2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Einen äußerst schweren Stand hatte PSV-Akteur Philipp Lorenzen, der es in dieser Szene alleine mit den Eichedern Fyn Claasen, Yannick Bremser und Evgenij Bieche (von links) aufnimmt. Dominik Ulrich (Nr. 13) schaut zu. Foto: Malchow
Einen äußerst schweren Stand hatte PSV-Akteur Philipp Lorenzen, der es in dieser Szene alleine mit den Eichedern Fyn Claasen, Yannick Bremser und Evgenij Bieche (von links) aufnimmt. Dominik Ulrich (Nr. 13) schaut zu. Foto: Malchow

SV Eichede zu frisch für den PSV Union Neumünster

PSV auf den Außenpositionen überfordert

Nur kurz machte der Polizei-SV Union den Anschein, gegen den Tabellenfünften SV Eichede etwas Zählbares an der heimischen Stettiner Straße behalten zu können. Trotz einer 1:0-Führung unterlagen die abstiegsbedrohten „Ordnungshüter“ vor 124 zahlenden Zuschauern mit 1:4 (1:2).

Der Beginn des PSV war noch vielversprechend. Der Einsatz stimmte, das in der Entstehung etwas glückliche 1:0 spielte den „Polizisten“ vermeintlich in die Karten. Stürmer Torben Czekay hatte dabei den Ball eigentlich schon verstolpert, konnte das Spielgerät aber vom in dieser Szene indisponierten SVE-Verteidiger Hendrik Wurr zurückerobern und der von hinten kommende Paul Sachse schob ein (5.). Der Torschütze sollte studienbedingt eigentlich ausfallen, konnte seine Verpflichtungen aber früher als erwartet erledigen und mitwirken.

„Die Anfangsphase war sehr hektisch von uns. Die Aktionen waren unsauber, aber das haben wir von Minute zu Minute besser gemacht. Da kam das Selbstvertrauen zurück“, meinte Gästetrainer Dennis Jaacks zum Beginn seines Teams.

Für sein Trainerpendant Maik Gabriel war es nach dem guten Start unverständlich, dass seine Mannschaft den Faden verlor: „Es kam für mich völlig überraschend, dass wir es 20 Minuten ordentlich gemacht haben und nach dem 1:1 überhaupt kein Bein mehr an die Erde gekriegt haben.“ Die Quittung folgte auf dem Fuße. Nach zwei Fehlern im Spielaufbau der Grün-Weißen kam der Ball sofort zurück und Nutznießer war SVE-Mittelfeldstratege Torge Maltzahn, der die Partie mit einem Doppelpack drehte (22./28.).

Die Hausherren fanden nun überhaupt nicht mehr zurück ins Spiel. Innenverteidiger Philipp Lorenzen etwa hatte arge Probleme, im Andribbeln Lösungen zu finden. Nach den zahlreichen Ballverlusten hatte es Eichede leicht, gegen die aufgerückte und breit stehende PSV-Defensive in die Tiefe zu kommen – auch weil die Stormarner in diesen Situationen immer wieder für eine Überzahl auf den Seiten sorgten. „Wir waren gerade auf beiden Außen total überfordert. Es ist unser grundlegendes Problem, dass wir auf beiden Flügeln große Defizite bei den Abständen haben. Wir haben es nicht verstanden, dort effektiv zu verteidigen. Irgendwann scheppert es halt, wenn der Gegner außen unzählige Male durchbricht“, analysierte Maik Gabriel.

So war es auch gut zehn Minuten nach der Pause. Tom Niklas Wittig setzte sich rechts gegen den vergeblich am Trikot des Eicheders ziehenden Björn Schmidt durch und bediente per Flanke den sträflich frei stehenden Cristian Peters, der zum 1:3 einköpfte (56.). PSV-Coach Maik Gabriel wollte mit einem Dreifachwechsel noch mal alles versuchen und stellte auf eine Dreier-Abwehrkette um (66.). Doch mit Ausnahme eines verunglückten Kopfballs von „Joker“ Patrick Fürst nach Nagel-Flanke (75.) kam nichts dabei herum. Mit dem 1:4 durch Peters, der auf Vorarbeit von Wittig einschob (77.), war den Grün-Weißen auch das letzte laue Lüftchen aus den Segeln genommen. Peters hätte beinahe noch einen Hattrick vollendet, traf aber aus kurzer Distanz nur das Außennetz (79.).

„Eichede hat vollkommen verdient gewonnen, auch in der Höhe. Der Gegner war wirklich gut, körperlich sowie geistig frisch und hat ein unfassbar hohes Tempo gespielt“, blieb Maik Gabriel letztlich nur Anerkennung für die Gästeleistung.

Eichedes Jaacks zog natürlich erfreut Fazit: „Wir sind zufrieden mit dem Sieg, der auch in der Höhe verdient ist – gerade auf Grund der zweiten Halbzeit. Aber es war auch ein hartes Stück Arbeit. Wir haben uns ein unnötiges Handicap auferlegt mit dem 1:0 für den PSV, das ein totales Geschenk war.“

Polizei-SV Union:
J. Gabriel – Ulrich (66. Blöcker), Höckendorff, Lorenzen, B. Schmidt – Falk, Sachse – Makomé-Mabouba (66. Nagel), Ziesecke (66. Fürst), Sankowski – Czekay.

SV Eichede:
Barkmann – Wurr, Claasen, Fischer – Y. Bremser, Maltzahn (81. Gürsoy), Kleine – Wittig (79. N. Bremser), Al-Tamemy – Bieche (71. Ehlers), Peters.

SR:
Derlin (Dahme).
Zuschauer:
124 zahlende.
Tore:
1:0 Sachse (5.), 1:1 Maltzahn (22.), 1:2 Maltzahn (28.), 1:3 Peters (56.), 1:4 Peters (77.).
Aufrufe: 022.4.2018, 18:40 Uhr
SHZ / Grischa MalchowAutor