SV Fürth Poppenreuth - SpVgg Mögeldorf 2000 3:1
„Gemeinsam zum Aufstieg“ stand auf einem Banner, das SVP-Fans vor dem Topspiel in der Kreisklasse 4 zeigten. Nach einer langen Winterpause und vor dem Duell mit dem Verfolger SpVgg Mögeldorf 2000 sollte dieser Akt wohl den Zusammenhalt beim SV demonstrieren, der ungeschlagen durch die erste Saisonhälfte kam.
Da konnte wohl auch einer nicht widerstehen, der zwar in Fürth-Poppenreuth wohnt, mit dem SVP im ersten Moment aber relativ wenig zu tun hat. Denn zur Überraschung für Außenstehende stand Thomas Diem in der Coaching-Zone der Heimelf. Der langjährige Trainer des TSV Johannis 83, der zuletzt den SV Seligenporten II in der Landesliga und zuvor den Kreisligisten SV Hagenbüchach betreut hatte, leistete gewissermaßen einen Freundschaftsdienst ab. Der etatmäßige Poppenreuther Übungsleiter Kurt Heininger befand sich zwar unter den Zuschauern, kann allerdings sein Amt für unbestimmte Zeit nicht ausüben. Ein Bandscheibenvorfall zwingt den 58-Jährigen derzeit in eine passive Rolle, Diem sprang in der Vorbereitung vor zwei Wochen ein. „Wir kennen uns seit über 20 Jahren“, sagt Diem, der übrigens zur neuen Spielzeit die Nachfolge von Fast-Namensvetter Wolfgang Diehm (zum ESV Flügelrad) beim Kreisligisten Sp Vgg Nürnberg antritt. Und so könnte es sein, dass sich in der neuen Spielzeit die Wege des SpVgg-Trainers Thomas Diem mit seinem aktuellen „Interims- Verein“ Poppenreuth kreuzen.
Denn nach dem 3:1-Sieg über Mögeldorf eilen die Fürther weiter unaufhaltsam Richtung Kreis-Oberhaus. Auch wenn der Erfolg gegen die Sportvereinigung lange Zeit auf wackeligen Füßen stand. Deren Trainer Manfred Krimm war dann auch – vom Ergebnis abgesehen – mit der Leistung seiner Schützlinge „hochzufrieden, wir haben viel Musik beim Tabellenführer gemacht“. Und hätte die SpVgg speziell in der Viertelstunde nach der Pause, als der Primus eigentlich nur reagieren konnte, eine bessere Chancenverwertung an den Tag gelegt, wäre vielleicht mehr drin gewesen. Doch Kapitän Ingo Geckeler ließ gute Möglichkeiten ungenutzt. Freilich, über 90 Minuten gesehen war der Sieg der Gastgeber aufgrund der Mehrzahl an Chancen verdient.
Doch auch Thomas Diem zollte dem Auftreten des Gastes ein Kompliment. „Seiner“ Mannschaft machte er den Vorwurf, „dass wir zu viel geschlagen haben und so zu wenig Ballbesitz hatten“. Mildernde Umstände konnte man angesichts der langen Pause, des teilweise böigen Windes und des holprigen Geläufs aber schon ins Feld führen. Und für diese nicht ganz einfachen Verhältnisse war das Geschehen auf dem Platz mit zahlreichen Torgelegenheiten wiederum recht unterhaltsam anzusehen.
Den besseren Start erwischte der SV nach zehn Minuten. Manfred Krimm beklagte „einen unserer individuellen Fehler“, der lauffreudige Lukas Rahner nutzte diesen eiskalt aus. Doch nur zehn Minuten später zog der auf Relegationsplatz drei stehende Gast nach, Pascal Brochier gewann im Strafraum in robuster Manier den entscheidenden Zweikampf und traf zum 1:1. Eine perfekte Ausführung eines Standards bescherte Poppenreuth die erneute Führung: Dominik Döll zog mit seinem starken linken Fuß eine Freistoßflanke von halbrechts mustergültig in den Strafraum, Andreas Steuber verlängerte den Ball blitzgescheit mit dem Kopf ins Gehäuse (30.). Die Partie wogte hin und her, alleine viermal verhinderte das Aluminium einen weiteren Torschrei unter den etwas mehr als 100 Zuschauern. Dreimal retteten Pfosten oder Querlatte für die Nürnberger, einmal für die Fürther.
Schließlich blieb es dem Torjäger der Liga vorbehalten, die Partie zugunsten des Spitzenreiters zu entscheiden: Marcel Klaußner brachte Poppenreuth zum Ärger von Mögeldorfs Schlussman Stefan Neubauer, vor dem Klaußners Schuss „saublöd“ aufsprang, mit seinem 19. Saisontreffer der Kreisliga wieder ein Stück näher.
Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 110