2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Trainer Klaus Kämmerer und vier seiner neuen Hoffnungsträger. Oben rechts: Fabio Andretti. Unten von links: Ömür Karatas und Markus Großhans. Foto: Günter Bergmann
Der Trainer Klaus Kämmerer und vier seiner neuen Hoffnungsträger. Oben rechts: Fabio Andretti. Unten von links: Ömür Karatas und Markus Großhans. Foto: Günter Bergmann

SV Bonlanden: Feuer unter den Hintern der Arrivierten

Die Neuverpflichtungen im Kader des SV Bonlanden sollen den Konkurrenzkampf ankurbeln

Nach dem verpassten direkten Wiederaufstieg wollen es die Filderstädter nun im zweiten Anlauf wissen. Dafür haben sie ihre Personalpolitik ein Stück weit geändert.

Nein, sie sind auf keine einsame Insel ausgewandert. Und sie haben sie auch nicht auf immer und ewig verflucht, diese verflixte Kugel namens Fußball, die für sie in der jüngeren Vergangenheit so oft zur bitteren Pille geworden ist. Erst drei Abstiege innerhalb von fünf Jahren, zuletzt dann der verpasste Wiederaufstieg mit Relegationsaus nach Elfmeterlotterie – da könnte einem schon einmal die Lust vergehen. Doch die folgenden knapp sieben Wochen Trainingspause haben beim SV Bonlanden die Dinge sacken lassen. Es war Zeit, die Geschehnisse zu verdauen. Und es war der nötige Abstand, um nun mit neuem Tatendrang zurückzukehren. Das Motto an der Humboldtstraße lautet: auf ein Neues. Dann halt in dieser Saison Titelanlauf Nummer zwei.

„Es gilt jetzt, die Lehren aus der vergangenen Runde zu ziehen und es diesmal besser zu machen“, sagt der Trainer Klaus Kämmerer. Einen Anfang haben er und die anderen Verantwortlichen bereits mit ihrer Personalpolitik gemacht. Unter der Erkenntnis, dass der teils etwas in die Jahre gekommene Kader Auffrischung braucht, begaben sie sich auf für Bonlandener Verhältnisse ungewohnte Pfade. Auf dem Spielermarkt war der Verein deutlich engagierter unterwegs als bisher. Das Ergebnis sind fünf Neuzugänge von außerhalb – keine Grünschnäbel, für die es auf Schnuppertour gehen soll, sondern ein Quintett, dem Kämmerer auf Anhieb Startelfpotenzial ­attestiert.

Ein dickes Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt

Herauszuheben sind Ömür Karatas und Markus Großhans, beide Akteure für die Außenbahn. Der eine, Karatas, ist nach einem wochenlangen Transferwirrwarr letztlich doch noch bei den Filderstädtern gelandet. Er steht für Konterstärke und filigranes Tempospiel. Der andere, der aus Kirchheim zurückgekehrte Großhans, kommt demgegenüber eher als wuchtig-entschlossener Dampfmacher daher.

Vor allem aber ist da dann noch ein Feriz Meha. Mit der Verpflichtung des zweimaliger Ligaschützenkönigs haben die Schwarz-Weißen das dickste Ausrufezeichen gesetzt. „Ein Spieler, der auch einmal aus dem Nichts Tore macht. So etwas hat uns gefehlt“, sagt Kämmerer. Zusammen mit Nico Presthofer könnte Meha nun das Sturmduo bilden – ein Gespann, das zumindest vom Papier her in der Staffel seinesgleichen suchte. Zwei Schreckgespenster gegnerischer Abwehrreihen Seite an Seite im gleichen Trikot. Zur Erinnerung: Presthofer seinerseits ist der amtierende Gewinner der Torkanone der Filder-Zeitung. Geblieben ist er trotz höherklassiger Angebote, unter anderem von seinem Ex-Verein TV Echterdingen.

Die Bonlandener sind die Gejagten

Alles in allem sieht Kämmerer die Hebel an den richtigen Stellen angesetzt. Begegnet sein soll dem Manko, das ihn häufig die Haare raufen ließ: nämlich dass eine spielerische Überlegenheit der Seinen zur brotlosen Kunst geriet, weil sie zugleich offensiv zu wenig Zug entwickelten. Behoben sein soll mittels der personellen Vitaminspritze außerdem ein vom Coach ausgemachtes „Mentalitätsproblem“. Noch mutiger, noch hungriger, noch bissiger – so müsse die Mannschaft auftreten. Die Einsteiger, so die Hoffnung, mögen den Arrivierten Feuer unter dem Hintern machen.

Für Letztere heißt es derweil, sich damit zu arrangieren, dass es nun eben ein weiteres langes Jahr nur diese Spielklasse ist. Eine Klasse, in der sie die Gejagten sind. Eine Liga, in die sie nie wollten. Gegner, von denen es mitunter ordentlich auf die Knochen gibt. Eine Konkurrenz, der es ihrerseits ein unter Mobilisierung aller Kräfte gesuchtes Vergnügen ist, für den Favoriten zum Stolperstein zu avancieren. Auch deshalb, und vom eigenen Anspruch her eh, kann es laut Kämmerer abermals nur ein Ziel geben: „Den Aufstieg.“ „Wir waren Zweiter, jetzt wollen wir Erster werden. Dafür setzen wir alles dran“, sagt der Coach. Es soll nicht überheblich sein. Bewusst ist Kämmerer, „dass es erneut alles andere als einfach wird“. Aber entsprechend der eigenen Erwartungshaltung ist auch sein Meistertipp: SV Bonlanden.

Auf dass es dann womöglich doch noch auf eine Insel geht. Mallorca wäre zwar nicht gerade eine einsame, steht für Mannschaftsfeiern jedoch bekanntlich nach wie vor hoch im Kurs.

Der Kader des SV Bonlanden in der Übersicht

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Aufrufe: 018.8.2017, 12:00 Uhr
Filder-Zeitung / Franz StettmerAutor