2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Gonsenheimer Jubeltraube: Am Freitagabend durfte die Wildpark-Elf in Pfeddersheim feiern. Foto: Zeki Erarslan
Gonsenheimer Jubeltraube: Am Freitagabend durfte die Wildpark-Elf in Pfeddersheim feiern. Foto: Zeki Erarslan

Gonsenheim kontert sich zum Dreier

2:1-Sieg in Pfeddersheim +++ Ahlbach trifft in der Schlussminute +++ TSG beklagt zwei Verletzte

Die entscheidende Szene im Oberligaduell zwischen der TSG Pfeddersheim und dem SV Gonsenheim war typisch für die gesamte Partie. Der Wormser Fabio Schmidt spielt einen Fehlpass, der Mainzer Ruben Grundei tankt sich im Gegenzug über die linke Seite durch und bedient Dominik Ahlbach, der zum entscheidenden 2:1 ins kurze Eck trifft – nach auf die Sekunde genau 90 Minuten. Die Gäste standen tief, lauerten auf Konter, gingen beherzt in die Zweikämpfe. Die Platzherren spielten und spielten, wobei sie sich immer wieder selbst im Weg standen.

Beim 0:1 war ein langer Ball von Jost Mairose durchgerutscht, Ibrahim Yilmaz verwertete kaltschnäuzig (5.). Zwei, drei dicke Konterchancen ließen die Gonsenheimer liegen und waren damit das gefährlichere Team, obgleich sie viel seltener am Ball waren. Die schönste Kombination der TSG – Lucas Oppermann spielte in die letzte Linie, Sebastian Schulz ließ klatschen, Christopher Ludwig traf flach ins lange Eck – brachte prompt das 1:1 (36.). Anders sah es in Durchgang zwei aus, als Steffen Litzel nach Standards zwei Riesen-Chancen per Kopf hatte, aber erst knapp daneben zielte (63.) und dann am überragend parierenden Paul Simon scheiterte (70.). Oppermanns Gewaltschuss kratzte Marc Beck von der Linie (51.), nach Oppermanns Hackenablage verstolperte Tobias Bräuner den Matchball kläglich (86.). Doch die Gonsenheimer sendeten immer wieder Lebenszeichen – Stefano Pennella per Freistoß (76.) und der unermüdliche Jannik Kern nach einem Konter (81.) etwa –, hielten beharrlich dagegen und kamen zum hart erkämpften Siegtreffer.

„Das war in dieser Saison das emotionalste Spiel“, schnaufte SVG-Trainer Babak Keyhanfar durch, „in der ersten Halbzeit waren wir gegen den Ball sehr gut und müssen mehr als ein Tor erzielen, in der zweiten Halbzeit hat Pfeddersheim gedrückt, aber da haben wir eine große Mentalität an den Tag gelegt. Ich glaube nicht, dass der Sieg unverdient war.“ Sein Pfeddersheimer Kollege Norbert Hess pflichtete bei. „Wir spielen 4:2 in Karbach, und dann sehe ich meine Mannschaft in der ersten Halbzeit nicht auf dem Platz.“ Wenn man Chancen wie die von Bräuner nicht verwertet, „dann wird man in der Oberliga bestraft“. Bitter für die TSG, dass erst Andreas Buch mit Verdacht auf Gehirnerschütterung und dann der humpelnde Steffen Litzel mit Schmerzen gleich an beiden Knöcheln vom Feld musste.

„Fußballerisch haben wir es zum Teil gar nicht schlecht gemacht“, hielt der Trainer fest, „und wenn wir in Führung gehen, gewinnen wir dieses Spiel auch.“ Doch dafür fehlten Glück und Zielstrebigkeit. „Jetzt spielen wir in Mechtersheim. Vielleicht ist es besser für uns, auch gegen den Ball zu agieren“, blickte Hess voraus. Doch zunächst steht Aufarbeitung an. „Wir werden das Spiel morgen früh um zehn analysieren.“ Eine Strafmaßnahme? „Wenn wir gewonnen hätten, wäre frei.“

TSG Pfeddersheim: Sanyang – Krist, Edel, Litzel (77. Schmidt), Ludwig – Oppermann, Bräuner, Klotz, Aztekin – Buch (22. Kaster), Schulz.

SV Gonsenheim: Simon – Sari, Beck, Hermann – Pennella, M. Yilmaz, Kimnach, Mairose, Rimoldi – H. Yilmaz (68. Grundei, 90. Meslem), Kern (83. Ahlbach).

Aufrufe: 09.9.2017, 09:31 Uhr
Torben SchröderAutor