Daumen hoch: Trier hat sich gefangen

Es war ein ungewohntes Bild: Eintracht Trier spielt – und Michael Weirich kommt in Zivil zum Sportplatz. Obwohl zwei Tage zuvor sein Vertrag beim SVE aufgelöst wurde, ließ es sich der 35-Jährige nicht nehmen, der Mannschaft beim Gastspiel in Eppelborn die Daumen zu drücken. Natürlich im Trierer Fan-Block. „Es war schon ungewöhnlich. Ich habe das Spiel ganz anders wahrgenommen als auf der Bank“, sagte Weirich, der seit Sommer 2014 die Eintracht-Torleute trainiert hatte und nun um Auflösung des Vertrags gebeten hatte – offenbar wegen unterschiedlicher Auffassungen bezüglich der zukünftigen Ausrichtung auf der Torhüterposition (fupa berichtete). „Überragend“ fand Weirich die Wertschätzung, die ihm von den Fans entgegengebracht wurde. Nach dem 3:0-Erfolg kamen zudem die SVE-Spieler zu Weirich, um ihn zu drücken. „Ich werde den Jungs noch einen ausgeben“, versprach Weirich, der einen souveränen Erfolg der Eintracht mitbejubeln durfte.

„Wir haben mit Ausnahme einer Phase direkt nach der Halbzeit spielerisch überzeugt. Wir haben uns wieder gefangen. Es freut mich, dass meine Offensivkräfte Jan Brandscheid, Alexander Biedermann und Tim Garnier getroffen haben“, sagte Eintracht-Trainer Daniel Paulus, der sich bei der künftigen Besetzung der Torhüter-Position nur kurzfristig festlegte, nachdem er in Eppelborn Johannes München anstelle von Andrei Popescu nominiert hatte: „Am Samstag gegen den SV Gonsenheim wird nochmal München spielen. Er hat sich ein Heimspiel verdient. Danach ist es ein offenes Duell.“

Vor der Partie, in der Kevin Heinz wegen seiner Schulterprellung erneut passen musste, unterhielt sich Paulus angeregt mit Peter Tretter, Trainer des Konkurrenten FK Pirmasens. Haben sich die beiden zu einem Endspiel um Platz zwei verabredet, wenn der SVE am 27. April beim FKP gastiert? Paulus schmunzelte: „Es wäre eine schöne Sache, wenn es bis dahin vorne noch knapp bliebe.“