2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Jörg Struwe

Überraschung bei D/A: Lars Uder bleibt Cheftrainer

Coach bekommt mehr Unterstützung

DROCHTERSEN. Lars Uder bleibt auch in der nächsten Fußballsaison Trainer des Regionalligisten SV Drochtersen/Assel. Diese überraschende Personalie verkündete D/A-Präsident Rigo Gooßen am Dienstagvormittag. Uder bekommt dabei nun mehr Unterstützung.

Die lange fußballlose Zeit habe dazu geführt, Lars Uder zum Umdenken zu bewegen, erklärt Gooßen. Außerdem führten, so der Vereinschef, ungewöhnliche Zeiten, auf den ersten Blick, zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Neben dem Sportplatz wird der Coach künftig in Sachen Kaderplanung und bei Gesprächen mit Spielerberatern Unterstützung von Kapitän Sören Behrmann erhalten. Co-Trainer Markus Zimmermann wird noch mehr in die Trainingsarbeit eingebunden. Spieler Oliver Ioannou soll den Trainer bei der Videoanalyse unterstützen.

"Auf die Regionalligavereine werden keine leichten Zeiten zukommen und deshalb bin ich einmal mehr froh, dass es doch noch gelungen ist im Trainerbereich Kontinuität zu wahren. Wir können momentan noch gar nicht absehen, wie es im Fußball weitergeht und da wäre es für jeden fremden Trainer enorm schwer geworden, die neue Saison zu planen", sagt Rigo Gooßen.Er sei sicher, dass D/A auch im Vergleich zu anderen Regionalligavereinen gut aufgestellt ist, personell auf Kontinuität setze und so die Krise meistern werde.

Glücklicher Trainer

"Ich bin sehr glücklich mit dieser Entscheidung", sagt der alte und neue D/A-Trainer Lars Uder. Solche Reanimierungsaktionen sind nicht wirklich üblich in der Szene. Uder hatte sich schließlich entschieden - gegen den ambitionierten Fußball und für mehr Zeit für die Familie und seinen Beruf als Lehrer. Die geplanten Umstrukturierungen in der Führungsetage der Mannschaft geben dem 38-Jährigen jetzt aber auch viel mehr Luft zum Atmen. Außerdem sind die Umstände besonders. Corona hält die Welt in Schach. Auch die Fußballwelt. "Es wäre enttäuschend gewesen, so aufzuhören", sagt Uder. Ein Ende bei D/A mit neun noch ausstehenden Spielen, teilweise gegen die Hochkaräter der Liga, wäre doch zu abrupt gekommen.

Vier Trainingseinheiten pro Woche, am Wochenende die Spiele, die meiste Zeit für die Vor- und Nachbereitung der Spiele daheim am Schreibtisch: So verbrachte Uder seine Zeit für D/A. Kapitän Sören Behrmann nimmt ihm jetzt viele Personalgespräche ab. Oliver Ioannou bereitet ihm mundgerechte Häppchen für die taktische Aufstellung vor. Co-Trainer Markus Zimmermann übernimmt die ein oder andere Trainingseinheit mehr. Lars Uder kann sich also mehr auf seinen eigentlichen Arbeitsplatz fokussieren. Er wird in Otterndorf in Vollzeit an der Schule arbeiten. "Mein Handy stand heute nicht still. Viele habe mir dazu gratuliert, weil ich bei D/A bleibe", sagt Uder.

Der engagierte Kapitän

"Persönlich finde ich es sehr gut, dass Lars Uder bleibt. Er kennt uns. Ein neuer Trainer hätte sich in dieser schwierigen Phase erst eingewöhnen müssen", sagt Sören Behrmann. Diese Personalie sei gut für die Kontinuität. Wichtig ist, dass der Verein die Arbeit auf mehrere Schultern verteile. Behrmann hatte in den vergangenen Monaten bereits einiges an personeller Vorarbeit geleistet. Der Transfer von Martin Sattler von der SV Ahlerstedt/Ottendorf nach Drochtersen geht auf seine Kappe. Behrmann sagt, dass die Schlüsselspieler bei D/A Verträge über die Saison hinaus besäßen.

Der 30-Jährige bereitet sich auf eine Zeit nach der aktiven Karriere bei D/A vor. Er legte seine Trainer-B-Lizenz ab und greift im kommenden Jahr die nächste Stufe an. "Es macht mir Spaß, im Hintergrund zu arbeiten", sagt Behrmann. Ein paar Jahre wolle er aber schon noch spielen. "Ich habe aber auch kein Problem damit, mich auf die Bank zu setzen, wenn ein Besserer kommt", sagt Behrmann. Der Innenverteidiger stabilisierte in den vergangenen Monaten mit seiner Erfahrung allerdings die Abwehr. D/A steht hinten sicherer, wenn der Leitwolf dabei ist.

Der TaktikfuchsTrainer Lars Uder muss jetzt nicht mehr bis spät in die Nacht vor dem Computer sitzen und Informationen über den nächsten Gegner sammeln. Oliver Ioannou wird dem Coach eine Menge Arbeit abnehmen. In welcher Formation spielt der Gegner? Wo ist er schlecht, wo gut aufgestellt? Wie agierte D/A in der letzten Partie? Oliver Ioannou filtert die Informationen und reicht sie Lars Uder später in kleinen Häppchen. Ioannou gilt ohnehin als der Taktikfuchs auf dem Feld. Bereits unter Uders Vorgänger Enrico Maaßen genoss der 31-Jährige einen tiefen Einblick in die Wissenschaft Fußball. Uder fragt ihn heute gern und oft nach seiner Meinung. "Ich freue mich, dass er mir solch eine wichtige Aufgabe überlässt", sagt der Mittelfeldspieler, der am liebsten noch zwei bis drei Jahre selbst aktiv auf dem Platz stehen würde.

Der Co-Trainer

Die Spielvereinigung SV Drochtersen/Assel werde Markus Zimmermann noch stärker als bisher in die Trainingsarbeit einbinden, wenn es in der Schule für Lars Uder einmal zeitlich eng werden sollte, erklärt Rigo Gooßen. Zimmermann gilt als ruhige und besonnene Konstante bei den Drochtersern. "Ich vertraue Markus. Er hat richtig Lust", sagt Uder. Seit 2014, nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn unterstützt Zimmermann die jeweiligen Cheftrainer an der Seitenauslinie. Unter Enrico Maaßen war Zimmermann bei 145 Spielen dabei, unter Uder bringt es der 36-Jährige auf 65 Partien.

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Aufrufe: 016.4.2020, 07:30 Uhr
Tageblatt / Von Daniel BerlinAutor