte der Indoor-Spezialist wieder genug Kraft getankt haben, um erneut zu einem der wertvollsten Spieler der TSG zu avancieren.



INFOKASTEN

- Laut dem ehemaligen Bezirks- und Kreisschiedsrichterobmann Werner Koch, von 1988 bis 2007 Cheforganisator des Schiri-Turniers, ist das Interesse am Budenzauber ,,nach wie vor groß", auch wenn er sich an Zeiten erinnern könne, als regelmäßig über 50 Teams mitgemischt hätten.

-,,Dass diesmal nur 28 Mannschaften gemeldet haben, liegt daran, dass viele Trainer Angst vor Verletzungen haben", so der 77-Jährige. Früher sei diese Angst auch da gewesen, jedoch nicht so ausgeprägt wie heute. ,,28 Teams sind ein bisschen wenig", urteilt Koch. ,,Aber wir können nur das nehmen, was da ist." Zum spielerischen Niveau meinte der Finther: ,,Das darf man nicht vergleichen mit den Glanzzeiten vor 15, 20 oder noch mehr Jahren, als 1817, Budenheim oder Moguntia 1896 mit vielen Technikern dabei waren und dem Turnier ihren Stempel aufgedrückt haben. (MH)

Aufrufe: 01.1.2016, 16:40 Uhr
Michael HeinzeAutor