2024-05-08T14:46:11.570Z

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Neben der Spur: Triers Godmer Mabouba (links) verursachte gegen Rot-Weiß Koblenz einen verrückten Elfmeter. Foto: Wolfgang Heil
Neben der Spur: Triers Godmer Mabouba (links) verursachte gegen Rot-Weiß Koblenz einen verrückten Elfmeter. Foto: Wolfgang Heil

Oh Gott, Godi!

Beim 1:1 gegen RW Koblenz kassiert Eintracht Trier ein ganz kurioses Gegentor.

Jan Dennemärker ist seit zehn Jahren im Schiedsrichtergeschäft – aber solch eine Szene hatte er bislang noch nicht bewerten müssen. Nachdem Godmer Mabouba (Spitzname Godi) wegen einer Blessur außerhalb des Spielfelds behandelt werden musste, lief der Eintracht-Verteidiger über die Torauslinie des Strafraums wieder auf den Rasen – unangemeldet. Oh Gott, Godi! Der Referee musste wegen dieser Regelwidrigkeit die Partie unterbrechen. Der bereits verwarnte Mabouba sah Gelb-Rot. Die Spielfortsetzung in solch einem Fall: direkter Freistoß für den Gegner an der Stelle, wo der Spieler das Feld wieder betreten hatte. An der Seitenlinie wäre das kein Problem gewesen. Da es aber keinen Freistoß auf der Torlinie des Strafraums gibt, lautete die Entscheidung Dennemärkers: Elfmeter für den Gegner Rot-Weiß Koblenz.

Eine kuriose Szene, die allenthalben zunächst für große Ratlosigkeit gesorgt hatte und eine Sache für Regel-Füchse war. Der Koblenzer Schütze Marcus Fritsch ließ sich aber nicht aus dem Konzept bringen: Er verwandelte sicher zum 1:1-Ausgleich für Spitzenreiter Rot-Weiß (53.).

„Es ist schwierig in Worte zu fassen, was da passiert ist. Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Spieler neben dem Tor einfach so reinläuft“, seufzte Eintracht-Trainer Josef Cinar, der eine (harte) interne Klärung des Vorfalls ankündigte.

fupa-tv: Das Statement von Eintracht-Trainer Josef Cinar in der Spiel-Pressekonferenz gibt's hier:

Die Eintracht drohte nach dem Ausgleich eine Partie, die sie bis dato dominiert hatte, aus den Händen zu geben. Früh war Dominik Kinscher per Kopf nach Flanke von Julien Erhardt die Trierer Führung gelungen (12.). Rot-Weiß schwächte sich dann nach einer halben Stunde, als sich Alexis Weidenbach eine vermeidbare Gelb-Rote Karte einhandelte. Der Eintracht spielte vieles in die Karten – dazu gehörte auch ein Elfmeter-Geschenk, das Giuliano Masala den Gästen machte. Ohne Not brachte er Kevin Heinz im Strafraum-Eck zu Fall – der Pfiff: eine klare Sache (41.). Doch Jan Brandscheid vergab die große Chance zum 2:0 in Überzahl – er scheiterte an RW-Torwart Tobias Oost. Ein zweiter Knackpunkt in diesem Spiel.

„Wir waren in der ersten Halbzeit klar besser. Wir hatten neben dem Elfmeter mehrmals die Chance auf das zweite Tor. Nach dem Ausgleich haben wir den Faden verloren. Normalerweise verliert man in so einer Phase komplett das Spiel. Wir haben es aber geschafft, nochmal zurückzukommen und das Spiel offen zu gestalten. Respekt an mein Team, wie wir gekämpft haben“, bilanzierte Cinar.

fupa-tv: So analysierte der Koblenzer Trainer Fatih Cift die Partie:

In einer robusten Partie im Koblenzer Stadion Oberwerth verteilte Schiedsrichter Dennemärker insgesamt elf Gelbe Karten und drei Gelb-Rote Karten. In der Nachspielzeit musste auch Eintracht-Kapitän Simon Maurer nach wiederholtem Foulspiel vom Platz. Da sich Jason Thayaparan zudem eine Knieverletzung zugezogen hat, ist Cinar mit Blick auf das letzte Spiel vor der Winterpause am kommenden Samstag gegen Arminia Ludwigshafen als Zauberer gefragt. In der Innenverteidigung könnte sich eine Bubi-Abwehr mit Stephan Schuwerack (20) und Kevin Kling (19) ankündigen.

Spiel-Statistik:

Rot-Weiß Koblenz: Oost – Masala, Fritsch, Krämer, Meloni – Arndt (84. Jusufi), Weidenbach, Miles, Hillen – Barut (34. Dreher Reinhardt), Engel

Eintracht Trier: Wieszolek – Erhardt, Maurer, Mabouba, Heinz – Kahyaoglu (62. Diefenbach), Roth, Thayaparan (72. Kling), Anton – Kinscher (55. Schuwerack) – Brandscheid

Tore: 0:1 Kinscher (12.), 1:1 Fritsch (53., Elfmeter)

Gelb-Rote Karten: Weidenbach (29.), Mabouba (51.), Maurer (90./+2)

Besonderes Vorkommnis: Brandscheid scheitert mit einem Elfmeter an Oost (41.)

Aufrufe: 025.11.2018, 19:08 Uhr
Mirko BlahakAutor