Raphael, der 1992 in Rio de Janeiro zur Welt kam und mit fünf Jahren aus familiären Gründen nach Deutschland zog, spielt bei den Schwarz-Weißen im Mittelfeld, im letzten Saisondrittel sogar in der ersten Mannschaft, die in der Bezirksliga beheimatet ist. Dort will er sich in der kommenden Saison endgültig festbeißen. Vorher aber heißt es WM gucken und Daumen drücken, bevorzugt am Mainufer in Frankfurt beim Public Viewing.
Blickt optimistisch in sein Heimatland: Raphael Mathias Rosa de Lima (Bild: Michael Mayer)
Dort seien immer besonders viele Brasilianer, weiß der angehende Industriemechaniker zu berichten. Seinem Heimatland traut Raphael diesmal einiges zu: „Wir spielen zuhause, da werden wir es auf jeden Fall bis ins Finale schaffen. Mein Wunschgegner dort wäre dann natürlich Deutschland.“ Ob die Löw-Truppe aber tatsächlich so weit kommt, bezweifelt Raphael, da deren Vorbereitung „nicht gerade prickelnd“ verlaufen sei. Aber: „Ich schätze Deutschland verliert eines der Vorrundenspiele und wacht dann auf. Bestenfalls passiert das gleich zu Beginn gegen Portugal.“
Die überragende Technik der Brasilianer und die Schlüsselspieler Neymar und Dani Alves vom FC Barcelona, könnten der Schlüssel zum Erfolg des WM-Gastgebers sein. „Wir dürfen nur nicht zu europäisch spielen, dann sind wir schwach. Das wird auch in Brasilien immer wieder an der aktuellen Nationalelf kritisiert“, so Raphael, der dem Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari dennoch ein weitestgehend positives Zeugnis ausstellt. Andere Spieler hätte Raphael jedenfalls nicht nominiert, Scolaris Auswahl sei schon okay. Ungeachtet seiner Verehrung für die Seleção, hat der 22jährige Flamengo Rio-Fan natürlich auch einen Geheimtipp parat: „Belgien wird diesmal eine große Rolle spielen.“