Trotzdem, der Pokal wird in Budberg in bester Erinnerung bleiben. „Es war für alle ein Feiertag, auch wenn das Ergebnis nicht stimmte“, beschrieb Jürgen Raab die Stimmung rund um Mannschaft und Verein. Und ein einmaliges Erlebnis soll es auf keinen Fall gewesen sein. „Wir gehen jetzt gespannt in den Niederrheinpokal, und dann wollen wir im nächsten Jahr wieder im DFB-Pokal mitspielen“, setzt Budbergs Trainer neue Ziele.
„Wir haben zwar nicht gegen eine Übermannschaft verloren, aber Hestedt/Ulzburg hat sich als ein sehr gut eingespieltes Team mit hervorragenden Einzelspielerinnen präsentiert“, fand Raab anerkennende Worte für den Kontrahenten, der sich allerdings mehr als eine halbe Stunde die Zähne am SVB und seiner kompakt agierenden Abwehr ausbiss. „Wir haben zu Beginn gut gestanden“, lobte Raab seine Abwehr. Der Trainer übersah allerdings auch nicht, dass auf der Gegenseite ebenfalls ein Bollwerk aufgezogen war, das nicht geknackt werden konnte. So war es nicht unbedingt ein Festival, was den Zuschauern von beiden Seiten geboten wurde. „Man sah die Nervosität auf dem Platz“, fand Budbergs Coach entschuldigende Worte für sein junges Ensemble, dem dann der erste und das Spiel schon vorentscheidende Fehler unterlief. Vanessa Beyer, an der sich ihre Mitspielerinnen im Defensivzentrum immer wieder aufrichteten, traf den Ball so unglücklich wie es ihr vielleicht einmal in der Jugendmannschaft passiert war. Melena Lux lauerte hinter ihr, bedankte sich und traf nach etwas mehr als einer halben Stunde zur Führung der Gäste. Noch vor der Pause legte der SV aus dem Norden den zweiten Treffer nach. Melena Lux durfte noch mal jubeln, nachdem sie nur halbherzig gestört wurde und Franziska Gareißen im Budberger Tor mit einem Flachschuss überwunden hatte.
Raab ahnte da schon, dass sich das Blatt nicht mehr wenden würde. „Es ist uns nicht gelungen, ein vernünftiges Umschaltspiel aufzubauen“, erklärte er die fehlenden Tormöglichkeiten seiner Mannschaft. Schien es tatsächlich einmal brenzlig für die Gäste zu werden, dann stand da noch eine hoch aufgerückte Torhüterin im Weg, deren Arbeitsbereich nicht an der Strafraumlinie endete.
Selbst nach dem 0:3, das Indra Hahn in der 54. Minute erzielte, mochte sich Sarah Hake nicht mit der Niederlage anfreunden. „Kommt, wir geben nicht auf“, rief Budbergs Abwehrspielerin ihren Teamkolleginnen zu, die sich an ihre Marschroute hielten. Es wurde kein Waterloo für den SVB. „In der Halbzeit saß die Mannschaft noch enttäuscht und geknickt in der Kabine. Am Ende aber mussten wir erkennen, dass die Partie einen verdienten Sieger gefunden hat“, beschrieb Raab den geplatzten Traum.