Von der Vulkaneifel an die Südwestküste der USA

Alexander Klas (28) war über zehn Jahre lang als feste Größe im Mittelfeld der SG Ellscheid kaum wegzudenken. Machte als Führungsspieler zwei Aufstiege und ein Abstieg mit und genoß aufgrund seiner besonnenen, vorbildlichen Art im Verein ein hohes Standing. Nun zieht es den Mittelfeldmotor aus privaten und beruflichen Gründen an die Südwestküste der USA.

Dort wartet seine langjährige Freundin auf ihn. Die beiden lernten sich 2012 im Rahmen eines Auslandsstudiums in England kennen, wie der 28-Jährige erklärt: "Ich war damals im Rahmen meines Masterstudiums in England. Dort haben wir uns kennengelernt und über die Jahre reifte der Entschluss zusammen zu ziehen. Ein absoluter Traum geht in Erfüllung."

"War einfach nur unglaublich"

Klas, der zuletzt drei Jahre lang bei einer Softwarefirma in Luxemburg arbeitete, tauscht also die Eifel gegen die sonnigen Strände Kaliforniens ein. Beruflich wird sich für ihn wenig ändern. Persönlich spricht er von einem "riesen Abenteuer", wie er betont. Bei der SG Ellscheid wird man die Nummer elf sportlich und menschlich schmerzlich vermissen. Das wurde bei der Überraschungsabschiedsfeier deutlich, als sich aktuelle und ehemalige Betreuer, Trainer, Mitspieler und Weggefährten zusammenfanden, um ihn unter dem Vorwand einer regulären Abschiedstrainingseinheit standesgemäß zu verabschieden. "Ich hatte keine Ahnung und war total baff. Das war einfach nur unglaublich. Ein großes Dankeschön dafür nochmal an alle Beteiligten. Es war eine super Aktion und ein toller Abend", blickt Klas zurück.

"Das waren meine Highlights"

Dem Fußball will er auch in Übersee treu bleiben und den Ball nur ungerne gegen ein Surfbrett eintauschen. Wenngleich Fußball dort hinter den großen drei Sportarten Baseball, Football und Basketball nur die Nummer vier ist: "Natürlich möchte ich dort gerne weiter Fußball spielen. In den letzten Jahren waren die beiden Aufstiege mit Ellscheid 2012 und 2017 meine Highlights, die nur durch unsere tolle Moral in der Truppe möglich waren."

Bei seinem letzten Heimspiel stand er am vergangenen Sonntag über die volle Distanz auf dem Grün und konnte in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte mit einem Assist für Marco Michels zum 2:0-Endstand noch einen gelungenen Schlusspunkt in der Vulkaneifel setzen.

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Alexander, über zehn Jahre hast du deine Fußballschuhe für die SG Ellscheid geschnürt. Heute war dein letztes Spiel auf heimischem Rasen. Was für ein Gefühl war es vor Anpfiff verabschiedet zu werden?

Klas: Es war ein sehr komisches Gefühl! Plötzlich steht man da und ein Kapitel geht zu Ende. Ich habe extra nichts gesagt, da mich die Mannschaft bereits letzte Woche bei einer Überraschungsabschiedsfeier verabschiedet hat. Da hatte ich ein paar Worte an das Team gerichtet und wir haben das folgende Spiel verloren (lacht).

Heute hat es gegen Windhagen besser funktioniert. Am Ende habt ihr mit 2:0 gewonnen. Wie lautet dein Fazit zum Spiel?

Klas: Fußballerisch hatten wir uns vor Anpfiff mehr versprochen. Wir können und müssen besser spielen. Dennoch haben wir aus einer Partie, die phasenweise sehr zäh war, drei Punkte mitgenommen. Kompliment an die Mannschaft, die sich dennoch über Kampf den Sieg erarbeitet hat. Da müssen wir die nächsten Spiele weitermachen.

Am Mittwoch geht es im Rheinland-Pokal auswärts beim Bitburg zum letzten Mal auf den Platz für dich. Wenn du die letzten Jahre bei der SG Revue passieren lässt, woran denkst du am meisten?

Klas: Ich hatte hier eine unglaublich schöne Zeit. Natürlich gab es gute und schlechte Phasen. Insgesamt ist es aber ein wunderschönes Gefühl zurück zu schauen. Wir hatten stets einen großen Zusammenhalt in der Mannschaft, sportlich die letzten Jahre einiges erreicht und es hat riesigen Spaß gemacht. Auch die Abschlussfeier war eine tolle Sache. Dafür möchte ich mich bei der Mannschaft und dem gesamten Verein bedanken.

jak