Wie beim TSV Ermreuth, der zurzeit etwa 375 Mitglieder in seinen Reihen hat. „Wir hatten auch schon über 400“, sagt Vorsitzender Heinz Hammerand. Die Zahlen schwanken: „Mal geht es fünf rauf, mal zwei runter.“ Aber die Tendenz gehe nach unten. Die Vereinsbindung habe nachgelassen. „Kinder oder Jugendliche kommen, spielen, und wenn sie keinen Bock mehr haben, hauen sie ab“, sagt Hammerand.
Von der A- bis zur C-Jugend muss der SV Ermreuth Spielgemeinschaften mit Weißenohe und Stöckach bilden – der eigene Nachwuchs reicht nicht aus. Heuer sind noch drei Spieler aus der A-Jugend in den Männerbereich gewechselt, nächstes Jahr wird es nur einer sein, „und dann kommt drei Jahre gar nichts mehr“, sagt Hammerand. Damit verdeutlicht der Vereinschef, wie dringend notwendig eigener Nachwuchs wäre, aber er gibt sich keinen Illusionen hin: „Es fehlen schlicht und einfach die Kinder und Jugendlichen.“ Und diejenigen, die es in Ermreuth gibt, haben oft andere Dinge im Kopf als Fußball. Es sei schwer, sie vor dem Computer oder dem Smartphone wegzubekommen. Mit zunehmendem Alter werde es schwieriger, sie im Verein zu halten. „Im Alter von 14 oder 15 haben die keinen Bock mehr“, sagt Hammerand. Selbst gutes Zureden der Eltern nütze wenig. „Wir rätseln, was wir tun sollen.“
Ein großer Nachteile sei, dass es in Ermreuth (900 Einwohner) keine Schule gebe. Somit könne der Verein dort auch nicht für den Fußball werben. Auch ein großes Baugebiet fehle, in dem sich Familien mit Kindern niederlassen könnten. Probleme sieht Hammerand in einigen Jahren auf die Männerteams zukommen, wenn der Nachwuchs versiege. „Wir haben jetzt schon große Probleme unsere zweite Mannschaft zu bestücken.“
Ganz anders schaut es beim TSV Ebermannstadt aus. Allein zehn Jugendteams – davon zwei weibliche – stellt der Verein. „Darunter ist nicht eine einzige Spielgemeinschaft“, betont Fußball-Abteilungsleiter Norbert Schleicher. Hinzu kommen noch zwei Männermannschaften, ein Altherren- sowie ein Damenteam. Um die Jugend an den Verein zu binden, biete der TSV ein vielfältiges Angebot an, sowohl sportlich als auch gesellschaftlich. Veranstaltet werden regelmäßig ein Zeltlager mit Feuer oder Abschlussfeiern. Im September gibt es beim TSV ein Jugendlager mit dem 1.FC Nürnberg. „Die Familien wissen, dass ihre Kinder bei uns gut aufgehoben sind“, sagt Schleicher. Es werde darauf geachtet, dass bei den Jugendteams junge Trainer eingesetzt werden. „Übungsleiter zu finden, fällt uns nicht schwer“, sagt Schleicher. Der Verein nutzt auch Fortbildungsangebote für Trainer des Bayerischen Fußballverbandes. Da gehe es auch um Menschenführung, was sehr wichtig sei.
Als großen Vorteil betrachtet er es, dass es in Ebermannstadt viele Schulen gebe – ein natürliches Reservoir an möglichen Fußballern. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen (bis 18 Jahre) unter den 1326 Mitgliedern beträgt 44 Prozent. Erstaunlich ist, dass die Zahl der Mitglieder beim TSV Ebermannstadt gegen den Trend in den vergangenen zwei Jahren angestiegen ist. Im Jahr 2014 gehörten dem Verein 1249 Frauen, Männer und Kinder an – nun sind es 77 mehr.
Beim SV Buckenhofen gebe es bei den zwei Männer- und den sieben Jugendteams keine Personalprobleme, so Jugendleiterin Marion Knauer. Dafür nennt sie mehrere Gründe: Der Verein (fast 1100 Mitglieder ohne große Rückgänge) habe ein „sehr großes Einzugsgebiet“, der Verein sei „breit aufgestellt“ und betreibe „gute Jugendarbeit“. Diese schließt gesellschaftliches Engagement mit ein, zum Beispiel das jährliche Johannisfeuer, die Weihnachtsfeier oder das Einsammeln der Christbäume, dessen Erlös für die Jugendarbeit verwendet wird. Bei der Tagung des Kreisjugendrings habe der SV Buckenhofen sein Angebot präsentiert. Bei den Jugendmannschaften sei die Nachfrage derzeit gut. „Die Eltern kommen auf uns zu, so dass wir manchmal sogar ein Jugendteam in einer Altersklasse bilden können“, sagt Marion Knauer.