2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Der ASV Fußgönheim verkompliziert die Gonsenheimer Aufstiegsrechnung: Treten die Pfälzer in der Liga erneut nicht an, werden dem SVG (hier: Ibrahim Yilmaz, Mitte) sechs Punkte gestrichen und der Vorsprung im Tableau auf Verfolger Dudenhofen schmilzt.	  Archivfoto: hbz/Henkel
Der ASV Fußgönheim verkompliziert die Gonsenheimer Aufstiegsrechnung: Treten die Pfälzer in der Liga erneut nicht an, werden dem SVG (hier: Ibrahim Yilmaz, Mitte) sechs Punkte gestrichen und der Vorsprung im Tableau auf Verfolger Dudenhofen schmilzt. Archivfoto: hbz/Henkel

Der Vereinsheim-Kühlschrank ist voll

SV Gonsenheim wappnet sich für die Aufstiegsfeier +++ Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht +++ Fußgönheim erschwert Rechenspiele

Der Kühlschrank im Klubhäuschen wird gefüllt sein, so viel ist sicher. Aber Meister-Shirts oder gar ausgereifte Feier-Pläne? „Haben wir nicht“, sagt Joachim Mayer. Die Verbandsliga-Fußballer des SV Gonsenheim werden im Erfolgsfall ihre Freude auch spontan auszudrücken wissen. Es kann, bei noch drei Spielen und acht Zählern Vorsprung an der Tabellenspitze, jetzt jederzeit so weit sein. Wobei eine Variable die Aufstiegsrechnung verkompliziert: Tritt Fußgönheim ein drittes Mal nicht an, werden die Resultate gestrichen – dem SVG gingen sechs, Verfolger Dudenhofen nur vier Punkte verloren.

„Sie wollen mit aller Macht in der Verbandsliga bleiben“, erzählt Klubchef Mayer aus einem Gespräch mit den Pfälzern. Doch so lange rechnerisch nicht alles klar ist, bleibt der Schampus zu. Es ist, bei Licht betrachtet, ohnehin nur eine Frage der Zeit. „Wir haben uns vorgenommen, die letzten drei Spiele zu gewinnen“, stellt Trainer Christian Lüllig klar, „die Pause zu Ostern hat der Mannschaft richtig gutgetan, wir sind fast komplett, haben richtig Feuer drin im Training.“ Selbstzweifel? Null. Der FC Speyer, vor der Saison nicht nur für Lüllig Titel-Kandidat, wird am Sonntag (15 Uhr) „ein unbequemer Gegner, an guten Tagen sind sie Verbandsliga-Spitze“. Der SVG ist das konstant seit Saisonstart.
Und die Vorfreude ist groß. „Der Walter hat halb Deutschland angerufen, wie es bei Dudenhofen steht“, grinst Mayer mit Blick auf seinen Stellvertreter Hans Walter Sans und den vorigen Samstag. Die Titel-Sause ist in jedem Fall für den letzten Spieltag geplant, am 26. Mai geht es gegen Gau-Odernheim.


Torjäger Dennis Merten kann Oli Schmitt beerben


Krönt sich Dennis Merten dann auch zum Torschützenkönig? 20 Treffer hat der 26-Jährige auf dem Konto, Verfolger (und Ex-Gonsenheimer) Jannik Kern kommt auf 17. Vor zwei Jahren holte sich Merten in der Kreisoberliga Rheingau-Tanus schon die Kanone (31 Treffer), vorige Runde genügten 33 Buden in der Gruppenliga Wiesbaden dafür nicht. „Er hat ein absolutes Hoch, macht viele Dinge richtig“, sagt Lüllig, „es gab gute Gründe, warum ich ihn nach Gonsenheim gelotst habe.“ Ein Torschützenkönig im SVG-Dress, das gab es letztmals 2005, in der Landesliga. Oliver Schmitt, aktueller Spielertrainer von Fortuna Mombach, ballerte sich mit 36 Toren zurück zu Mainz 05, in die zweite Mannschaft. „Klar ist das was Besonderes, in meiner Vitrine steht die Kanone immer noch“, berichtet Schmitt, „man kann nicht gezielt darauf hinarbeiten. So etwas kommt, wenn man in einer erfolgreichen Mannschaft spielt.“ Thomas Eberhardt hießt damals der Kapitän, Jürgen Collet der Trainer, Patrick Strohmeier, Keichiro Takayama und Patrick Hämmerlein die wichtigsten Vorlagengeber. Und Mayer war Vorsitzender. „Vorher hat das Roman Heinrich ein paar Male geschafft, in den Achtzigern und Neunzigern“, erzählt der Klubchef. Merten wäre ein besonderer Platz in den Annalen des Vereins sicher.
Das gilt auch für Lüllig und das gesamte Team. „Nach einem Abstieg und diesem Aderlass im Sommer ist das eine tolle Story“, betont der 39-Jährige, der vor neun Jahren mit Kastel 06 letztmals selbst eine Meisterschaft bejubeln durfte, damals in der Gruppenliga. „Die Aufstiege waren die schönsten Feiern – man arbeitet ein Jahr für ein Ziel, als Mannschaft, und sobald das realisiert ist...“ Das Gefühl muss man erlebt haben. Die Gonsenheimer stehen ganz kurz davor. „Und das zum 100-jährigen Bestehen des Vereins“, hält der Trainer fest. „Es müsste ja mit dem Schlimmsten zugehen, wenn es nicht klappt“, findet Mayer.

Aufrufe: 010.5.2019, 17:42 Uhr
Torben SchröderAutor