Nach mehr als 260 Partien auf der Trainerbank des SV Burgweinting wird Schluss sein für Chefcoach Brandl. 2010 wechselte der heute 53-Jährige vom Freien TuS Regensburg aus der Bayernliga nach Burgweinting in die Kreisliga. Es folgten Aufstiege in Windeseile: Bereits in seiner ersten Saison ging es in die Bezirksliga, 2013 schafften Brandl und Co. sogar den Aufstieg in die Landesliga.
Der Beginn von Brandls Amtszeit in Burgweinting war alles andere als einfach. Ein Knatsch im Klub sorgte für eine große Abwanderungswelle im Verein zum TSV Oberisling. ,,Wir hatten nur fünf Spieler in unserem ersten Hallentraining. Eigentlich sollte ich in Burgweinting die sportliche Leitung übernehmen, dann war kein Trainer da und ich habe es selbst gemacht", blickt Brandl zurück. ,,Nachdem wir es über die Bezirksliga in die Landesliga schafften, fehlten uns leider die finanziellen Mittel, um dort zu bestehen. Jetzt hat sich der Verein wieder stabilisiert", sagt der 53-Jährige über die erneut nicht einfache Zeit danach, den Abstieg aus der sechsten Liga und einen weiteren Krach im Verein, als sich etliche Spieler und viele Jugendtrainer aus Burgweinting verabschiedeten. Seit Beginn der Winterpause steht fest, dass Brandl sein Amt mit Saisonende niederlegen wird. Einen speziellen Anlass gäbe es nicht: ,,Der Verein und ich haben uns darauf geeinigt, dass beide Seiten etwas Neues wollen", erklärt der Coach. Wohin sein Weg führen wird, lässt Brandl offen: ,,Ich habe keinen anderen Verein in der Hinterhand, es gibt also noch keinen konkreten Fahrplan. Anfragen habe ich aber erhalten und auch Annäherungsgespräche geführt."
Auf der Suche nach Nachfolgern passte der SVB-Vereinsführung mit Hans Zilk und Anton Kraus Toni Wittmann am besten ins Konzept. ,,Der Verein hat mich angerufen und gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Im ersten Moment war das ein kleiner Schock, weil wir in Illkofen etwas entstehen lassen wollten. Aber nach einiger Überlegung fiel es mir doch nicht mehr ganz so schwer. Als junger Trainer bekommt man nicht alle Tage ein Bezirksliga-Angebot", erklärt Wittmann. Nach Burgweinting begleiten wird ihn sein aktueller Co-Trainer Sebastian Papilion, der auch dort seine Fußballschuhe schnüren wird. Auch ihm fällt der Abschied aus Illkofen schwer: ,,In diesem Verein stimmt alles und die Leute sind sehr herzlich. Es tut weh, die Mannschaft zu verlassen. Ich hätte meine Karriere auch hier ausklingen lassen."
Trotz des Abschieds ist das neue Trainerduo aber bereits voller Vorfreude auf die Herausforderung Burgweinting. ,,Es war kein typisches Fußballgespräch, als wir mit der Vereinsführung diskutierten. Wir haben uns sofort gut verstanden. Ich hätte ebenso gut mit ihnen Karten spielen können", erklärt Papilion schmunzelnd. Neben ihrer Arbeit in Illkofen laufen bereits die Planungen für Burgweinting. Das neue Duo will Beständigkeit in das Team bringen und vor allem auf die Jugend setzen. Dass die Fußstapfen, in die sie treten, nicht klein sind, ist Wittmann und Papilion bewusst. ,,Wir haben großen Respekt Brandls Nachfolge anzutreten, aber keine Angst", sagt Papilion. Ihr Engagement bei ihrem aktuellen Verein wollen Wittmann und Papilion, die sich als ,,fußballverrückt" bezeichnen, keinesfalls vernachlässigen. ,,Wir haben ein Ziel vor Augen und werden alles dafür tun, es auf den Relegationsplatz zu schaffen", erklärt Wittmann. Und auch für Papilion kommt zum Abschied aus Illkofen nur eines in Frage: ,,Der Aufstieg."