2024-05-10T08:19:16.237Z

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Edgar „Ede“ Birkner ist im Alter von 83 Jahren plötzlich verstorben. 	Foto: Verein
Edgar „Ede“ Birkner ist im Alter von 83 Jahren plötzlich verstorben. Foto: Verein

Ein Original ist gegangen

Germania Salchendorf und Schalke-Fanclub trauern um „Ede“ Birkner

Der SV Germania Salchendorf und der Schalke-Fanclub „Oberes Johannland“ trauern um ein echtes „Original“ und eine schillernde Persönlichkeit. Edgar „Ede“ Birkner ist am Montag im Alter von 83 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben. „Er hat bei uns im Verein wirklich alles gemacht, was man sich an Funktionärstätigkeiten vorstellen kann“, sagt sein Neffe Gerhard Birkner über seinen Onkel, der durch seine große Liebe für den FC Schalke 04 in der Fußballszene auch weit über das Siegerland hinaus bekannt war.
Noch am Sonntagnachmittag war „Ede“ Birkner Augenzeuge des 5:0-Sieges der 1. Mannschaft von Germania Salchendorf gegen den Kiersper SC, mit dem „seine“ Mannschaft die Tabellenführung in der Fußball-Bezirksliga 5 verteidigte.

Dem SV Germania Salchendorf gehörte Edgar Birkner fast 70 (!) Jahre lang an – seit dem 1. September 1948. Schon in jungen Jahren übernahm er Verantwortung im Vorstand. So fungierte er von 1958 bis 1962 als 2. Vorsitzender, von 1965 bis 1971 als Jugendleiter.

In diese Zeit fiel ein kompletter Neuaufbau der Jugendabteilung. Als Kassierer engagierte sich Birkner von 1972 bis 1979 für die „Germanen“, denen er von 1979 bis 1986 als 1. Vorsitzender vorstand. Seit 1988 war er Mitglied im Ehrenrat. Einen echten Pionierdienst, von dem der Club noch heute profitiert, leistete „Ede“ Birkner 1992 als Gründer des Fördervereins „D’r Germane“.

Auch an der sportlichen Erweiterung der „Germanen-Familie“ hatte Birkner durch Mitinitiator des Sporthallenbaus mit einer vielfältigen Angebotspalette einen beträchtlichen Anteil.
Er war praktisch bei jedem Heimspiel „seiner“ Germania als Augenzeuge vertreten. „Ich glaube nicht, dass Ede in den letzten 30 Jahren auch nur fünf Heimspiele verpasst hat“, sagte ein Kenner der Szene über das Salchendorfer Urgestein. Seine Meinung zum jeweiligen Spiel tat er dabei durchaus deutlich kund: „Er war von allen Mannschaften deutlich zu hören. Gewannen die Germanen und der FC Schalke war er mit dem Wochenende zufrieden – er konnte aber auch deutlich seinen Unmut äußern“, erklärt ein weiterer Insider des Vereins.

Edgar Birkner war weit über die Grenzen der Stadt Netphen hinaus bekannt und auch in der letzten Jahren erfüllte er noch jede Jahreshauptversammlung des SV Germania durch Anregungen und kritische Nachfragen mit Leben – dadurch trägt der Verein auf immer seine Handschrift. „Er war eine prägende Persönlichkeit des Vereins“, sagt der 1. Vorsitzende Matthias von Fugler über den nicht immer bequemen, aber jederzeit aufrichtigen Fahrensmann.

Seine sportliche Liebe teilte „Ede“ Birkner gleichermaßen auf den SV Germania Salchendorf und den FC Schalke 04 auf. So trat er 1976 in den Schalke-Fanclub „Oberes Johannland“ ein, den er von 1979 bis 1997 als 1. Vorsitzender führte. 1997? Da war doch was? Genau! In eben diesem Jahr gewannen die legendären „Euro-Fighter“ den UEFA-Cup. Und genau in diesem Jahr wurde Edgar Birkner auch zum Ehrenvorsitzenden des Schalke-Fanclubs ernannt. Ein besseres Timing kann es wohl kaum geben...
Auch die „Großen“ des FC Schalke 04 hatten den Salchendorfer in ihr Herz geschlossen. So erkundigte sich Ex-Manager Rudi Assauer doch tatsächlich mal, ob denn „der Amerikaner“ heute gar nicht da sei – Edgars markiges Siegerländer Organ mit dem wunderschön gerollten „R“ hatte also auch bei ihm nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Wer „Ede“ nicht persönlich kannte, wusste spätestens dann, mit wem er in der Bundesliga sympathisierte, wenn er mal mit dem Auto hinter ihm her fuhr. „SI - S 04“ – das war „Ede“ Birkner. Beide Vereine verlieren mit ihm einen treuen Weggefährten, der eine große Lücke hinterlässt.

Aufrufe: 022.9.2017, 20:00 Uhr
Frank KruppaAutor