2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: Sebastian J. Schwarz
Foto: Sebastian J. Schwarz

Der Berg ruft

Eintracht Trier sieht die Basis geschaffen, um nächste Saison von Beginn an um den Aufstieg mitspielen zu können - Personalien: Gerlinger sagt ab, Heinz verlängert, Salem voller Tatendrang

Dieses Spiel hat die mitgereisten Fans für mehrere weniger inspirierende Auswärtspartien im Laufe der Saison entschädigt. Mit einer souveränen, kampfstarken Vorstellung hat Eintracht Trier die Partie beim 1. FC Kaiserslautern II mit 2:1 gewonnen. Heißt in der Endabrechnung Rang sechs in der Oberliga-Tabelle und „Meister“ der Rückrunde.

SVE-Trainer Josef Cinar sieht eine gute Basis für die neue Saison, in der die Regionalliga-Rückkehr gelingen soll: „Die Rückrunde war überragend. Die Jungs haben einen Super-Job gemacht. Hinter der Punktezahl steckt viel Arbeit. Die Jungs wissen Bescheid, wo es hingehen soll. In der Hinserie haben wir uns vieles kaputt gemacht. Da haben wir als Mannschaft nicht funktioniert. In der Rückserie hat man gesehen, was in der Mannschaft wirklich steckt.“

Am letzten Spieltag ging es rauf auf den Betzenberg, den der SVE auch in der neuen Saison erklimmen muss. Aber nicht nur den. Trier will an die Spitze der Oberliga.

Elf Siege in 17 Spielen, 36 Punkte – das sind die Eckdaten einer stolzen Rückrundenbilanz. Gleichzeitig ist offensichtlich, in welchen Bereichen sich die Eintracht verbessern muss, um in der neuen Spielzeit ein ernsthafter Aufstiegskandidat zu sein.

Auswärtsschwäche: Sie muss der SVE in den Griff bekommen. Nur vier Siege in der Fremde während einer Saison sind zu wenig, um oben Ansprüche stellen zu können.

Gegentore: Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive die Meisterschaft – das klingt nach Phrasenschwein, hat aber doch einen wahren Kern. In der Hinrunde kassierte Trier 27 Gegentreffer, in der Rückserie waren es nur noch 14. Dieses niedrige Level muss gehalten werden, um ganz vorne ein Wort mitzureden.

Verletzungen: Die starke Punkteausbeute seit dem Winter ist angesichts einer langen Verletztenliste keine Selbstverständlichkeit. Was auffällt: Bei den Blessuren handelt es sich vielfach um Knochen-Geschichten. Zufall oder ein bedenklicher Trend? Coach Cinar räumt ein: „Wir haben vor ein paar Monaten die Vitamin-D-Werte der Spieler überprüfen lassen. Bei dem einen oder anderen war der Wert nicht so gut. Das müssen wir im Auge behalten.“ Vitamin D ist wichtig für gesunde Knochen – die Zufuhr kann und muss über die Ernährung gesteuert werden.

Nach einer auch mental fordernden Saison geht es für die Eintracht in eine vierwöchige Pause, ehe bereits am 18. Juni der Vorbereitungsstart zur neuen Saison erfolgt. Auf fupa-Nachfrage teilte SVE-Präsident Helmut Meeth mit, dass die bei der Eintracht-Jahreshauptversammlung im April für den 25. Mai angekündigte Saisonabschlussfeier nicht stattfinden wird.

„Wichtig ist, dass wir unser Selbstvertrauen jetzt mitnehmen. Wir haben viel Qualität in der Mannschaft. Das müssen wir in der nächsten Saison von Anfang an auf den Platz bringen, und nicht erst nach 17 Spielen. Wenn wir einen Super-Start hinlegen, haben wir nächste Saison viel Spaß“, ist sich Christoph Anton sicher.

Der Offensivakteur ist ein Sinnbild der zwei Eintracht-Gesichter in dieser Saison. In der Hinrunde tat sich der 27-Jährige nach einer langen Spielpause schwer, um dann nach dem Jahreswechsel durchzustarten. Ein Beleg ist seine Torausbeute: In der Hinrunde traf der Flügelflitzer null Mal, in der Rückrunde satte acht Mal.

Eintracht-Ecke

Aus dem Wechsel von Ex-Eintrachtler Dennis Gerlinger nach Trier wird nichts – sagt zumindest Gerlinger. Gegenüber der „Rheinpfalz“ hat der Offensivspieler des TSC Zweibrücken kundgetan, dass ihm durch seine Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten nur eine Nebentätigkeit im Umfang von acht Stunden pro Woche erlaubt sei. Das ist nicht kompatibel mit dem Aufwand, der ihn als Vertragsspieler des SVE erwartet.

Die Eintracht teilt in einer Stellungnahme mit, die Situation zu prüfen. Gemeinsam mit dem Spieler soll „eine angemessene Lösung für alle Beteiligten“ gefunden werden.

Derweil gibt’s Vollzug bei Kevin Heinz. Nachdem die Gespräche zwischenzeitlich ins Stocken geraten waren, hat der Außenverteidiger seinen Vertrag um ein Jahr bis 2020 verlängert.

Die Verlängerung mit Heinz wird im Club als ebenso wichtig eingestuft wie die Verpflichtung des drittliga-erfahrenen Offensivallrounders Milad Salem. Der 31-Jährige, seit Sommer 2018 vereinslos und zuvor unter anderem in Elversberg, Kiel und Osnabrück am Ball, äußert via facebook seine Vorfreude: „Ich werde mein Bestes tun, um den Club wieder dorthin zu bringen, wo er hingehört.“

Aufrufe: 023.5.2019, 20:35 Uhr
Mirko BlahakAutor