SV Fellbach: Kurze Wege der Kommunikation

Es ist im grundsätzlich etwas turbulenten Fußballgeschehen gut, wenn man langfristig planen und sich zum Beispiel diese Frage stellen kann: „Wo wollen wir in drei Jahren stehen?“ Besonders gut ist das in Zeiten der Corona-Krise, in denen ein unsichtbarer Gegner die Welt in Atem hält und den Schwächsten den Atem nimmt. Niemand kann vorhersagen, was in drei Monaten sein wird, auch mit dem Fußballallerlei. Aber über das sportliche Szenario in drei Jahren lässt sich doch nahezu unbelastet nachdenken – wenn man denn einen Vertrag bis zum Jahr 2023 unterschrieben hat. Wie der Fellbacher Cheftrainer Giuseppe Greco. Und wie auch Ioannis Tsapakidis, der jetzt dem lange schon Vertrauten nicht mehr nur in der Assistentenrolle zur Seite steht. Seit Anfang dieses Monats bekleidet der 42-Jährige beim SVF auch das Amt des Sportlichen Leiters. „Wir wollen noch enger zusammenarbeiten“, sagt Ioannis Tsapakidis und verweist auf „die sehr, sehr kurzen Kommunikationswege“.

„Wir waren auf einem sehr guten Weg“

Die Sachkundigen auf und neben dem Platz, vor eineinhalb Jahrzehnten Seite an Seite Spieler beim SSV Reutlingen, dürfen sich der Wertschätzung der Abteilungsleitung um Mathias Fischer gewiss sein. Sie werden bleiben, ungeachtet dessen, ob ihr Team in der Verbandsliga bleibt. Der Aufsteiger, bis zum Winter zu unerfahren für die ausgebufftere Konkurrenz, ist Vorletzter. Ein Abstiegskandidat trotz des 3:0-Erfolgs zuletzt, am 6. März, bei der SKV Rutesheim. Das war vor der Zwangspause, die womöglich mehr sein wird als eine Pause. Ioannis Tsapakidis hat einen überaus bizarren Moment auf diesem Globus erwischt für seinen Einstieg in sein neues Hauptfach beim SV Fellbach. Stillstand allenthalben. Und der Sportliche Leiter weiß nicht, ob es in dieser Saison noch weitergehen und in welcher Spielklasse der SV Fellbach in der nächsten Runde auflaufen wird. „Wir waren auf einem sehr guten Weg“, sagt Ioannis Tsapakidis. „Ich hoffe, dass es positiv ausgehen wird.“

Sein Wunsch passt überhaupt und auch im Hinblick auf die Fußballer des SVF. Sie wollen sich nicht aus der Verbandsliga verabschieden, Ioannis Tsapakidis muss aber zweigleisig planen. Ungeachtet „der Ausnahmesituation“ schaut er sich nach neuen Wegen um, nach neuen Sponsoren und nach dem Personal für die neue Runde. „Bis Mitte, Ende April werden wir unseren Kader so weit geformt haben“, sagt er. Und dabei behält er stets auch die Eingangsfrage im Hinterkopf: „Wo wollen wir in drei Jahren stehen?“ Keinesfalls, das ist wohl bereits klar, in der Landesliga.

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