2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Wernigerode (in rot) verzichtet in diesem Jahr auf einen möglichen Verbandsliga-Aufstieg.         F: Heymann
Wernigerode (in rot) verzichtet in diesem Jahr auf einen möglichen Verbandsliga-Aufstieg. F: Heymann

Entfällt die Aufstiegsrelegation?

Absageflut in der Landesliga Nord +++ Lediglich der SV Irxleben würde antreten +++ Profitieren Eintracht Elster und Rot-Weiß Thalheim?

Da auch in dieser Saison kein Vertreter Sachsen-Anhalts aus der Oberliga Süd abgestiegen ist, erhalten laut Ausschreibung des Fußballverbands Sachsen-Anhalt (FSA) zwei Mannschaften aus der Landesliga das Recht, um den freien Platz in der Verbandsliga zu streiten. In diesem Fall wäre es die Tabellenzweiten der beiden Landesliga-Staffeln. Doch scheint in diesem Jahr eine Relegation zumindest fraglich.

Während in der Süd-Staffel Eintracht Elster und Rot-Weiß Thalheim am letzten Spieltag noch die Meisterschaft in einem direkten Duell ausspielen und somit nicht abzusehen ist, wer denn über den Umweg Relegation noch den Aufstieg in Sachsen-Anhalts höchste Spielklasse schaffen könnte, scheint die Konstellation im Norden klarer.

1. Union 1861 Schönebeck (Neu) 29 23 2 4 76 : 31 45 71 2. FC Einheit Wernigerode 29 16 6 7 71 : 42 29 54 3. VfB Germania Halberstadt II 29 16 4 9 82 : 61 21 52 4. SV 1890 Westerhausen (Auf) 29 14 9 6 63 : 37 26 51 5. SV Irxleben 29 14 8 7 52 : 30 22 50

Der FC Einheit Wernigerode könnte bereits mit einem Punktgewinn in Uchtspringe die Vizemeisterschaft einfahren und somit die Relegation erreichen. Doch Alexander Kopp, Trainer der Einheit, stellt fest, "dass wir uns in diesem Jahr intern darauf verständigt haben, von einer Relegation Abstand zu nehmen. Für uns hat der Neubau unseres Stadions in der kommenden Saison die höchste Priorität. Wir müssen erst einmal die Rahmenbedingungen für höhere Aufgaben schaffen. Die Spieler und Trainer hätten gerne schon jetzt den Sprung gewagt, aber dies wäre noch zu früh. Wir greifen in der neuen Saison dann richtig an", begründet Kopp den Verzicht.

Die Oberliga-Reserve von Germania Halberstadt hat bereits auf eine mögliche Verbandsliga-Saison verzichtet und fällt somit ebenfalls als möglicher Kandidat raus. Und auch der vor dem letzten Spieltag auf Platz vier liegende SV 1890 Westerhausen möchte eine mögliche Relegation ebenfalls nicht wahrnehmen. SVW-Abteilungsleiter Dirk Zimmerhäkel sagt dazu: „Zu allererst haben bis jetzt noch nichts vom Verband zu einer möglichen Relegation gehört, da wir hinter Halberstadt und Wernigerode stehen, haben wir uns auch nicht wirklich mit dem Thema Relegation befasst. Wir wissen auch überhaupt nicht, ob unsere Anlage für einen Spielbetrieb in der Verbandsliga zugelassen werden würde. Die Landesliga ist mit den Derbys und der tollen Kulisse genau das richtige für uns. In meinen Augen macht es als 4. auch keinen Sinn mehr, die Relegation zu spielen, da lassen wir lieber Elster oder Thalheim den Vortritt, die beide eine überragende Runde spielen."

Bliebe noch der SV Irxleben, welcher noch Chancen auf Rang drei besitzt. Am letzten Spieltag erwartet die Elf von Trainer Thomas Sauer den VfB Germania Halberstadt II und könnte mit einem Sieg an der Reserve vorbeiziehen. Doch auch in Irxleben sieht man die Relegation eher skeptisch. "Ich halte nicht sehr viel von diesen kurzfristigen Relegationsspielen Es ist immer wieder schade, dass der Landesverband keine andere Möglichkeiten findet, die Aufstiegsfrage hinter den Staffelsiegern zu klären", so der Coach, der mit seiner Mannschaft nach dem letzten Spiel direkt den Flieger in Richtung Süden besteigt und erst zwei Tage vor dem möglichen Hinspiel wieder zurückerwartet wird. "Da wir aber keine Verzichtserklärung abgegeben haben, würden wir als Dritter antreten", so Sauer weiter.

In den Ausschreibungen (hier die komplette Übersicht) des FSA heißt es hierzu: "Steigt keine Mannschaft aus der Oberliga in die Verbandsliga (VBL) ab, so spielen die beiden Staffelzweiten, so sie aufstiegsberechtigt sind, in zwei Relegationsspielen eine dritte Mannschaft aus, die das Aufstiegsrecht zur VBL erhält. Bei Nichtwahrnehmung des Aufstiegsrechtes regelt der § 22 Ziff. (6.) SpO FSA. Kommt eine solche Situation zum Tragen, genießt der Zweit- oder gegebenenfalls auch der Drittplatzierte Aufstiegsrecht und dies trifft auch auf die Relegationsspiele zu." Sollte auch dann kein Verein gefunden worden sein, so obliegt es dem Verband, eine Entscheidung zu fällen. Sollte Irxleben nicht auf Rang drei landen, könnte es denkbar sein, dass die beiden Erstplatzierten aus der Landesliga Süd einen Startplatz in der Verbandsliga erhalten werden.

Aufrufe: 010.6.2017, 11:45 Uhr
Robert KeglerAutor