2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Neuen beim SV Eilendorf: Obmann Daniel Schwarz (von links) mit Berkant Kök, Arne Schmitz, Glorian Nzuzi, Etienne Feese, Albert Korotaec und Trainer Achim Rodtheut. Es fehlen Tobias Knoben, Lucas Marso und Sinan Ak.
Die Neuen beim SV Eilendorf: Obmann Daniel Schwarz (von links) mit Berkant Kök, Arne Schmitz, Glorian Nzuzi, Etienne Feese, Albert Korotaec und Trainer Achim Rodtheut. Es fehlen Tobias Knoben, Lucas Marso und Sinan Ak. – Foto: Kurt Bauer
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Demütig und mit unglaublicher Euphorie

Der SV Eilendorf setzt auch nach dem Aufstieg in die Mittelrheinliga auf Kontinuität und Eigengewächse.

„Durchmarsch“, sagt Achim Rodtheut auf die Frage nach dem Saisonziel und lacht über seinen eigenen Witz. Beim SV Eilendorf, Aufsteiger in die Fußball-Mittelrheinliga, ist man sowohl gut drauf als auch realistisch, wenn es um die Chancen für die Saison 19/20 geht. Das Ziel kann nur Klassenerhalt lauten, doch der Trainer formuliert es sympathischer: „Wir wollen die Euphorie aus der vergangenen Saison mitnehmen und guten Fußball spielen. Wir sehen die kommende Saison quasi als Fortbildungsveranstaltung. Und wenn wir uns gut entwickeln, dann können wir auch den Klassenerhalt erreichen.“

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Kontinuität das erste Ziel

Dass der schwer zu erreichen sein wird, weiß Rodtheut. „Die anderen Klubs erwarten uns auf dem letzten Platz“, sagt der Coach, der seit 2001 in Diensten des SVE steht. „Ich bin quasi mit dem Klub verheiratet“, scherzt er. Natürlich möchte der Aufsteiger die Liga halten, das aber möglichst mit den gleichen Leuten, die auch den Aufstieg sicherten. „Unser erstes Ziel lautet Kontinuität: Wir wollen jedes Jahr wieder junge Leute aus der eigenen Jugend nach oben ziehen.“ Da kommt es gut, dass die A- und die B-Jugend den Aufstieg in die Mittelrheinliga schafften. Und die zweite Mannschaft (Kreisliga A) sowie die Frauen (Bezirksliga) die Aufstiege vier und fünf einfuhren.

„Etwa 40 bis 50 Prozent in der ersten Mannschaft sind Eigengewächse, in der zweiten Mannschaft sind es sogar 100 Prozent“, freut sich Rodtheut. So werden wieder drei Spieler aus der A-Jugend hochgezogen, hinzu kommen fünf externe Zugänge gegenüber drei Abgängen. Ende der vergangenen Woche wurden mit Lucas Marso aus der U 19-Bundesliga von Alemannia Aachen und Sinan Ak aus der U 19 von Jugendsport Wenau, der zuvor Marsos Teamkollege in Aachen war, noch zwei Spieler verpflichtet – beide wie die Zugänge aus der eigenen Jugend erst 18 Jahre jung.

Ein Fragezeichen stand lange hinter Torjäger Niklas Valerius, der bei Regionalligist Alemannia Aachen mittrainierte. Er wird aber beim Mittelrheinliga-Aufsteiger weiter Erfahrung sammeln, um sich in der neuen Liga durchzusetzen. Zusätzlich trainieren darf er weiterhin, so es zeitlich passt, am Tivoli. „Niklas ist schon ein Unterschiedsspieler“, verdeutlicht der Coach, wie wichtig diese Personalie für den SVE ist – erfreut, dass Valerius beim SVE bleibt.

Wichtig in Sachen Neuverpflichtungen war Rodtheut vor allem eins: „Nur Spieler zu nehmen, die zu uns passen“, betont der Coach, der aus dem vorherigen Aufstieg in die Mittelrheinliga gelernt hat. „Damals hatten wir beruflich bedingt einige Abgänge und haben dann Spieler verpflichtet, die in der Mittelrheinliga spielen wollten und die nach dem Abstieg schnell wieder weg waren.“

Gerade deshalb ist Rodtheut, ist der gesamte SVE, stolz auf den Aufstieg. „Eine Saison zuvor haben wir den Abstieg aus der Landesliga nur knapp vermieden. In der vergangenen Spielzeit haben wir die Zahl der Gegentore von 70 auf 32 reduziert – und das mit der nahezu gleichen Mannschaft. Das zeigt die gute Arbeit, die alle geleistet haben“, sagt Rodtheut, der da auch Torwarttrainer Dieter Braun einbezieht: „Er hat einen riesigen Anteil an der Entwicklung.“ Rodtheut zur Seite stehen als „Co“ werden weiter Carsten Wissing, der auch die A-Jugend trainiert, sowie Leif Lennartz (A-Jugend des 1. FC).

Die Vorbereitung hat bereits begonnen, trainiert wird drei bis vier Mal in der Woche. Hinzu kommen zahlreiche Spiele – je nachdem wie weit man bei den Turnieren und im Pokal kommt. Der SVE startete mit dem aktuell laufenden Turnier um den Jacobs-Automobile-Cup in Vicht, wo er Bezirksligist FSV Columbia Donnerberg zum Auftakt 3:1 schlug. Weitere Eckdaten sind die Stadtmeisterschaft, der Baustoffe-Geulen-Cup bei Nachbar Arminia Eilendorf und der Kreispokal. Zwischendurch wird Anfang August noch ein dreitägiges Trainingslager in Rollesbroich eingelegt. „Wir müssen widerstandsfähiger auf dem Platz werden, denn es wird in den Spielen Phasen geben, in denen wir extrem unter Druck stehen werden. Und wir müssen das Tempo anziehen, das in der Mittelrheinliga höher als in der Landesliga ist“, hat er seinem Team in den Aufgabenkatalog geschrieben.

„Wir sind stolz auf das Erreichte, aber wir gehen den nächsten Schritt demütig und mit einer unglaublichen Euphorie“, baut Rodtheut auch auf die treuen SVE-Fans. „Die Zuschauer identifizieren sich mit dem Klub, da auch schon in der Jugend Werte vorgelebt werden. Ich denke, der Weg, den der SVE geht, ist schon bemerkenswert.“

Aufrufe: 023.7.2019, 12:00 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor