Drei Mal hatte der 26-Jährige mit der Mannschaft trainiert, dann kam er kurz vor Ende der regulären Spielzeit in Neustadt ins Spiel, bereitete das 2:2 vor und musste danach 30 Minuten Verlängerung überstehen. „Das war echt lang“, muss der 1,93-Meter-Mann lachen. Bei seinem neunmonatigen Aufenthalt in Kuala Lumpur leitete der Verteidiger zwar an einer deutschen Schule eine Fußball-AG, kam aber selber kaum zum Kicken. „Ich habe nur versucht mich mit Laufen und Krafttraining fit zu halten“, erzählt der Gymnasiallehrer für Sport und Englisch, der zum neuen Jahr einen Referendariatsplatz sucht. Geht sein Wunsch in Erfüllung, kommt er in Mainz unter und kann weiter für die Gonsenheimer spielen, aber sicher ist das keineswegs.
„Ich habe mich über die Zeitung auf dem Laufenden gehalten“, erzählt Heintz, der seit Januar in ständigem Kontakt mit Manager Frank Specht blieb. „Sehr schön zu sehen, wie viele Talente jetzt im Team sind“, freut sich der 55-fache Oberligaspieler: „Ich war gerade mal zehn Monate weg und bin erstaunt, wie die Jungs sich körperlich, spielerisch und von der Mentalität her entwickelt haben.“ Der Mannschaft traut er einiges zu: „Sie hat definitiv das Potenzial, die Saison im oberen Drittel zu beenden. Das darf unser Ziel sein.“ Trainer Jörg Jansohn ist da deutlich vorsichtiger: „So lange wir nicht die 43 Punkte haben, sind wir im Abstiegskampf.“ Zwei Niederlagen in der Liga, das eher durchwachsene Spiel in Neustadt, dazu Formprobleme bei dem ein oder anderen Leistungsträger - gegen überaus stabile Hauensteiner hängen die Trauben am Wildpark sehr hoch. Der Vorteil: „Es könnte für die Mannschaft einfacher werden, weil der Erwartungsdruck nicht da ist“, hofft Jansohn, der neben Dennis Wilhelm auch auf Damir Bektasevic (Zerrung am Hüftbeuger) verzichten muss.
TSV hat Pokal-Aus abgehakt
Bereits an diesem Freitag, 19.30 Uhr, ist der TSV Schott Mainz bei Hertha Wiesbach gefordert. Mit dem Pokalaus in Dudenhofen „ist die Mannschaft total locker umgegangen“, berichtet Trainer Ali Cakici: „Man vermeidet Stress, indem man sich entscheidet. Ich habe mich entschieden zu sagen, dass wir ein sehr gutes Spiel gemacht haben, bei dem wir nur im Elfmeterschießen Pech hatten.“ Und diese Denkweise habe der 47-Jährige auf seine Mannschaft übertragen. Im Saarland erwartet die Mainzer ein offensivstarker Gastgeber, der es mit der Defensive nicht immer so genau nimmt. Jura Gros und Srdjan Baljak kehren in die Startelf zurück. Probleme mit der Frische befürchtet Cakici nicht: „Wir dosieren ja unsere Belastung, da ist alles in Ordnung.“