2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Foto: Sebastian J. Schwarz
Foto: Sebastian J. Schwarz

Eine ungeschminkte Analyse 

Eintracht Trier ergattert beim 1:1 einen glücklichen Punkt gegen den Meister Homburg. Mit Blick auf die nächste Saison gibt’s klare Worte von SVE-Innenverteidiger Josef Cinar.

1:1 gegen den überragenden Meister FC Homburg – das klingt nach einem Achtungserfolg. Eintracht-Trainer Daniel Paulus will sich den Punktgewinn auch nicht madig machen lassen: „Wir nehmen ihn für unsere Moral mit.“

Der Coach hat in den 90 Minuten aber auch gesehen, wer Chef im Ring war. In puncto Technik, Ballbehauptung und Raumaufteilung waren das die individuell besser besetzten Saarländer, die früh durch Kai Hesse nach Zuspiel von Eric Lickert in Führung gegangen waren (11.). Homburg versäumte es, nachzulegen (Konstantinos Neofytos traf nur den Pfosten (54.), Sven Sökler zimmerte den Ball an die Latte (77.)). Die Strafe folgte in der Nachspielzeit, als Innenverteidiger Josef Cinar mit seinem ersten Saisontor auf kuriose Weise den Ausgleich erzielte. FCH-Torwart Mark Redl machte keine gute Figur, Cinar schob den Ball ins leere Tor. Zu diesem Zeitpunkt lag Lickert weit weg vom Geschehen verletzt auf dem Rasen – der FCH monierte heftig, dass der Schiedsrichter die Partie nicht unterbrach und die Eintracht den Ball nicht ins Aus spielte. Im Zuge der Diskussionen sah Sökler die Rote Karte – der Linienrichter hatte eine Beleidigung zu Protokoll gegeben. Lickert, der einen Schlag gegen den Kehlkopf erhalten hatte, wurde nach der Partie ins Krankenhaus gebracht.

„Wir haben es im gesamten Spiel nie geschafft, Homburg in Zweikämpfe zu verwickeln“, bemerkte Paulus. Die Eintracht ohne richtigen Mumm, was Cinar aber so nicht stehenlassen wollte: „Homburg hat im bisherigen Saisonverlauf fast jeden Gegner an die Wand gespielt. Wir haben alles gegeben. Unsere Mannschaft gibt nicht viel mehr her, das ist Fakt. Mit dem Punkt können wir sehr gut leben.“

Der Eintracht-Routinier nahm eine ungeschminkte, emotionale Bestandsanalyse vor: „Die Mannschaft braucht Verstärkungen. Wir müssen jetzt damit anfangen, nicht erst in zwei, drei, vier Wochen. Am besten sprechen wir schon in dieser Woche die ersten Leute an. Die guten Spieler werden nicht lange warten. Wir dürfen nicht in eine Situation geraten, in der wir dann gezwungen sind, irgendwelche Spieler unter Vertrag zu nehmen und zu hoffen, dass sie einschlagen. Wir haben viele Spieler in der Oberliga gesehen, die das Potenzial haben, für Eintracht Trier zu spielen. Eintracht Trier zieht noch als Name. Wir haben Ambitionen. Wir erwarten in der Mannschaft, dass wir eine schlagkräftige Truppe zusammenbekommen, damit wir nächste Saison wirklich angreifen können. Einfach wird das nicht. Wir können nicht so viel Geld in die Hand nehmen wie Homburg. Dafür müssen wir die anderen Dinge besser machen: besser scouten, besser sein in der Ansprache von Spielern.“

Aufrufe: 023.4.2018, 07:51 Uhr
Mirko BlahakAutor