2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Harte Gangart: Die Zuschauer sehen viele Zweikämpfe wie hier zwischen Dennis De Sousa Oelsner (l,) und Marvin Weber.	 Foto:hbz/Jörg Henkel
Harte Gangart: Die Zuschauer sehen viele Zweikämpfe wie hier zwischen Dennis De Sousa Oelsner (l,) und Marvin Weber. Foto:hbz/Jörg Henkel

Keine Punkte gegen Neun Koblenzer

SV Gonsenheim unterliegt RW Koblenz 1:2 – trotz doppelter Überzahl in Hälfte zwei

Mainz. Dieser Rückschlag ist besonders bitter. Beim neunten sieglosen Oberligaspiel am Stück, der 1:2 (0:2)-Niederlage gegen Rot-Weiß Koblenz, half dem SV Gonsenheim nicht einmal eine doppelte Überzahl, um zu Zählbarem zu kommen. Marvin Weber (42.) sah wegen einer mehr angedeuteten als durchgezogenen Tätlichkeit glatt Rot, Marvin Sauerborn holte sich dort, wo Mittel- und Außenlinie aufeinandertreffen, mit einem taktischen Foul Gelb-Rot ab (58.). Dann hatte Damir Bektasevic auch noch die große Ausgleichschance, scheiterte aber per Foulelfmeter (88.) an Keeper Luca Beck. Selbst die Spiele, in denen es eigentlich für die Gonsenheimer läuft, gehen mittlerweile verloren.

„Wir können uns noch in die Augen schauen, haben alles gegeben“, sagt der in allen drei Fällen attackierte Dennis De Sousa Oelsner, „wir müssen den Kopf oben behalten.“ Leichter gesagt als getan. Zehn Wochen ist der letzte Heimsieg her. Zwei Punkte trennen den SVG vom Tabellenende, doppelt so viele von den sicheren Rängen.

Defensive Taktik früh über Bord geworfen

Jan Itjeshorst (frühzeitiges Karriereende), Maximilian Kimnach (Zerrung), dann noch der ebenfalls am Oberschenkel lädierte Stefano Pennella – das bisschen Erfahrung im Kader fehlte gerade in Überzahl spürbar. Die Taktik, erst einmal sicher zu stehen, wurde durch zwei Gegentore nach Standards jäh konterkariert. Thilo Krämer köpfte wuchtig nach einer Ecke ein (17.), Sauerborn nach einer ebenso scharf getretenen Freistoßflanke (26.). „Wir hatten genug Chancen, um zu gewinnen“, betont SVG-Trainer Babak Keyhanfar zurecht.

De Sousas Flachschuss und Lirion Alius Versuch per Hacke (71.) parierte Beck glänzend (30.), Bektasevic (50.), Belel Meslem mit einer abgerutschten Flanke (68.) und Dominik Ahlbach (82.) scheiterten am Pfosten, De Sousas Schlenzer zischte knapp vorbei (90.+1). Einzig Bektasevics wuchtiger Flachschuss schlug zum 1:2 ein (65.). Kam im Abschluss eine Menge Pech zusammen, blieben die Platzherren im Überzahlspiel aber auch einiges schuldig. Die Ruhe im Passspiel fehlte, die Flanken wurden oft unzureichend aufgebaut, ein richtiges Powerplay blieb aus.

„Man hat gesehen, dass die Erfahrung fehlt“, sagt Keyhanfar, „die Jungs sind nervös geworden, keiner wollte einen Fehler machen. Aber was willst du dieser jungen Mannschaft vorwerfen?“ Die riskante Kader-Zusammenstellung macht die Ausfälle – auch Stürmer Ibrahim Yilmaz musste mit Knieschmerzen zuschauen – umso gravierender. Es fehlt an Torgefährlichkeit. „Der Schritt in die Oberliga ist riesig, das war mir am Anfang nicht bewusst“, gibt der aus der Landesliga gekommene De Sousa zu und steht damit sinnbildlich für viele Talente. Sie werden im Abstiegskampf schnell lernen müssen, denn die Gonsenheimer brauchen nun dringend Punkte – am besten schon am Sonntag (14.30 Uhr) bei Schlusslicht Dudenhofen.

SV Gonsenheim: Simon – Sari, Beck, Hermann (57. Shibata) – M. Yilmaz (65. Aliu), Mairose, Ahlbach, Pennella (18. Rimoldi) – Bektasevic – De Sousa Oelsner, Meslem.



Aufrufe: 01.11.2017, 22:15 Uhr
Torben SchröderAutor