2024-05-02T16:12:49.858Z

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Michael Schmitt, Landrat Hermann Ulm, Matthias Schmolke und Christoph Stühler diskutierten beim TSV Kunreuth über das Schiedsrichterwesen. Foto: Galster
Michael Schmitt, Landrat Hermann Ulm, Matthias Schmolke und Christoph Stühler diskutierten beim TSV Kunreuth über das Schiedsrichterwesen. Foto: Galster

Schiedsrichter lernen fürs Leben

Landrat und Unparteiische sprachen über die Zukunft +++ Lehrgang beginntrn

In Kürze beginnt beim SV Buckenhofen ein Lehrgang für neue Schiedsrichter. Vorab trafen sich die verantwortlichen Referees mit Landrat Hermann Ulm in Kunreuth. Dabei wurde die Bedeutung der Unparteiischen deutlich.

Zu dem Treffen hatten Christoph Stühler, Schiedsrichterobmann für den Kreis Forchheim, Matthias Schmolke, Lehrwart der Schiedsrichtergruppe Forchheim, und der Jugendschiedsrichterbeauftragte Michael Schmitt eingeladen. Stühler verwies darauf, dass jeder Verein für jede Herren- und Damenmannschaft, sowie A- und B-Jugend je einen Schiedsrichter stellen muss. Wie in vielen anderen Vereinen fehle der Nachwuchs, so Schmitt. „Ohne ausreichend Schiedsrichter wird es schwierig, den qualifizierten Spielbetrieb dauerhaft aufrecht zu erhalten.“

Ulm betonte, wie wichtig der Breitensport als Teil unserer Kultur sei. Deshalb sei es für ihn auch selbstverständlich, sich für diese wichtige Funktion einzusetzen. Leider trete der Schiedsrichter meist nur in den Fokus, wenn er eine vermeintliche Fehlentscheidung treffe „Schiedsrichter haben die gleiche Situation wie Kommunalpolitiker. Sie müssen aus Sicht der Betroffenen zum Teil negative und unpopuläre Entscheidungen rechtfertigen. Gute Leistungen setzt die Allgemeinheit einfach voraus.“

Mit diesem Konflikt, waren sich alle einig, muss der Schiedsrichter leben. Allerdings auch mit dem Bewusstsein, mit schwierigen Entscheidungen fertig werden zu können. Eine Bewährung auf dem Spielfeld bedeute Persönlichkeitsbildung und Training des Führungsstiles. Eigenschaften, die im beruflichen Leben von erheblichem Vorteil sein können. „Liebe zum Sport und Verantwortungsbewusstsein“, nennt Ulm die Schiedsrichtertätigkeit.

Mit 14 Jahren können Jugendliche im Jugendbereich Spiele leiten. Ab 25 Jahren ist der Auftritt in der Bundesliga möglich. Finanziell bewegt sich die Kostenerstattung zwischen zwölf und 200 Euro pro Spiel des Bayerischen Fußballverbandes. Schiedsrichter haben zudem freien Eintritt zu Bundesligaspielen. Jeder Referee muss im Jahr mindestens 15 Spiele pfeifen und fünf Lehrabende besuchen.

Die Zahl der von den Vereinen gestellten Schiedsrichter ist unterschiedlich. Ein Zusammenhang mit der Größe eines Vereines ist nicht erkennbar. Aber vor allem der Mittelbau fehlt. Junge Menschen steigen ein aber wegen Studium oder Beruf wieder aus, ältere Schiedsrichter wiederum bleiben häufiger dabei.
Die Aussprache zeigte die vielen Facetten des Schiedsrichterwesens, mit Chancen für junge Menschen im populärsten Sport Deutschlands. Ulm will sich für die Belange der Schiedsrichter einsetzen.


Der Lehrgang beginnt am Freitag, 8. April, beim SV Buckenhofen und dauert von 18 bis 21 Uhr. Infos per E-Mail an stuehler@srg-forchheim.de oder schmolke@srg-forchheim.de

Aufrufe: 02.4.2016, 06:01 Uhr
Franz Galster (NN Forchheim)Autor