2024-05-14T11:23:26.213Z

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Linienrichter schlägt Zuschauer mit Fahne

Partie Bommern gegen Fortuna Hagen hat ein juristisches Nachspiel

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Die Partie zwischen dem SV Bommern und Aufsteiger Fortuna Hagen (1:2) wird ein juristisches Nachspiel haben. Der Grund: Ein Hagener, der von der Fortuna als Linienrichter eingesetzt wurde, soll einem Zuschauer mit der Fahne auf den Kopf geschlagen haben.

Auch einen Tag nach der Aktion zeigte sich Bommerns Abteilungsleiter Dietrich Dannert geschockt: "Ich bin immer noch schockiert und einfach nur sprachlos und habe Zweifel, ob Fußball so überhaupt noch Spaß macht", so Dannert.

Auch die Verantwortlichen der Fortuna verurteilten die Aktion: "Wir distanzieren uns als Verein klar davon. Solche Leute haben, wenn es wirklich so gewesen ist, im Fußball nichts zu suchen“, sagte Hagens Klubchef Jorge Dias. Dias war zwar beim Spiel live vor Ort war, den Schlag selbst hat er aber nicht gesehen hat. "Wir als Verein werden uns am Dienstag zusammensetzen und das Geschehen in Ruhe aufarbeiten", so Dias und kündigte gegebenenfalls Konsequenzen an.

Was war passiert? Es lief bereits die 90. Spielminute der Partie Bommern gegen Fortuna Hagen, als es an der Seitenlinie hoch herging. Wie die Polizei berichtet, soll eine Diskussion zwischen dem Linienrichter und einem Zuschauer hinter der Bande der Auslöser gewesen sein. In deren Folge soll der Hagener dem 58-jährigen Wittener mit der Fahne auf den Kopf geschlagen haben. Das langjährige Vereinsmitglied des SV Bommern ging verletzt zu Boden, wurde von den herbeigerufenen Rettungssanitätern in ein Krankenhaus gebracht und musste dort zur Beobachtung über Nacht bleiben.

Auf und neben dem Platz kam es zu Tumulten, bei denen es glücklicherweise nicht zu noch mehr tätlichen Angriffen kam. Die herbeigerufene Polizei nahm Zeugenaussagen auf. Gegen den mutmaßlichen Schläger wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Bereits ab Mitte der zweiten Hälfte hätten sich einige Zuschauer aus Hagen daneben benommen und wären mit üblen Beleidigungen aufgefallen, berichtet Dannert. Sogar körperliche Gewalt wurde angedroht. "Das hat mit Menschenverstand nichts zu tun", sagte Dannert, der bedauerte wie uneinsichtig die Gäste reagierten. "Solche Geschichten kannte man bislang nur aus der Zeitung. Auf der eigenen Anlage bedroht und beleidigt zu werden, war eine schockierende Erfahrung."

Trotz des unschönen Zwischenfalls wurde die Partie anschließend beim Stand von 1:1 fortgesetzt. Am Ende verlor der SV durch ein Tor in der 94. Minute von Michel Amaral mit 1:2.

Zu allem Überfluss trug der Unparteiische später in den Spielbericht lediglich ein, dass der SV Bommern erst ab der 60. Minute Ordner gestellt hätte. "Dafür werden wir jetzt wahrscheinlich noch bestraft. Aber selbst mit 100 Ordnern kann man sowas nicht verhindern."

Schiedsrichter: Amir Aletic - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Michel Amaral (56.), 1:1 Mischa Berghaus (74.), 1:2 Michel Amaral (94.)
Aufrufe: 05.9.2017, 09:30 Uhr
Phillip OldenburgAutor