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Vereinsnachrichten
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Das Duell: Mentor trifft auf Zögling

fupa bat Salmrohrs Trainer Peter Rubeck und Triers Coach Daniel Paulus vor dem Derby zum Interview UPDATE: Im fupa-Video gibt's einen Nachschlag zum Schlagabtausch

Erstmals seit 2006 stehen sich die Fußballclubs FSV Salmrohr und Eintracht Trier wieder in einem Liga-Spiel gegenüber. Die Vereine sind Erzrivalen, die Trainer Daniel Paulus (Trier) und Peter Rubeck (Salmrohr) dagegen Kumpel. Dennoch könnte es rumsen. Die Trainer über gemeinsame Kneipenbesuche, Ausbrüche an der Seitenlinie und Wunschspieler.

Es war ein Gespräch auf neutralem Boden. In Schweich - in der Mitte zwischen Trier und Salmrohr - hat TV-Redakteur Mirko Blahak die Trainer Daniel Paulus (Eintracht Trier) und Peter Rubeck (FSV Salmrohr) zum Interview gebeten. Der Anlass: das mit Spannung erwartete Derby zwischen beiden Clubs am Samstag, 15.30 Uhr, im Salmtalstadion.

Sie sind beide an einem 28. Dezember geboren. Was verbindet Sie noch?

Paulus: Wir haben in der Vergangenheit bei mehreren Vereinen eng zusammengearbeitet. Ich bin 2003 als junger Spieler nach Weingarten gekommen, wo Peter Trainer war. Dort fing alles an. Über die Jahre ist dann eine Verbindung entstanden, die bis heute gehalten hat.

Rubeck: Die Verbindung rührt auch daher, dass Daniels Vater mit mir in Homburg zusammengespielt hat. Er hat sich damals um die jungen Kerle wie mich gekümmert.
Mit Daniel bin ich, was Fußball angeht, auf der gleichen Wellenlänge. Er ist zwar wesentlich jünger als ich und hat deshalb vielleicht manch andere Ideen. Aber auch über die tauschen wir uns aus.

Herr Paulus, Sie waren Spieler unter Peter Rubeck in Weingarten, Hohenecken sowie in Zweibrücken - und dort auch Assistenzcoach von ihm. Wieviel Rubeck steckt in Ihnen?

Paulus: Was die Spielphilosophie in puncto Athletik, Tempo, Pressing oder Gegenpressing angeht, sind wir uns ähnlich. Da habe ich viel von ihm übernommen. Auch im Training arbeiten wir intensiv, so dass unsere Mannschaften topfit sind.

Sie sind beide engagierte Trainer an der Seitenlinie. Wenn am Samstag in Salmrohr ein Dezibelmeter aufgestellt würde - an welcher Trainerbank würde es stärker ausschlagen?

Rubeck: Das kann ich nicht sagen. Es kommt darauf an, wie das Spiel läuft. Es kann schon sein, dass Daniel und ich zwischendurch auch mal eine Diskussion haben …

Paulus: (schmunzelt) Ja, das kann sein …

Rubeck: Das ist dann nach dem Spiel aber kein Problem mehr. Wir leben beide mit unseren Teams. Die Trainer, die 90 Minuten nur auf der Bank sitzen, haben am Ende mehr Pro bleme als die, die von außen mitgehen. Mit Zuschauern diskutiere ich grundsätzlich nie. Ich diskutiere nur mit dem Schiedsrichter oder mit einem Trainerkollegen.

Besteht erhöhtes Risiko, dass einer von Ihnen am Samstag auf der Tribüne landet?

Rubeck: Mich hat es am vergangenen Wochenende im Spiel in Pfeddersheim das erste Mal seit zwei Jahren wieder erwischt. Okay, da hatte ich eine Meinungsverschiedenheit mit dem Schiedsrichter. Ich habe es in der zweiten Halbzeit mit dem Reklamieren übertrieben. Mein Ziel am Samstag ist es aber nicht, erneut auf die Tribüne zu gehen.

Wie lange tüfteln Sie schon an einer Taktik, um Ihrem Ex-Club mit Salmrohr ein Bein zu stellen?

Rubeck: Ich mache mir meine Gedanken, klar. Dass ich mir gegen Trier mehr Gedanken mache, kann sein. Ich kenne das Team schließlich besser als andere Mannschaften.

Wie sehr schmerzt noch die Entlassung als Trainer bei der Eintracht im September 2016?

Rubeck: Im Lauf der vergangenen Rückrunde habe ich mir schon manchmal gedacht: ,Mist, dass ich meine Aufgabe in Trier nicht zu Ende machen konnte.‘ Das ist aber jetzt abgehakt. Ich bin nun Trainer in Salmrohr. In Trier kann man mir nicht vorwerfen, ich hätte mich nicht bis zum Schluss engagiert.

Sie sollten zur aktuellen Saison A-Jugend-Trainer beim SVE werden. Sind Sie vor Vorbehalten und unverhohlener Kritik im Umfeld geflohen?

Rubeck: Im Nachhinein war es ein Fehler von mir, den Job in Betracht zu ziehen. Ich hätte das schon machen wollen, auch wegen verschiedener Leute, die sich im Jugendbereich engagieren. Ich habe aber gemerkt, dass es Vorbehalte gab. Und ich hatte keine Lust, jeden Tag auf ein Trainingsgelände zu gehen, auf dem ich mich vor bestimmten Leuten verstecken muss. Zudem gab es bei einem Gespräch, bei dem es um die Anpassung meines Vertrags ging, bezüglich einer abgemachten Tätigkeit eine Meinungsverschiedenheit, die sich nicht auflösen ließ.

Herr Paulus, Peter Rubeck denkt 24 Stunden am Tag an Fußball. Auf wie viele Stunden kommen Sie?

Rubeck: Er kommt auch auf 24 Stunden.

Paulus: Ja, es ist schon ähnlich. Wenn ich abends nach Hause komme, findet es meine Freundin nicht so toll, wenn ich bei Gesprächen nicht so bei der Sache bin oder um halb elf noch mal ans Telefon gehe. Sie sagt dann, dass es jetzt auch mal gut wäre. Grundsätzlich hat sie recht. Aber wir leben halt den Fußball.

Sie treffen sich ab und an in der Kneipe gerne auf ein Bier. Über was unterhalten Sie sich da?

Paulus: Eigentlich über alles. Über die Arbeit. Größtenteils über Fußball. Darüber, wo wir zuletzt mal essen waren. Oder über den Urlaub. Oder die Hochzeit meines Bruders.

Rubeck: Wir treffen uns auch nicht nur in der Kneipe. Wir telefonieren auch regelmäßig

Paulus: Wenn wir über Fußball sprechen, dann natürlich jetzt vor allem über die Oberliga, die wir beide sehr gut kennen. Da geht’s um die anderen Mannschaften, um Spielerwechsel oder Dinge im Training.

Rubeck: Das können wir machen, weil wir ja nicht jede Woche gegeneinander spielen. Es gibt aber mittlerweile auch Dinge, über die wir uns nicht mehr austauschen. So clever sind wir schon. Die Akte Kevin Heinz war da schon schwierig …

Gutes Stichwort: Linksverteidiger Kevin Heinz hatte im Sommer einen Flirt mit dem FSV Salmrohr, entschied sich dann aber zum Verbleib in Trier. Herr Paulus, fühlen Sie sich als Sieger?

Paulus: Was heißt Sieger …

Rubeck: Mal ehrlich: Sportlich gesehen war das von Anfang an eine Schnapsidee von Kevin. Wenn ich aber als Trainer gesagt bekomme, Kevin will wegen der Kameradschaft in Salmrohr spielen, wäre ich falsch in meinem Job, hätte ich ihn nicht kontaktiert. Unterm Strich ist Trier aber eben doch eine andere Hausnummer.

Paulus: Es war vor ein paar Wochen eine emotionale Phase für Kevin, auch wegen unseres Abstiegs. Kevin weiß mittlerweile, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat. Ich bin heilfroh, dass wir ihn haben. Er hat schon zwei Tore vorbereitet und geht mir in Sachen Fitnesstraining zur Hand.

Eine Niederlage in Salmrohr wäre für viele Eintracht-Fans ein Gau. Wie groß ist der Druck?

Paulus: Ich mache mir überhaupt keinen Druck - und der Mannschaft auch nicht. Wir sind passabel gestartet, haben aber noch das eine oder andere Anpassungsproblem. Ich mache mich nicht verrückt.

Welchen Spieler vom Gegner hätten Sie gerne in Ihrem Kader?

Paulus: Salmrohr hat schon ein paar Spieler mit guter Oberligaerfahrung. Aber speziell gibt es keinen Spieler, den ich unbedingt haben wollte.

Rubeck: Triers Neuzugang Alexander Biedermann hätte ich auch gerne geholt. Ich habe auch Athanasios Noutsos angerufen. Aber dann habe ich irgendwann keine Chance gehabt. Wir spielen in Salmrohr mit Akteuren aus der Region - mit Ausnahmen, wie Anthony Ozoh bei uns im Sturm. Das ist die Philosophie des Vereins. Bei uns trainieren die Oberliga- und A-Klassen-Spieler zusammen, das ist auch außergewöhnlich. Den einen oder anderen ehemaligen A-Jugendspieler der Eintracht, der bei Daniel momentan weniger Einsatz hat, würde ich auch gerne nehmen. Aber nicht falsch verstehen: Ich bin mit den Jungs zufrieden, die ich habe. Sie machen ihren Job.

Vor dem Derby FSV Salmrohr - Eintracht Trier: Sechs Stichworte für die Trainer:

Aufrufe: 010.8.2017, 21:41 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Mirko BlahakAutor