2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der Göritzer Neuzugang Mateusz Bociek (M.) spielte vielfach kluge Pässe und war höchst einsatzfreudig. Die Templiner liefen oft nur staunend Spalier.   ©MOZ/Jörg Matthies
Der Göritzer Neuzugang Mateusz Bociek (M.) spielte vielfach kluge Pässe und war höchst einsatzfreudig. Die Templiner liefen oft nur staunend Spalier. ©MOZ/Jörg Matthies

Was ist denn mit Göritz los?

Nach dem sensationellen 5:0 gegen Templin steht der Aufsteiger auf einmal an der Tabellenspitze.

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"Fußball verrückt" hat es gleich am ersten Spieltag beim Aufsteiger SV Eintracht gegeben: Während der Vorjahresvierte Victoria Templin als Favorit angereist war und Göritz-Coach Stefan Vilter vor dem Anpfiff bescheiden ein "Wir werden uns nicht verstecken, vielleicht eine Überraschung schaffen" angekündigt hatte, stand am Ende ein 5:0-Heimerfolg des Neulings auf dem Protokoll - was für ein Start, nachdem man 2015 nach nur einem Jahr Zugehörigkeit das letzte Mal als Schlusslicht aus der Landesklasse abgestiegen war! Danach gab es in der Kreisoberliga die Ränge 4, 7 und im Juni also 1.

Victoria-Trainer Tobias Haack war nach den torlosen ersten 45 Minuten stinksauer: "Keine Torschüsse, schlechte Pässe, totale Hektik im Spiel - Männer, reißt euch zusammen", tönte es am Rande des Platzes in der "Freiluftkabine" unüberhörbar bis zum Publikum. Haack ahnte hier noch nicht, was sich in der nächsten halben Stunde abspielen sollte.

Die Templiner waren, trotz erster trotziger Eintracht-Angriffe, im ersten Abschnitt das bessere Team. Alexander Grosch, bis Juni noch beim Landesligisten in Prenzlau, lenkte die Aktionen, war stets anspielbar. Doch irgendwie fand er nicht wirklich Mitspieler, die auf seine Ideen eingingen. Selbst besaß Grosch eine Schusschance aus 14 Metern, die aber abgeblockt wurde. Dann zielte Philipp Erdmann knapp neben das Tor (36.), Eintracht-Keeper Oliver Schmidt parierte einen Grosch-Versuch stark (40.). Zum Fürchten war das aber beileibe nicht, was der Gast bot.

Geradezu dilettantisch wurde es dann in der Victoria-Defensivarbeit nach Wiederanpfiff. Nach Grosch-Ballverlust zog Chris Schmeling in den Strafraum, passte quer auf den völlig freistehenden Patrick Berg, der seelenruhig zum 1:0 einschob (48.). Zwei Minuten später - die gleichen Akteure, umgekehrte Abfolge: Berg lief einen schnellen Konter und bediente den 2:0-Torschützen Schmeling.

Wer dachte, dass die Templiner nun das Muster erkannt haben sollten, irrte gewaltig: Schmeling zeigte sich noch dreimal lauf- und gedankenschneller als die Kurstädter und schraubte das Resultat binnen acht Minuten (66., 68., 74.) auf 5:0! Auf der Gegenseite hatte lediglich Oswaldo Proenca einmal das Lattenkreuz getroffen (61.). "Das war überragend, Männer!", lobte Stefan Vilter nach dem Abpfiff sein Team. Jetzt geht es nach Gartz. Kann der Aufsteiger dort erneut überraschen?

>>>Hier findet Ihr alle Daten und Fakten zum Spiel!

Aufrufe: 023.8.2017, 08:54 Uhr
MOZ.de / Jörg MatthiesAutor