Für Budbergs Trainer Jürgen Raab ist das alles ein zweifelhaftes Vergnügen. Ihm geht’s um die Logik. „Wenn es ab Montag zu gefährlich ist, auf dem Fußballplatz zu stehen und Spiele auszutragen, kann ich eigentlich nicht nachvollziehen, warum man dem ganzen Spuk nicht schon sofort ein Ende gesetzt hat“, fragt er sich. „Es erschließt sich uns einfach nicht, warum alle Beteiligten am Samstag noch der Gefahr ausgesetzt werden, dass tatsächlich etwas passiert.“
Der Westfälische Fußballverband hat da rigoroser gehandelt und anders als seine Kollegen am Niederrhein, die sich derweil noch ihres bislang „total verantwortungsbewusstem“ Umgangs rühmen, die sofortige Notbremse gezogen. „Von Verbandsseite her ist man vermutlich froh, jedes mögliche Spiel noch durchzuziehen“, glaubt Raab.
Für ihn und seine Mannschaft wird es in den kommenden Wochen wieder etwas mehr Freizeit geben. „Wir werden wieder individuelle Trainingspläne aufstellen“, erklärt Budbergs Coach. Über Videokonferenzen wird sich die Mannschaft austauschen. „Der Spielerrat macht sich da gerade Gedanken“, berichtet Raab, für den die Vorbereitung auf das heutige Nachholspiel gegen den Aufsteiger mit einer schlechten Nachricht verbunden war. Mittelfeldspielerin Scarlett Hellfeier wird mit Meniskusproblemen ausfallen. Eine genaue Diagnose wird es zwar erst nach einem MRT in der kommenden Woche geben, einen Einsatz seiner Mannschaftsführerin schließt der Trainer aber aus.
Auch Marie Schneider wird verletzungsbedingt fehlen, Fragezeichen stehen auch hinter den möglichen Teilnahmen von Frauke Fleischer und Sadiat Babatunde. Das Budberger Team, das dann auf dem Platz stehen wird, muss zudem genauestens hinschauen müssen, mit wem es es zu tun hat. VfR-Trainer Sandro Scuderi, vor vier Jahren auch schon einmal bei den Landesliga-Herren des SV Sonsbeck in der Verantwortung, hat in seinem Aufgebot gleich drei Zwillingspaare, von denen die Dallmann-Schwestern Jule und Pauline ebenso wie Kapitänin Sandra Starmanns auch Bundesliga-Erfahrungen mitbringen. Raab spricht von viel Qualität im Aufgebot des Aufsteigers. Nichtsdestotrotz: ein möglicher Sieg würde dem SVB den Sprung weg von den Abstiegsrängen bescheren.