2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Gab in Poppenreuth den Ton an: Thomas Diem. F: Zink
Gab in Poppenreuth den Ton an: Thomas Diem. F: Zink

Warum in Poppenreuth Thomas Diem an der Linie stand

Im Spitzenspiel der Kreisklasse Nbg./Fra. 4 besiegte der Primus mit einem Aushilfstrainer die SpVgg Mögeldorf 3:1

In der Kreisklasse 4 bleibt der SV Poppenreuth auf Titelkurs. Der ungeschlagene Tabellenführer gewann das Topspiel gegen eine keineswegs enttäuschende SpVgg Mögeldorf mit 3:1 (2:1). Und das in ungewohnter Besetzung auf der Trainerbank.

SV Fürth Poppenreuth - SpVgg Mögeldorf 2000 3:1

„Gemeinsam zum Auf­stieg“ stand auf einem Banner, das SVP-Fans vor dem Topspiel in der Kreisklasse 4 zeigten. Nach einer lan­gen Winterpause und vor dem Duell mit dem Verfolger SpVgg Mögeldorf 2000 sollte dieser Akt wohl den Zusammenhalt beim SV demonstrie­ren, der ungeschlagen durch die erste Saison­hälfte kam.

Da konnte wohl auch einer nicht widerste­hen, der zwar in Fürth-Poppenreuth wohnt, mit dem SVP im ersten Moment aber relativ wenig zu tun hat. Denn zur Überraschung für Außenstehende stand Thomas Diem in der Coaching-Zone der Heimelf. Der langjährige Trainer des TSV Johannis 83, der zuletzt den SV Seligenporten II in der Landesliga und zuvor den Kreisligisten SV Hagen­büchach betreut hatte, leistete gewis­sermaßen einen Freundschaftsdienst ab. Der etatmäßige Poppenreuther Übungsleiter Kurt Heininger befand sich zwar unter den Zuschauern, kann allerdings sein Amt für unbestimmte Zeit nicht ausüben. Ein Bandscheiben­vorfall zwingt den 58-Jährigen der­zeit in eine passive Rolle, Diem sprang in der Vorbereitung vor zwei Wochen ein. „Wir kennen uns seit über 20 Jah­ren“, sagt Diem, der übrigens zur neu­en Spielzeit die Nachfolge von Fast­-Namensvetter Wolfgang Diehm (zum ESV Flügelrad) beim Kreisligisten Sp Vgg Nürnberg antritt. Und so könn­te es sein, dass sich in der neuen Spiel­zeit die Wege des SpVgg-Trainers Tho­mas Diem mit seinem aktuellen „Inte­rims- Verein“ Poppenreuth kreuzen.

Denn nach dem 3:1-Sieg über Mögel­dorf eilen die Fürther weiter unauf­haltsam Richtung Kreis-Oberhaus. Auch wenn der Erfolg gegen die Sport­vereinigung lange Zeit auf wackeligen Füßen stand. Deren Trainer Manfred Krimm war dann auch – vom Ergebnis abgesehen – mit der Leistung seiner Schützlinge „hochzufrieden, wir haben viel Musik beim Tabellenführer ge­macht“. Und hätte die SpVgg speziell in der Viertelstunde nach der Pause, als der Primus eigentlich nur reagie­ren konnte, eine besse­re Chancenverwertung an den Tag gelegt, wäre vielleicht mehr drin gewesen. Doch Kapitän Ingo Geckeler ließ gute Möglichkeiten ungenutzt. Freilich, über 90 Minuten gesehen war der Sieg der Gastgeber aufgrund der Mehrzahl an Chancen verdient.

Doch auch Thomas Diem zollte dem Auftreten des Gastes ein Kompliment. „Seiner“ Mannschaft machte er den Vorwurf, „dass wir zu viel geschlagen haben und so zu wenig Ballbesitz hat­ten“. Mildernde Umstände konnte man angesichts der langen Pause, des teilweise böigen Windes und des holp­rigen Geläufs aber schon ins Feld füh­ren. Und für diese nicht ganz einfa­chen Verhältnisse war das Geschehen auf dem Platz mit zahlreichen Torgele­genheiten wiederum recht unterhalt­sam anzusehen.

Den besseren Start erwischte der SV nach zehn Minu­ten. Manfred Krimm beklagte „einen unserer individuellen Fehler“, der lauffreudige Lukas Rahner nutz­te diesen eiskalt aus. Doch nur zehn Minuten später zog der auf Relegations­platz drei stehende Gast nach, Pascal Brochier gewann im Strafraum in robuster Manier den entscheidenden Zweikampf und traf zum 1:1. Eine per­fekte Ausführung eines Standards bescherte Poppenreuth die erneute Führung: Dominik Döll zog mit sei­nem starken linken Fuß eine Freistoß­flanke von halbrechts mustergültig in den Strafraum, Andreas Steuber ver­längerte den Ball blitzgescheit mit dem Kopf ins Gehäuse (30.). Die Partie wogte hin und her, allei­ne viermal verhinderte das Alumini­um einen weiteren Torschrei unter den etwas mehr als 100 Zuschauern. Dreimal retteten Pfosten oder Querlat­te für die Nürnberger, einmal für die Fürther.

Schließlich blieb es dem Tor­jäger der Liga vorbehalten, die Partie zugunsten des Spitzenreiters zu ent­scheiden: Marcel Klaußner brachte Poppenreuth zum Ärger von Mögel­dorfs Schlussman Stefan Neubauer, vor dem Klaußners Schuss „saublöd“ aufsprang, mit seinem 19. Saisontref­fer der Kreisliga wieder ein Stück näher.

Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 110
Tore: 1:0 Lukas Rahner (12.), 1:1 Pascal Brochier (20.), 2:1 Andreas Steuber (30.), 3:1 Marcel Klaußner (84.)

Aufrufe: 015.3.2016, 11:49 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor