Ohne Durchschlagskraft

Ein großer Kunstrasenplatz mit Linien für Fußballer und American Footballer, ein schlechter Ball, dazu viel Gewusel im Kabinentrakt - irgendwie konnte sich Eintracht Trier im Auswärtsspiel beim SV Gonsenheim nicht auf die gewöhnungsbedürftigen Bedingungen auf der Bezirkssportanlage in Mainz-Mombach einstellen.

Mit Ausnahme einer dreiminütigen Drangphase kurz vor der Pause schaffte es der SVE zu keiner Zeit, richtig Druck zu entfachen. Viel Krampf, viel Kampf, wenig Eleganz.

„Wir wollten hinten nichts zulassen, das ist uns gelungen. Aber wir kamen nicht in torgefährliche Situationen. Die Durchschlagskraft hat gefehlt“, sagte Eintracht-Kapitän Simon Maurer.
„Selbst mit drei Stürmern am Ende konnten wir keinen Druck aufbauen. Wir hätten heute wohl auch kein Tor verdient gehabt. Wir müssen auch auswärts so langsam an die Qualität in den Heimspielen rankommen“, haderte SVE-Trainer Daniel Paulus, der zunächst mit einer Spitze (Jan Brandscheid) begonnen und zur zweiten Halbzeit auf ein System mit zwei Spitzen umgestellt hatte.

Doch unabhängig von der nominellen Sturmbesetzung: Sobald das Tor der Gonsenheimer näher kam, fehlte es bei der Eintracht an Klarheit in den Aktionen. Pässe kamen nicht an, Flanken fanden keinen Abnehmer in den eigenen Reihen. Wich Brandscheid auf die Außenbahn aus, rückte zu selten jemand anderes als Anspielstation in die Zentrale. Hinzu kamen viele schlecht getretene Standards.

So hatte der SVE während des gesamten Spiels, das vor allem nach der Pause durch viele Nickligkeiten geprägt war, nur eine dicke Chance. Gonsenheims Torwart Paul Simon parierte einen Schuss von Dominik Kinscher per Reflex– er hatte den Ball erst spät gesehen (6.). In der 78. Minute reklamierte der SVE einen Foulelfmeter – doch Schiedsrichter Dominik Spang zeigte Brandscheid bei einem Zweikampf mit Marc Beck Gelb wegen einer Schwalbe. Triers Offensivspieler verstand die Welt nicht mehr.

Auch die Gonsenheimer hatten vor dem Eintracht-Tor nicht viel zu bestellen – vor der Pause segelte lediglich ein sehenswerter Schlenzer von Jannik Kern nur knapp übers Tor (24.).

Schon am Mittwoch ist der SVE wieder gefordert. Dann gastieren die Moselaner im Rheinlandpokal beim FC Bitburg (19 Uhr).

Spiel-Statistik:

SV Gonsenheim: Simon – Hermann, Beck, Sari – Pennella, Mairose (90. Bektasevic), Kimnach, M. Yilmaz, Shibata – H. Yilmaz (75. Grundei), Kern (85. Meslem)

Eintracht Trier: Popescu – Bouzid (79. Engeldinger), Maurer, Cinar, Heinz – Fischer – Lyras (67. Biedermann), Kinscher (46. Sasso-Sant), Noutsos, Diefenbach – Brandscheid

Schiedsrichter: Dominik Spang

So sah Eintracht-Kapitän Simon Maurer die Partie: