2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Daniel Ischdonat und Rudi Thömmes – hier auf einer Archivaufnahme – sind zwei der früheren Trierer Pokalhelden. Am Samstag kommen sie zu einer Jubiläumsveranstaltung ins Moselstadion.  Foto: Hans Krämer
Daniel Ischdonat und Rudi Thömmes – hier auf einer Archivaufnahme – sind zwei der früheren Trierer Pokalhelden. Am Samstag kommen sie zu einer Jubiläumsveranstaltung ins Moselstadion. Foto: Hans Krämer

Als „Ischi“ zum tragischen Helden wurde

Vor 20 Jahren fegte Torwart Ischdonat mit Trier durch den DFB-Pokal. Am Wochenende wird daran erinnert.

Es ist nicht so, dass Daniel Ischdonat jeden Tag daran denkt. Aber wenn er darauf angesprochen wird, sind die Erinnerungen noch sehr präsent. Wie Eintracht Trier vor 20 Jahren DFB-Pokal-Geschichte schrieb. Wie der damalige Regionalligist nach Siegen gegen den Uefa-Cup-Gewinner Schalke 04 und den Champions-League-Sieger Borussia Dortmund erst im Halbfinale in einem denkwürdigen Drama mit 10:11 nach Elfmeterschießen am MSV Duisburg scheiterte. Mit ihm, mit Ischdonat als tragischem Torwart-Helden.

„Das Spiel gegen Duisburg war ein großartiger Fight. Im Elfmeterschießen liefen wir hinterher, nachdem Dirk Fengler vergeben hatte. Ich hielt den fünften Duisburger Schuss. Dann ging es endlos weiter, bis ich ran musste. Ich hatte zuvor mal in der A-Jugend einen Elfer geschossen und war kein schlechter Fußballer. Aber dieser Abend war speziell. Vor 17 000 Zuschauern im Moselstadion. Zumal als junger Bursche. Ich war gerade mal 21 Jahre alt“, erinnert sich Ischdonat. „Ischi“ verschoss, die Eintracht war ausgeschieden, hatte in Deutschland aber viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

An die Pokal-Sensationen von damals erinnert die Eintracht an diesem Samstag. Los geht es um 19.05 Uhr in der Schnorpfeil-Nullfünf-Lounge unter dem Dach der Moselstadion-Haupttribüne. Es gibt Ausschnitte der damaligen Partien zu sehen. Ehemalige Spieler – etwa Rudi Thömmes und Ischdonat – blicken zurück. Der Eintritt ist frei. Aus Anlass des 20. Jubiläums wird laut SVE-Angaben ein limitiertes „Pokalschreck“-T-Shirt verkauft.

„Es waren nicht nur die Spiele gegen Dortmund, Schalke und Duisburg. Die gesamte Pokalsaison, zu der auch die Spiele gegen Unterhaching und Mannheim sowie der Bau des Flutlichts gehörten, waren ein Riesenerlebnis für die gesamte Stadt“, sagt Ischdonat, der auch heute noch verfolgt, wie es um die Eintracht steht. Der 41-Jährige, der nach den jüngsten Stationen in Sandhausen und Braunschweig einen neuen Job als Torwarttrainer sucht, drückt die Daumen: „Mein Herz blutet. Ich wünsche dem Verein, dass es wieder aufwärts geht. Es muss möglich sein, Trier trotz hoher Kosten in einer interessanten Liga zu etablieren.“

Extra

Der DFB-Pokal kommt am Sonntag nach Trier

Bevor am 19. Mai in Berlin zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt der DFB-Pokalsieger 2018 ermittelt wird, geht die Trophäe auf Reisen durch Deutschland. Am Sonntag, 29. April, macht ein 15 Meter langer, dreistöckiger Tour-Bus mit dem Pokal und einer Ausstellung an Bord zwischen 13 und 18 Uhr Station auf dem Viehmarktplatz in Trier.

Der Bus stoppt in insgesamt 13 Städten, die Pokalgeschichte geschrieben haben. Eintracht Trier war 1998 als Regionalligist bis ins Halbfinale vorgestoßen.

Stargast am Sonntag ist Triers Pokalheld Rudi Thömmes, der gegen 16 Uhr an einer Talkrunde teilnimmt. Mit dabei ist auch Eintracht-Geschäftsführer Torge Hollmann. Außerdem wird die aktuelle Oberliga-Mannschaft des SVE auf dem Viehmarkt zugegen sein.

Zum Rahmenprogramm gehören zudem zwei Gewinnspiele.


Aufrufe: 025.4.2018, 17:55 Uhr
Mirko BlahakAutor