2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Schwarz
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Urlaub für die Spieler, nicht aber für den Trainer

Bis zum Vorbereitungsstart am 19. Juni müssen bei Eintracht Trier einige Personalien geklärt werden. Ein Überblick, was bisher klar ist.

Die Bühne war bereitet. Als sich die Mannschaft von Eintracht Trier von den mitgereisten Fans feiern ließ, wartete jeder auf den einen Moment. Wie würde sich Co-Trainer Rudi Thömmes, der zur SV Elversberg geht, verabschieden – und wie würde er reagieren? Doch Triers Pokalheld hatte erst noch Wichtigeres zu tun. Defensiv-Allrounder Leoluca Diefenbach hatte bei schwülem Wetter im Fritz-Walter-Stadion einen Kreislaufkollaps erlitten und musste versorgt werden. Ärzte und Betreuer scharten sich um den 21-Jährigen. Mittendrin: Rudi Thömmes.

Doch dann war es so weit. Die Fans feierten Thömmes mit Sprechchören, der Ur-Trierer wurde von seinen Gefühlen übermannt. Tränen schossen aus seinen Augen, als er die Laola-Welle machte. 22 Jahre im Verein gehen nicht spurlos am 49-Jährigen vorbei. Er musste seine Gedanken sortieren – und tat dies wie einst Franz Beckenbauer nach dem WM-Gewinn 1990. Einsam und nachdenklich schlenderte Thömmes über den Rasen auf dem Betzenberg.

„Die Fans haben honoriert, was man für den Verein geleistet hat. Es war Wahnsinn, was die Anhänger abgezogen haben“, sagte Thömmes später im TV-Video-Interview, das kurz unterbrochen werden musste, weil „Ruuudi“ erneut die Tränen kamen.

Trotz seines Abgangs ins Saarland bleibt Thömmes – der den Spielern für die Heimfahrt im Bus Bier spendierte – seiner Heimatstadt eng verbunden: „Ich hoffe, dass irgendwann ein 23. Jahr bei der Eintracht dazukommt. Eintracht Trier bleibt mein Verein, auch wenn ich jetzt eine andere Herausforderung suche. Ich werde künftig so viele Spiele wie möglich im Moselstadion besuchen.“

Welche Mannschaft er dann zu Gesicht bekommt, ist bislang nur in Teilen klar. Gültige Verträge für die neue Saison haben derzeit Simon Maurer, Josef Cinar, Lucas Jakob, Kevin Heinz, Felix Fischer, Ömer Kahyaoglu, Tim Garnier und Jan Brandscheid. Zum erweiterten Kader gehören zudem Fionn Arns, Matthias Heck, Lukas Servatius und Neuzugang Jason Thayaparan. Nur noch eine Formsache sollten neue Arbeitspapiere für Torwart Johannes München, Michael Dingels und Leoluca Diefenbach sein. Halten möchte Trainer Daniel Paulus zudem Alexander Biedermann, der gegen den 1. FC Kaiserslautern II seinen zwölften Saisontreffer erzielte, sowie Godmer Mabouba. Auch bei Adam Bouzid, Dominik Kinscher und Luca Sasso-Sant sei die Tür nicht zugeschlagen.

Als Neuzugänge gehandelt werden Schlussmann Sebastian Grub (Ettelbrück) und Maurice Roth (Morlautern). Zudem wird über die Rückkehr des Ex-Eintracht-Trios Christoph Anton, Robin Garnier und Vincent Boesen spekuliert.

Weg sind Keeper Andrei Popescu, der zum FSV Salmrohr geht, sowie Aaron Engeldinger, der sich dem FV Diefflen anschließt. Auch Athanasios Noutsos wird den Club wohl verlassen.

Mit dem 1:1 in Kaiserslautern war Trainer Daniel Paulus sehr zufrieden: „Kompliment an die Mannschaft für diesen Auftritt. Sie hat sich den Punkt bei der bis dahin besten Rückrundenmannschaft, die unter Profibedingungen arbeitet, verdient.“ Bis zum geplanten Trainingsauftakt am 19. Juni hat die Mannschaft gut drei Wochen Pause. Auf Coach Paulus kommt aber in Sachen Kaderplanung noch Arbeit zu.

Wenn dann die Vorbereitung auf die neue Spielzeit läuft, will auch Thömmes noch mal in der Eintracht-Kabine vorbeischauen: „Dann werde ich mich nochmal richtig bei den Spielern verabschieden.“

Aufrufe: 028.5.2018, 06:00 Uhr
Mirko BlahakAutor