"Fleckerinnen" peilen Spitzenplatz an

„Eine so lange Saisonvorbereitung habe ich noch nie gemacht. Dieses Mal hatten wir acht Wochen, sonst waren es sechs. Nach der langen Zwangspause hatten wir aber auch einiges nachzuholen, um wieder auf das Niveau zu kommen, das wir vor dem Saisonabbruch hatten“, erklärte Fortuna Freudenbergs Trainer Volker Poggel, der im März mit seiner Mannschaft als Aufsteiger auf Platz 4 in der Frauen-Westfalenliga stand.

Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit ist wohl durchdacht. „Laura Oerter hatte uns frühzeitig von ihren Plänen eines Studienjahres in den USA informiert“, erzählt Poggel. Ergo schaute man sich gezielt nach Ersatz für die torgefährliche Mittelfeldspielerin um. „Wir brauchten vor allem auch routinierte Spielerinnen, die ein Spiel in schwierigen Situationen an sich reißen und lenken können“, so Poggel.

Fündig wurde er bei einer alten Bekannten. Mittelfeldspielerin Denise Käsler, die viele Jahre bei den Sportfreunden Siegen in der Regionalliga aktiv war, spielt nach drei Jahren beim Landesligisten FC Finnentrop nun wieder eine Klasse höher. Neu bei der Fortuna ist auch die nicht minder erfahrene Mittelfeldspielerin Yvonne Wirtz. Sie gehört zu einem Trio, das vom Regionalligisten 1. FFC Recklinghausen nach Freudenberg wechselt.

Die zweite Spielerin ist die routinierte Torhüterin Ann-Katrin Stötzel. Sie kehrt zu ihrem Stammverein zurück. Auch bei ihr ist der Faktor Erfahrung von Bedeutung. Die Dritte im „Paket“ aus Recklinghausen ist die 26-jährige Luisa Ott. Erst vor vier Jahren sattelte sie von der Leichtathletik auf Fußball um und stieg sogleich höherklassig als Mittelfeldspielerin ein. Jetzt nimmt sie dreimal pro Woche die Fahrten zum Training von Haltern nach Büschergrund in Kauf.

Fünfte neue Spielerin ist Torhüterin Hannah Strunk vom TuS Weitefeld. Der Kader umfasst jetzt 24 Spielerinnen und ist so groß wie noch nie. Derzeit sind jedoch drei Spielerinnen verletzt. Neue Co-Trainerin ist Nadine Siwek.

Im August haben die Fortuna-Frauen fünf Testspiele bestritten. Bemerkenswert war das torreiche 6:5 beim Regionalligisten SV Menden (bei Bonn). An diesem Wochenende bezieht die Mannschaft ein Trainingslager in Gerolstein. Dieses wird auf der Rückfahrt mit einem Testspiel beim Verbandsligisten SV Rengsdorf abgeschlossen. Und am Dienstag geht es gleich weiter mit dem Halbfinale im Kreis-Pokal. Dann gastieren die Freudenbergerinnen beim Landesliga-Aufsteiger Germania Salchendorf (Anstoß 19 Uhr).

Auf die Frage nach dem Saisonziel machte Trainer Volker Poggel klar, dass er seine Mannschaft nicht unter großen Erfolgsdruck setzen möchte. Er nannte Platz 3 bis 6. Das ist durchaus realistisch, denn die beim Saisonabbruch einen Tick besser dastehenden FSV Gütersloh 2. und SpVg Horsthausen bleiben der Liga erhalten. Aber wer die Körpersprache der Spielerinnen beim Besuch des Trainings interpretierte, sah ein „Wir wollen mehr“.

Am 20. September startet dann die Meisterschaftssaison mit dem Auswärtsspiel bei der SpVg Berghofen 2.